Struvischenbibliotheca iuris cap. 12, und in Johann Andreen Hoffmanns juristischen Bi- bliothek IIIIten haubteintheilung, I haubtstücke, s. 65 fg. namhaft gemachet.
§ 40
Obgleich Michael Graß einer der grösten fein- de des Teutschen rechtes ist; so wirft er doch in seinen collationibus iuris ciuilis cum recessibus Imperii mit dem namen des Teutschen rechtes um sich; es können auch diejenigen glider der höchsten Reichs-gerichte, welche der Teutschen geschichten kundig sind, das daseyn der Teutschen rechte nicht abläugnen; immassen sonst theils die Kammerge- richtsordnung, theils der Reichsabschid vom jahre 1654 § 105, theils der Reichskammergerichts-visita- tionsabschid vom jahre 1713 mit füssen getreten werden müsten. Man suchet daher unter dem Teutschen rechte weiter nichts, als was die kundba- ren Reichsabschide und die unläugbaren Teutschen gewohnheiten mit sich bringen. Man will nur des- falls die vorrechte des alten adels, die erbfolge- gedinge (pacta successoria), das wittum, das leibgeding, die morgengabe, die erbfolge in den ehegedingen, die errungenschaft der eheleute etc. zum beispile anzihen, folglich den Sadducäern des Teutschen rechtes das maul stopfen, Dreyer am a. o. s. 3, s. 8 u. f. Sihe Goldasten in den Reichs- sazungen, th. II, s. 98.
§ 41
Teutschland hat seine eigenen rechte, wie ein iederTeutschland hat seine ei- genen rechte iederzeit ge- habt. staat, und fast ieder ort seine besonderen gesäze, auch gewohnheiten hat, Pistorius am a. o. cen- tur. X paroem. 97 s. 1074. Wo die Teutschen rechte nichts verordnen, soll man sich nach der für- schrift der Reichsgesäze, der fremden und in Teutsch-
lande
B
des Teutſchen rechtes.
Struviſchenbibliotheca iuris cap. 12, und in Johann Andreen Hoffmanns juriſtiſchen Bi- bliothek IIIIten haubteintheilung, I haubtſtuͤcke, ſ. 65 fg. namhaft gemachet.
§ 40
Obgleich Michael Graß einer der groͤſten fein- de des Teutſchen rechtes iſt; ſo wirft er doch in ſeinen collationibus iuris ciuilis cum receſſibus Imperii mit dem namen des Teutſchen rechtes um ſich; es koͤnnen auch diejenigen glider der hoͤchſten Reichs-gerichte, welche der Teutſchen geſchichten kundig ſind, das daſeyn der Teutſchen rechte nicht ablaͤugnen; immaſſen ſonſt theils die Kammerge- richtsordnung, theils der Reichsabſchid vom jahre 1654 § 105, theils der Reichskammergerichts-viſita- tionsabſchid vom jahre 1713 mit fuͤſſen getreten werden muͤſten. Man ſuchet daher unter dem Teutſchen rechte weiter nichts, als was die kundba- ren Reichsabſchide und die unlaͤugbaren Teutſchen gewohnheiten mit ſich bringen. Man will nur des- falls die vorrechte des alten adels, die erbfolge- gedinge (pacta ſucceſſoria), das wittum, das leibgeding, die morgengabe, die erbfolge in den ehegedingen, die errungenſchaft der eheleute ꝛc. zum beiſpile anzihen, folglich den Sadducaͤern des Teutſchen rechtes das maul ſtopfen, Dreyer am a. o. ſ. 3, ſ. 8 u. f. Sihe Goldaſten in den Reichs- ſazungen, th. II, ſ. 98.
§ 41
Teutſchland hat ſeine eigenen rechte, wie ein iederTeutſchland hat ſeine ei- genen rechte iederzeit ge- habt. ſtaat, und faſt ieder ort ſeine beſonderen geſaͤze, auch gewohnheiten hat, Piſtorius am a. o. cen- tur. X paroem. 97 ſ. 1074. Wo die Teutſchen rechte nichts verordnen, ſoll man ſich nach der fuͤr- ſchrift der Reichsgeſaͤze, der fremden und in Teutſch-
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des Teutſchen rechtes.
Struviſchen bibliotheca iuris cap. 12, und in
Johann Andreen Hoffmanns juriſtiſchen Bi-
bliothek IIIIten haubteintheilung, I haubtſtuͤcke,
ſ. 65 fg. namhaft gemachet.
§ 40
Obgleich Michael Graß einer der groͤſten fein-
de des Teutſchen rechtes iſt; ſo wirft er doch in
ſeinen collationibus iuris ciuilis cum receſſibus
Imperii mit dem namen des Teutſchen rechtes um
ſich; es koͤnnen auch diejenigen glider der hoͤchſten
Reichs-gerichte, welche der Teutſchen geſchichten
kundig ſind, das daſeyn der Teutſchen rechte nicht
ablaͤugnen; immaſſen ſonſt theils die Kammerge-
richtsordnung, theils der Reichsabſchid vom jahre
1654 § 105, theils der Reichskammergerichts-viſita-
tionsabſchid vom jahre 1713 mit fuͤſſen getreten
werden muͤſten. Man ſuchet daher unter dem
Teutſchen rechte weiter nichts, als was die kundba-
ren Reichsabſchide und die unlaͤugbaren Teutſchen
gewohnheiten mit ſich bringen. Man will nur des-
falls die vorrechte des alten adels, die erbfolge-
gedinge (pacta ſucceſſoria), das wittum, das
leibgeding, die morgengabe, die erbfolge in den
ehegedingen, die errungenſchaft der eheleute ꝛc.
zum beiſpile anzihen, folglich den Sadducaͤern des
Teutſchen rechtes das maul ſtopfen, Dreyer am
a. o. ſ. 3, ſ. 8 u. f. Sihe Goldaſten in den Reichs-
ſazungen, th. II, ſ. 98.
§ 41
Teutſchland hat ſeine eigenen rechte, wie ein ieder
ſtaat, und faſt ieder ort ſeine beſonderen geſaͤze,
auch gewohnheiten hat, Piſtorius am a. o. cen-
tur. X paroem. 97 ſ. 1074. Wo die Teutſchen
rechte nichts verordnen, ſoll man ſich nach der fuͤr-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/27>, abgerufen am 21.11.2024.
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