kommet, wenn man saget: das recht habe eine wächserne nase. Denn recht ist gerade; das ge- rade aber kan nicht krumm seyn.
§ 45
Der Teutsche hielte viel auf gleiches recht, undder Teut- sche liebte das gleiche recht. sagete daher: "was billig und recht ist, das ist "Gott lieb", Pistorius, cent. I paroem. 74 s. 98. Bei belohnung der tugend ward die gleichheit von der tapferkeit genommen, nach dem bekannten: "Dem mann ein ei, "Dem frommen Schweppermann zwei; oder: "wie der mann ist; so bratet man ihm die wurst, "oder den hering", George Tobias Pistorius in thesauro paroemiarum Germ. iur. cent. 3 par- oem. 97 s. 361.
§ 46
Die alten Teutschen hatten keine geschribenendie Teut- schen rich- teten sich nach ihren sitten. gesäze, sondern richteten sich nach ihren guten sit- ten, Tacitusde moribus German. cap. 19 § 6, Hert in der notitia veter. German. popul. s. 96.
§ 47
Gesäz kommet, wie sazung, von sezen, und istwas das gesäz sey, eine richtschnur, nach welcher der obere die hand- lungen seiner unterthanen in ordnung zu halten su- chet. Gesäze hiesen auch justitiae, Häberlin in der vorrede zu den statutis Susatens. s. 2. Wiewohl durch sothanes wort auch ertheilte frei- heiten, privilegia, und gerechtigkeiten öfters ange- zeiget werden, Richey am a. o. s. 53, Riccius am a. o. s. 83 ****. Die gesäze waren entweder dasdessen gat- tungen, landrecht, (land ding) oder stadtrecht, Polycarp Leiserde iudicio honorario, lanttinc.
§ 48
B 2
und der gerechtigkeit.
kommet, wenn man ſaget: das recht habe eine waͤchſerne naſe. Denn recht iſt gerade; das ge- rade aber kan nicht krumm ſeyn.
§ 45
Der Teutſche hielte viel auf gleiches recht, undder Teut- ſche liebte das gleiche recht. ſagete daher: „was billig und recht iſt, das iſt „Gott lieb„, Piſtorius, cent. I paroem. 74 ſ. 98. Bei belohnung der tugend ward die gleichheit von der tapferkeit genommen, nach dem bekannten: „Dem mann ein ei, „Dem frommen Schweppermann zwei; oder: „wie der mann iſt; ſo bratet man ihm die wurſt, „oder den hering„, George Tobias Piſtorius in theſauro paroemiarum Germ. iur. cent. 3 par- oem. 97 ſ. 361.
§ 46
Die alten Teutſchen hatten keine geſchribenendie Teut- ſchen rich- teten ſich nach ihren ſitten. geſaͤze, ſondern richteten ſich nach ihren guten ſit- ten, Tacitusde moribus German. cap. 19 § 6, Hert in der notitia veter. German. popul. ſ. 96.
§ 47
Geſaͤz kommet, wie ſazung, von ſezen, und iſtwas das geſaͤz ſey, eine richtſchnur, nach welcher der obere die hand- lungen ſeiner unterthanen in ordnung zu halten ſu- chet. Geſaͤze hieſen auch juſtitiae, Haͤberlin in der vorrede zu den ſtatutis Suſatenſ. ſ. 2. Wiewohl durch ſothanes wort auch ertheilte frei- heiten, privilegia, und gerechtigkeiten oͤfters ange- zeiget werden, Richey am a. o. ſ. 53, Riccius am a. o. ſ. 83 ****. Die geſaͤze waren entweder dasdeſſen gat- tungen, landrecht, (land ding) oder ſtadtrecht, Polycarp Leiſerde iudicio honorario, lanttinc.
§ 48
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§ 45
Der Teutſche hielte viel auf gleiches recht, und
ſagete daher: „was billig und recht iſt, das iſt
„Gott lieb„, Piſtorius, cent. I paroem. 74 ſ. 98.
Bei belohnung der tugend ward die gleichheit von
der tapferkeit genommen, nach dem bekannten:
„Dem mann ein ei,
„Dem frommen Schweppermann zwei;
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„wie der mann iſt; ſo bratet man ihm die wurſt,
„oder den hering„, George Tobias Piſtorius in
theſauro paroemiarum Germ. iur. cent. 3 par-
oem. 97 ſ. 361.
der Teut-
ſche liebte
das gleiche
recht.
§ 46
Die alten Teutſchen hatten keine geſchribenen
geſaͤze, ſondern richteten ſich nach ihren guten ſit-
ten, Tacitus de moribus German. cap. 19 § 6,
Hert in der notitia veter. German. popul. ſ. 96.
die Teut-
ſchen rich-
teten ſich
nach ihren
ſitten.
§ 47
Geſaͤz kommet, wie ſazung, von ſezen, und iſt
eine richtſchnur, nach welcher der obere die hand-
lungen ſeiner unterthanen in ordnung zu halten ſu-
chet. Geſaͤze hieſen auch juſtitiae, Haͤberlin
in der vorrede zu den ſtatutis Suſatenſ. ſ. 2.
Wiewohl durch ſothanes wort auch ertheilte frei-
heiten, privilegia, und gerechtigkeiten oͤfters ange-
zeiget werden, Richey am a. o. ſ. 53, Riccius am
a. o. ſ. 83 ****. Die geſaͤze waren entweder das
landrecht, (land ding) oder ſtadtrecht, Polycarp
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was das
geſaͤz ſey,
deſſen gat-
tungen,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/29>, abgerufen am 30.12.2024.
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