auch geschmükten haaren einen kranz tragen, im- masen dises ein zeichen der jungferschaft war, Maderde coronis nuptialibus,Joh. Hein- rich Meier vom jungfern kranze, Ayrerde iure connubiorum apud veteres Germanos, Sect. II § 5. Derowegen diejenige, welche geschwä- chet worden war, dergleichen kranz nicht tragen durfte, vielweniger einen öffentlichen kirchengang mit den gewönlichen brautleuten und übrigen fei- erlichkeiten halten konnte. Sihe die F H. Darm- städtische kirchen-ordnung im titel: von den heim- lichen verlöbnissen § wofern aber etc. die Kur- Braunschweig-Lüneburgische landes-gesäze, im ersten bande s. 283, die Ulmische ordnung von den strafen offenbarer laster tit. XI und XV, die Memmingische zucht-ordnung tit. X § 10, die Sunderburgischen statuten art. 35, den von Westphal in der vorrede zum IIIten bande der monument. inedit. s. 94, Carpzov in der iu- risprud. consistor. lib. III tit. VI def. 81 num. 3 fgg. und wenn die geschwächte nichts destowe- niger einen kranz getragen hat, muß sie strafe ge- ben, Ulmische ordnung am a. o. Carpzov in der practica criminali P. II quaest. 70 num. 53 s. 164 und qu. 75 num. 80 fgg. Im übrigen pflegen die unverleumdete geschwächte weibespersonen von den schwängerern zu fodern, daß ihnen der kranz, oder inhalts der Memmingischen ordnung am a. o. § 8, die blume bezalet werde.
§ 708
Es wurde also bei der heimfürung der brautwozu der brautwagen gebrauchet worden. haubtsächlich erfodert, daß sie einen, oder zwene brautwagen hatte, Kuchenbeker am a. o. s. 131, auf den neben-wagen wurde der hausrat und ihre aussteuer geladen, darnebst wurde ihr reitpferd mitgebracht, sintemal die weibes-personen des ho-
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von den eheleuten.
auch geſchmuͤkten haaren einen kranz tragen, im- maſen diſes ein zeichen der jungferſchaft war, Maderde coronis nuptialibus,Joh. Hein- rich Meier vom jungfern kranze, Ayrerde iure connubiorum apud veteres Germanos, Sect. II § 5. Derowegen diejenige, welche geſchwaͤ- chet worden war, dergleichen kranz nicht tragen durfte, vielweniger einen oͤffentlichen kirchengang mit den gewoͤnlichen brautleuten und uͤbrigen fei- erlichkeiten halten konnte. Sihe die F H. Darm- ſtaͤdtiſche kirchen-ordnung im titel: von den heim- lichen verloͤbniſſen § wofern aber ꝛc. die Kur- Braunſchweig-Luͤneburgiſche landes-geſaͤze, im erſten bande ſ. 283, die Ulmiſche ordnung von den ſtrafen offenbarer laſter tit. XI und XV, die Memmingiſche zucht-ordnung tit. X § 10, die Sunderburgiſchen ſtatuten art. 35, den von Weſtphal in der vorrede zum IIIten bande der monument. inedit. ſ. 94, Carpzov in der iu- risprud. conſiſtor. lib. III tit. VI def. 81 num. 3 fgg. und wenn die geſchwaͤchte nichts deſtowe- niger einen kranz getragen hat, muß ſie ſtrafe ge- ben, Ulmiſche ordnung am a. o. Carpzov in der practica criminali P. II quaeſt. 70 num. 53 ſ. 164 und qu. 75 num. 80 fgg. Im uͤbrigen pflegen die unverleumdete geſchwaͤchte weibesperſonen von den ſchwaͤngerern zu fodern, daß ihnen der kranz, oder inhalts der Memmingiſchen ordnung am a. o. § 8, die blume bezalet werde.
§ 708
Es wurde alſo bei der heimfuͤrung der brautwozu der brautwagen gebrauchet worden. haubtſaͤchlich erfodert, daß ſie einen, oder zwene brautwagen hatte, Kuchenbeker am a. o. ſ. 131, auf den neben-wagen wurde der hausrat und ihre ausſteuer geladen, darnebſt wurde ihr reitpferd mitgebracht, ſintemal die weibes-perſonen des ho-
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von den eheleuten.
auch geſchmuͤkten haaren einen kranz tragen, im-
maſen diſes ein zeichen der jungferſchaft war,
Mader de coronis nuptialibus, Joh. Hein-
rich Meier vom jungfern kranze, Ayrer de iure
connubiorum apud veteres Germanos, Sect.
II § 5. Derowegen diejenige, welche geſchwaͤ-
chet worden war, dergleichen kranz nicht tragen
durfte, vielweniger einen oͤffentlichen kirchengang
mit den gewoͤnlichen brautleuten und uͤbrigen fei-
erlichkeiten halten konnte. Sihe die F H. Darm-
ſtaͤdtiſche kirchen-ordnung im titel: von den heim-
lichen verloͤbniſſen § wofern aber ꝛc. die Kur-
Braunſchweig-Luͤneburgiſche landes-geſaͤze, im
erſten bande ſ. 283, die Ulmiſche ordnung von
den ſtrafen offenbarer laſter tit. XI und XV, die
Memmingiſche zucht-ordnung tit. X § 10, die
Sunderburgiſchen ſtatuten art. 35, den von
Weſtphal in der vorrede zum IIIten bande der
monument. inedit. ſ. 94, Carpzov in der iu-
risprud. conſiſtor. lib. III tit. VI def. 81 num.
3 fgg. und wenn die geſchwaͤchte nichts deſtowe-
niger einen kranz getragen hat, muß ſie ſtrafe ge-
ben, Ulmiſche ordnung am a. o. Carpzov in der
practica criminali P. II quaeſt. 70 num. 53 ſ. 164
und qu. 75 num. 80 fgg. Im uͤbrigen pflegen
die unverleumdete geſchwaͤchte weibesperſonen
von den ſchwaͤngerern zu fodern, daß ihnen der
kranz, oder inhalts der Memmingiſchen ordnung
am a. o. § 8, die blume bezalet werde.
§ 708
Es wurde alſo bei der heimfuͤrung der braut
haubtſaͤchlich erfodert, daß ſie einen, oder zwene
brautwagen hatte, Kuchenbeker am a. o. ſ. 131,
auf den neben-wagen wurde der hausrat und ihre
ausſteuer geladen, darnebſt wurde ihr reitpferd
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/303>, abgerufen am 21.12.2024.
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