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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den malern.
Sonst haben die Richardsone, vater und son
im traite de la peinture et de la sculpture die
besten meister und stüke in Italien bekannt gema-
chet, dergleichen auch Nemeiz in der nachlese
von Italien und Keysler in seinen reisen getan
haben. Ein kenner merket die stüke des Raphael
D' Urbino, des Michael Angelo Buonarota,
des Pietro Perugiano, des Annibal Caracci des
Carlo Maratti, des Titiano, Guido Reni, Mu-
tiano, Caravaggio, Bassano, Coreggio, Ban-
dinelli, Albert Dürers, (Köhlers M. B. XXI
s. 297. Lochners medaillen 1740 s. 289 fgg.)
Lucas Kranichs aus Cranach und von den neue-
ren eines Giuseppe, Chiari, Benedetto, Lutti,
Trevisano etc. des Michel Felibien entretiens
sur les vies et sur les ouvrages des plus ex-
cellens peintres anciens et modernes,
6 vol.
12, 1725, und die kunstreichesten stüke, welche Se-
izt regirende Fürstliche Durchlaucht der Herr
Landgraf Wilhelm der VIII in dero gallerie zu
Cassel nach dero fürtreflichsten geschmake in diser
wissenschaft in groser menge haben sammlen lassen.

§ 661

Der nuzen der malerei bestehet fürnämlichder nuzen
der malerei.

darin: daß sie 1) dasjenige verewiget, was zeit
und zufälle oft leicht verlöschen würden, und daß
sie 2) einen flüchtigen gedanken, der sonst vielleicht
eben sobald verschwände, als er entstehet, vor
augen leget, 3) unter einem einzigen anblike das-
jenige darstellet, was sonst durch einen langen und
beschwerlichen umweg müßte beschriben werden;
4) geben die schildereien eine angeneme anleitung
sowol der alten fabeln, als auch die würklichen
zeitgeschichte zu erlernen. Die zeichnung und ma-
lerei haben der libe und freundschaft ihr erstes le-
ben zu danken, saget der herr graf von Tessin

im
S

von den malern.
Sonſt haben die Richardſone, vater und ſon
im traité de la peinture et de la ſculpture die
beſten meiſter und ſtuͤke in Italien bekannt gema-
chet, dergleichen auch Nemeiz in der nachleſe
von Italien und Keysler in ſeinen reiſen getan
haben. Ein kenner merket die ſtuͤke des Raphael
D’ Urbino, des Michael Angelo Buonarota,
des Pietro Perugiano, des Annibal Caracci des
Carlo Maratti, des Titiano, Guido Reni, Mu-
tiano, Caravaggio, Baſſano, Coreggio, Ban-
dinelli, Albert Duͤrers, (Koͤhlers M. B. XXI
ſ. 297. Lochners medaillen 1740 ſ. 289 fgg.)
Lucas Kranichs aus Cranach und von den neue-
ren eines Giuſeppe, Chiari, Benedetto, Lutti,
Treviſano ꝛc. des Michel Felibien entretiens
ſur les vies et ſur les ouvrages des plus ex-
cellens peintres anciens et modernes,
6 vol.
12, 1725, und die kunſtreicheſten ſtuͤke, welche Se-
izt regirende Fuͤrſtliche Durchlaucht der Herr
Landgraf Wilhelm der VIII in dero gallerie zu
Caſſel nach dero fuͤrtreflichſten geſchmake in diſer
wiſſenſchaft in groſer menge haben ſammlen laſſen.

§ 661

Der nuzen der malerei beſtehet fuͤrnaͤmlichder nuzen
der malerei.

darin: daß ſie 1) dasjenige verewiget, was zeit
und zufaͤlle oft leicht verloͤſchen wuͤrden, und daß
ſie 2) einen fluͤchtigen gedanken, der ſonſt vielleicht
eben ſobald verſchwaͤnde, als er entſtehet, vor
augen leget, 3) unter einem einzigen anblike das-
jenige darſtellet, was ſonſt durch einen langen und
beſchwerlichen umweg muͤßte beſchriben werden;
4) geben die ſchildereien eine angeneme anleitung
ſowol der alten fabeln, als auch die wuͤrklichen
zeitgeſchichte zu erlernen. Die zeichnung und ma-
lerei haben der libe und freundſchaft ihr erſtes le-
ben zu danken, ſaget der herr graf von Teſſin

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[273/0285] von den malern. Sonſt haben die Richardſone, vater und ſon im traité de la peinture et de la ſculpture die beſten meiſter und ſtuͤke in Italien bekannt gema- chet, dergleichen auch Nemeiz in der nachleſe von Italien und Keysler in ſeinen reiſen getan haben. Ein kenner merket die ſtuͤke des Raphael D’ Urbino, des Michael Angelo Buonarota, des Pietro Perugiano, des Annibal Caracci des Carlo Maratti, des Titiano, Guido Reni, Mu- tiano, Caravaggio, Baſſano, Coreggio, Ban- dinelli, Albert Duͤrers, (Koͤhlers M. B. XXI ſ. 297. Lochners medaillen 1740 ſ. 289 fgg.) Lucas Kranichs aus Cranach und von den neue- ren eines Giuſeppe, Chiari, Benedetto, Lutti, Treviſano ꝛc. des Michel Felibien entretiens ſur les vies et ſur les ouvrages des plus ex- cellens peintres anciens et modernes, 6 vol. 12, 1725, und die kunſtreicheſten ſtuͤke, welche Se- izt regirende Fuͤrſtliche Durchlaucht der Herr Landgraf Wilhelm der VIII in dero gallerie zu Caſſel nach dero fuͤrtreflichſten geſchmake in diſer wiſſenſchaft in groſer menge haben ſammlen laſſen. § 661 Der nuzen der malerei beſtehet fuͤrnaͤmlich darin: daß ſie 1) dasjenige verewiget, was zeit und zufaͤlle oft leicht verloͤſchen wuͤrden, und daß ſie 2) einen fluͤchtigen gedanken, der ſonſt vielleicht eben ſobald verſchwaͤnde, als er entſtehet, vor augen leget, 3) unter einem einzigen anblike das- jenige darſtellet, was ſonſt durch einen langen und beſchwerlichen umweg muͤßte beſchriben werden; 4) geben die ſchildereien eine angeneme anleitung ſowol der alten fabeln, als auch die wuͤrklichen zeitgeſchichte zu erlernen. Die zeichnung und ma- lerei haben der libe und freundſchaft ihr erſtes le- ben zu danken, ſaget der herr graf von Teſſin im der nuzen der malerei. S

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/285>, abgerufen am 30.12.2024.