Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

salzleuten.
aus der sole gesotten, wiewol es auch bei Halle in
tyrol steinsalz gibet. Gewisse geschlechter haben
hier und da das salzwesen in Teutschland an sich
gebracht, und heisen daher erbsälzer, salzbeerbte,
salzherren, salzjunkern, sihe des Johann Hein-
rich Jungs
abhandelung de jure salinarum,
Göttingen 1743, 4t s. 140, 174 fg. Die eigen-
schaften des küchen-salzes beschreibet Neumann
s. 99 fg. der chymi des Iten bandes IIten th.

§ 553

Diejenige, welche nur an dem brunnen teiledie guts-
herren und
pfänner
sind iewei-
len unter-
schiden.

haben, heisen gutsherren und sizen auf ihren aus-
läuften; hingegen diejenige, welche die sole versi-
den, werden pfänner genennet, sihe den Hof-
mann
in der beschreibung des Hallischen salzwer-
kes, cap. XII s. 40 fg., Stisser am a. o. cap. V
abt. III § 17, 18 s. 126. Jedoch sind auch viele
gutsherren anzutreffen, welche ihre sole selbst ver-
siden.

§ 554

Der salzleute fürgesezte sind: der ober-salzgraf,der salzleu-
te fürgesez-
te und gat-
tungen.

oder ober-salzgrebe, die ober- und unterbornmei-
ster, thalvögte, bahrmeister, pfannherren, salz-
meister, inspectoren, haal-haubtleute, haal-pfle-
ger, haalmeister, sötmeister etc., sihe des Hon-
dorfs
beschreibung des salzwerkes zu Halle, cap.
20 und cap. 28. Die arbeiter sind solziher,
born- und haalknechte, würker, aufschläger, has-
beler, radetreter, stürzer, gerentirer, zäpper,
träger, salzknechte, stopper, lader, wagen- und
karrenlader etc., welchen die haal- und thalgerichts-
ordnungen, salz- und pfänner-ordnungen zur richt-
schnur dienen, deren der Ahasverus Fritsch de
regali salinarum jure
verschidene beibringet.

§ 555
P 2

ſalzleuten.
aus der ſole geſotten, wiewol es auch bei Halle in
tyrol ſteinſalz gibet. Gewiſſe geſchlechter haben
hier und da das ſalzweſen in Teutſchland an ſich
gebracht, und heiſen daher erbſaͤlzer, ſalzbeerbte,
ſalzherren, ſalzjunkern, ſihe des Johann Hein-
rich Jungs
abhandelung de jure ſalinarum,
Goͤttingen 1743, 4t ſ. 140, 174 fg. Die eigen-
ſchaften des kuͤchen-ſalzes beſchreibet Neumann
ſ. 99 fg. der chymi des Iten bandes IIten th.

§ 553

Diejenige, welche nur an dem brunnen teiledie guts-
herren und
pfaͤnner
ſind iewei-
len unter-
ſchiden.

haben, heiſen gutsherren und ſizen auf ihren aus-
laͤuften; hingegen diejenige, welche die ſole verſi-
den, werden pfaͤnner genennet, ſihe den Hof-
mann
in der beſchreibung des Halliſchen ſalzwer-
kes, cap. XII ſ. 40 fg., Stiſſer am a. o. cap. V
abt. III § 17, 18 ſ. 126. Jedoch ſind auch viele
gutsherren anzutreffen, welche ihre ſole ſelbſt ver-
ſiden.

§ 554

Der ſalzleute fuͤrgeſezte ſind: der ober-ſalzgraf,der ſalzleu-
te fuͤrgeſez-
te und gat-
tungen.

oder ober-ſalzgrebe, die ober- und unterbornmei-
ſter, thalvoͤgte, bahrmeiſter, pfannherren, ſalz-
meiſter, inſpectoren, haal-haubtleute, haal-pfle-
ger, haalmeiſter, ſoͤtmeiſter ꝛc., ſihe des Hon-
dorfs
beſchreibung des ſalzwerkes zu Halle, cap.
20 und cap. 28. Die arbeiter ſind ſolziher,
born- und haalknechte, wuͤrker, aufſchlaͤger, has-
beler, radetreter, ſtuͤrzer, gerentirer, zaͤpper,
traͤger, ſalzknechte, ſtopper, lader, wagen- und
karrenlader ꝛc., welchen die haal- und thalgerichts-
ordnungen, ſalz- und pfaͤnner-ordnungen zur richt-
ſchnur dienen, deren der Ahasverus Fritſch de
regali ſalinarum jure
verſchidene beibringet.

§ 555
P 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0239" n="227"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">&#x017F;alzleuten.</hi></fw><lb/>
aus der &#x017F;ole ge&#x017F;otten, wiewol es auch bei Halle in<lb/>
tyrol &#x017F;tein&#x017F;alz gibet. Gewi&#x017F;&#x017F;e ge&#x017F;chlechter haben<lb/>
hier und da das &#x017F;alzwe&#x017F;en in Teut&#x017F;chland an &#x017F;ich<lb/>
gebracht, und hei&#x017F;en daher erb&#x017F;a&#x0364;lzer, &#x017F;alzbeerbte,<lb/>
&#x017F;alzherren, &#x017F;alzjunkern, &#x017F;ihe des <hi rendition="#fr">Johann Hein-<lb/>
rich Jungs</hi> abhandelung <hi rendition="#aq">de jure &#x017F;alinarum,</hi><lb/>
Go&#x0364;ttingen 1743, 4t &#x017F;. 140, 174 fg. Die eigen-<lb/>
&#x017F;chaften des ku&#x0364;chen-&#x017F;alzes be&#x017F;chreibet <hi rendition="#fr">Neumann</hi><lb/>
&#x017F;. 99 fg. der chymi des <hi rendition="#aq">I</hi>ten bandes <hi rendition="#aq">II</hi>ten th.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 553</head><lb/>
          <p>Diejenige, welche nur an dem brunnen teile<note place="right">die guts-<lb/>
herren und<lb/>
pfa&#x0364;nner<lb/>
&#x017F;ind iewei-<lb/>
len unter-<lb/>
&#x017F;chiden.</note><lb/>
haben, hei&#x017F;en <hi rendition="#fr">gutsherren</hi> und &#x017F;izen auf ihren aus-<lb/>
la&#x0364;uften; hingegen diejenige, welche die &#x017F;ole ver&#x017F;i-<lb/>
den, werden <hi rendition="#fr">pfa&#x0364;nner</hi> genennet, &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Hof-<lb/>
mann</hi> in der be&#x017F;chreibung des Halli&#x017F;chen &#x017F;alzwer-<lb/>
kes, cap. <hi rendition="#aq">XII</hi> &#x017F;. 40 fg., <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">V</hi><lb/>
abt. <hi rendition="#aq">III</hi> § 17, 18 &#x017F;. 126. Jedoch &#x017F;ind auch viele<lb/>
gutsherren anzutreffen, welche ihre &#x017F;ole &#x017F;elb&#x017F;t ver-<lb/>
&#x017F;iden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 554</head><lb/>
          <p>Der &#x017F;alzleute fu&#x0364;rge&#x017F;ezte &#x017F;ind: der ober-&#x017F;alzgraf,<note place="right">der &#x017F;alzleu-<lb/>
te fu&#x0364;rge&#x017F;ez-<lb/>
te und gat-<lb/>
tungen.</note><lb/>
oder ober-&#x017F;alzgrebe, die ober- und unterbornmei-<lb/>
&#x017F;ter, thalvo&#x0364;gte, bahrmei&#x017F;ter, pfannherren, &#x017F;alz-<lb/>
mei&#x017F;ter, in&#x017F;pectoren, haal-haubtleute, haal-pfle-<lb/>
ger, haalmei&#x017F;ter, &#x017F;o&#x0364;tmei&#x017F;ter &#xA75B;c., &#x017F;ihe des <hi rendition="#fr">Hon-<lb/>
dorfs</hi> be&#x017F;chreibung des &#x017F;alzwerkes zu Halle, cap.<lb/>
20 und cap. 28. Die arbeiter &#x017F;ind &#x017F;olziher,<lb/>
born- und haalknechte, wu&#x0364;rker, auf&#x017F;chla&#x0364;ger, has-<lb/>
beler, radetreter, &#x017F;tu&#x0364;rzer, gerentirer, za&#x0364;pper,<lb/>
tra&#x0364;ger, &#x017F;alzknechte, &#x017F;topper, lader, wagen- und<lb/>
karrenlader &#xA75B;c., welchen die haal- und thalgerichts-<lb/>
ordnungen, &#x017F;alz- und pfa&#x0364;nner-ordnungen zur richt-<lb/>
&#x017F;chnur dienen, deren der <hi rendition="#fr">Ahasverus Frit&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
regali &#x017F;alinarum jure</hi> ver&#x017F;chidene beibringet.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">P 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§ 555</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0239] ſalzleuten. aus der ſole geſotten, wiewol es auch bei Halle in tyrol ſteinſalz gibet. Gewiſſe geſchlechter haben hier und da das ſalzweſen in Teutſchland an ſich gebracht, und heiſen daher erbſaͤlzer, ſalzbeerbte, ſalzherren, ſalzjunkern, ſihe des Johann Hein- rich Jungs abhandelung de jure ſalinarum, Goͤttingen 1743, 4t ſ. 140, 174 fg. Die eigen- ſchaften des kuͤchen-ſalzes beſchreibet Neumann ſ. 99 fg. der chymi des Iten bandes IIten th. § 553 Diejenige, welche nur an dem brunnen teile haben, heiſen gutsherren und ſizen auf ihren aus- laͤuften; hingegen diejenige, welche die ſole verſi- den, werden pfaͤnner genennet, ſihe den Hof- mann in der beſchreibung des Halliſchen ſalzwer- kes, cap. XII ſ. 40 fg., Stiſſer am a. o. cap. V abt. III § 17, 18 ſ. 126. Jedoch ſind auch viele gutsherren anzutreffen, welche ihre ſole ſelbſt ver- ſiden. die guts- herren und pfaͤnner ſind iewei- len unter- ſchiden. § 554 Der ſalzleute fuͤrgeſezte ſind: der ober-ſalzgraf, oder ober-ſalzgrebe, die ober- und unterbornmei- ſter, thalvoͤgte, bahrmeiſter, pfannherren, ſalz- meiſter, inſpectoren, haal-haubtleute, haal-pfle- ger, haalmeiſter, ſoͤtmeiſter ꝛc., ſihe des Hon- dorfs beſchreibung des ſalzwerkes zu Halle, cap. 20 und cap. 28. Die arbeiter ſind ſolziher, born- und haalknechte, wuͤrker, aufſchlaͤger, has- beler, radetreter, ſtuͤrzer, gerentirer, zaͤpper, traͤger, ſalzknechte, ſtopper, lader, wagen- und karrenlader ꝛc., welchen die haal- und thalgerichts- ordnungen, ſalz- und pfaͤnner-ordnungen zur richt- ſchnur dienen, deren der Ahasverus Fritſch de regali ſalinarum jure verſchidene beibringet. der ſalzleu- te fuͤrgeſez- te und gat- tungen. § 555 P 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/239
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/239>, abgerufen am 30.12.2024.