Das kaiserliche privilegium der trompeter undnicht blasen lassen. heerpauker stehet beim Faber am a. o. s. 848, thue hinzu die F. Sachsen-Altenburgische landes-ord- nung P. II cap. III tit. 8 s. 200.
§ 676
Die trompeter und trommelschläger werden zuder trompe- ter freihei- ten in kri- ges-zeiten. kriges-zeiten an den feind geschiket, welches aus dem brauche der völker herrüret, in betracht dises keine personen sind, welche dem feind haubtsächlich schaden, Hert im vol. I T. I s. 169 de lytro. Die weise der alten Teutschen und Hessen zu trommeln erzälet Hortleder von den ursachen des Teutschen kriges, s. 424 des Iten bandes.
§ 677
Die orgeln hat kaiser Karl der grose eingefü-wer die or- geln einge- führet hat? ret, Hahn am a. o. s. 144. Sihe mit mehrern des Fridrich Wilhelm Marpurgs historisch- kritische beiträge zur aufname der musik, Berlin 1754 im Iten bande s. 354. und s. 448 fgg. wo er die izigen berümten organisten und claviristen in Frankreich und Teutschland etc. benimet. Das fürgeben von ganzen, halben etc. orgeln ist uner- findlich. Die beschreibung davon gibet das mu- sikalische lexicon s. 268 fgg. Keine völkerschaft ist im orgelschlagen so geschikt, als die Teutsche. Wer das patronat-recht der pfarre hat; dem kömmt im zweifel auch die präsentation des orga- nisten zu, Schöpfdecis. 99 num. 3 s. 528. Die bestätigung desselben übet das geistliche consisto- rium aus, Horn in den zusäzen über des Schil- tersius canonicum s. 162. Bernhard, von seinem vaterlande der Teutsche genannt, hat 1480 zu Venedig das pedal erfunden.
§ 678
Zu einer kirchen-musik gehören 1) der director, 2) der organist, 3) die concertirenden sängerinnen,
als
S 4
muſicis, trompetern ꝛc.
Das kaiſerliche privilegium der trompeter undnicht blaſen laſſen. heerpauker ſtehet beim Faber am a. o. ſ. 848, thue hinzu die F. Sachſen-Altenburgiſche landes-ord- nung P. II cap. III tit. 8 ſ. 200.
§ 676
Die trompeter und trommelſchlaͤger werden zuder trompe- ter freihei- ten in kri- ges-zeiten. kriges-zeiten an den feind geſchiket, welches aus dem brauche der voͤlker herruͤret, in betracht diſes keine perſonen ſind, welche dem feind haubtſaͤchlich ſchaden, Hert im vol. I T. I ſ. 169 de lytro. Die weiſe der alten Teutſchen und Heſſen zu trommeln erzaͤlet Hortleder von den urſachen des Teutſchen kriges, ſ. 424 des Iten bandes.
§ 677
Die orgeln hat kaiſer Karl der groſe eingefuͤ-wer die or- geln einge- fuͤhret hat? ret, Hahn am a. o. ſ. 144. Sihe mit mehrern des Fridrich Wilhelm Marpurgs hiſtoriſch- kritiſche beitraͤge zur aufname der muſik, Berlin 1754 im Iten bande ſ. 354. und ſ. 448 fgg. wo er die izigen beruͤmten organiſten und claviriſten in Frankreich und Teutſchland ꝛc. benimet. Das fuͤrgeben von ganzen, halben ꝛc. orgeln iſt uner- findlich. Die beſchreibung davon gibet das mu- ſikaliſche lexicon ſ. 268 fgg. Keine voͤlkerſchaft iſt im orgelſchlagen ſo geſchikt, als die Teutſche. Wer das patronat-recht der pfarre hat; dem koͤmmt im zweifel auch die praͤſentation des orga- niſten zu, Schoͤpfdeciſ. 99 num. 3 ſ. 528. Die beſtaͤtigung deſſelben uͤbet das geiſtliche conſiſto- rium aus, Horn in den zuſaͤzen uͤber des Schil- tersius canonicum ſ. 162. Bernhard, von ſeinem vaterlande der Teutſche genannt, hat 1480 zu Venedig das pedal erfunden.
§ 678
Zu einer kirchen-muſik gehoͤren 1) der director, 2) der organiſt, 3) die concertirenden ſaͤngerinnen,
als
S 4
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0291"n="279"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">muſicis, trompetern ꝛc.</hi></fw><lb/>
Das kaiſerliche privilegium der trompeter und<noteplace="right">nicht blaſen<lb/>
laſſen.</note><lb/>
heerpauker ſtehet beim <hirendition="#fr">Faber</hi> am a. o. ſ. 848, thue<lb/>
hinzu die F. Sachſen-Altenburgiſche landes-ord-<lb/>
nung <hirendition="#aq">P. II cap. III</hi> tit. 8 ſ. 200.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 676</head><lb/><p>Die trompeter und trommelſchlaͤger werden zu<noteplace="right">der trompe-<lb/>
ter freihei-<lb/>
ten in kri-<lb/>
ges-zeiten.</note><lb/>
kriges-zeiten an den feind geſchiket, welches aus<lb/>
dem brauche der voͤlker herruͤret, in betracht diſes<lb/>
keine perſonen ſind, welche dem feind haubtſaͤchlich<lb/>ſchaden, <hirendition="#fr">Hert</hi> im vol. <hirendition="#aq">I T. I</hi>ſ. 169 <hirendition="#aq">de lytro.</hi><lb/>
Die weiſe der alten Teutſchen und Heſſen zu<lb/>
trommeln erzaͤlet <hirendition="#fr">Hortleder</hi> von den urſachen des<lb/>
Teutſchen kriges, ſ. 424 des <hirendition="#aq">I</hi>ten bandes.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 677</head><lb/><p>Die orgeln hat kaiſer Karl der groſe eingefuͤ-<noteplace="right">wer die or-<lb/>
geln einge-<lb/>
fuͤhret hat?</note><lb/>
ret, <hirendition="#fr">Hahn</hi> am a. o. ſ. 144. Sihe mit mehrern<lb/>
des <hirendition="#fr">Fridrich Wilhelm Marpurgs</hi> hiſtoriſch-<lb/>
kritiſche beitraͤge zur aufname der muſik, Berlin<lb/>
1754 im <hirendition="#aq">I</hi>ten bande ſ. 354. und ſ. 448 fgg. wo er<lb/>
die izigen beruͤmten organiſten und claviriſten in<lb/>
Frankreich und Teutſchland ꝛc. benimet. Das<lb/>
fuͤrgeben von ganzen, halben ꝛc. orgeln iſt uner-<lb/>
findlich. Die beſchreibung davon gibet das <hirendition="#fr">mu-<lb/>ſikaliſche lexicon</hi>ſ. 268 fgg. Keine voͤlkerſchaft<lb/>
iſt im orgelſchlagen ſo geſchikt, als die Teutſche.<lb/>
Wer das patronat-recht der pfarre hat; dem<lb/>
koͤmmt im zweifel auch die praͤſentation des orga-<lb/>
niſten zu, <hirendition="#fr">Schoͤpf</hi><hirendition="#aq">deciſ.</hi> 99 num. 3 ſ. 528. Die<lb/>
beſtaͤtigung deſſelben uͤbet das geiſtliche conſiſto-<lb/>
rium aus, <hirendition="#fr">Horn</hi> in den zuſaͤzen uͤber des <hirendition="#fr">Schil-<lb/>
ters</hi><hirendition="#aq">ius canonicum</hi>ſ. 162. Bernhard, von<lb/>ſeinem vaterlande der Teutſche genannt, hat 1480<lb/>
zu Venedig das pedal erfunden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 678</head><lb/><p>Zu einer kirchen-muſik gehoͤren 1) der director,<lb/>
2) der organiſt, 3) die concertirenden ſaͤngerinnen,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">als</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[279/0291]
muſicis, trompetern ꝛc.
Das kaiſerliche privilegium der trompeter und
heerpauker ſtehet beim Faber am a. o. ſ. 848, thue
hinzu die F. Sachſen-Altenburgiſche landes-ord-
nung P. II cap. III tit. 8 ſ. 200.
nicht blaſen
laſſen.
§ 676
Die trompeter und trommelſchlaͤger werden zu
kriges-zeiten an den feind geſchiket, welches aus
dem brauche der voͤlker herruͤret, in betracht diſes
keine perſonen ſind, welche dem feind haubtſaͤchlich
ſchaden, Hert im vol. I T. I ſ. 169 de lytro.
Die weiſe der alten Teutſchen und Heſſen zu
trommeln erzaͤlet Hortleder von den urſachen des
Teutſchen kriges, ſ. 424 des Iten bandes.
der trompe-
ter freihei-
ten in kri-
ges-zeiten.
§ 677
Die orgeln hat kaiſer Karl der groſe eingefuͤ-
ret, Hahn am a. o. ſ. 144. Sihe mit mehrern
des Fridrich Wilhelm Marpurgs hiſtoriſch-
kritiſche beitraͤge zur aufname der muſik, Berlin
1754 im Iten bande ſ. 354. und ſ. 448 fgg. wo er
die izigen beruͤmten organiſten und claviriſten in
Frankreich und Teutſchland ꝛc. benimet. Das
fuͤrgeben von ganzen, halben ꝛc. orgeln iſt uner-
findlich. Die beſchreibung davon gibet das mu-
ſikaliſche lexicon ſ. 268 fgg. Keine voͤlkerſchaft
iſt im orgelſchlagen ſo geſchikt, als die Teutſche.
Wer das patronat-recht der pfarre hat; dem
koͤmmt im zweifel auch die praͤſentation des orga-
niſten zu, Schoͤpf deciſ. 99 num. 3 ſ. 528. Die
beſtaͤtigung deſſelben uͤbet das geiſtliche conſiſto-
rium aus, Horn in den zuſaͤzen uͤber des Schil-
ters ius canonicum ſ. 162. Bernhard, von
ſeinem vaterlande der Teutſche genannt, hat 1480
zu Venedig das pedal erfunden.
wer die or-
geln einge-
fuͤhret hat?
§ 678
Zu einer kirchen-muſik gehoͤren 1) der director,
2) der organiſt, 3) die concertirenden ſaͤngerinnen,
als
S 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/291>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.