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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIX. haubtst. von den
§ 545
die hütten-
beamte u.
arbeiter.

Bei den bergwerken sind nicht minder hüt-
ten, wohin die erzte, wenn sie in den puch- und
waschwerken zu rechte gemachet sind, gelifert wer-
den, wiewohl man auch andere hütten hat, als
eisen- stahl- glashütten, davon aber hier die rede
nicht ist, sondern von den erzhütten. Diese ha-
ben ebenfalls bedienten und arbeiter. Unter den
ersten ist der hüttenmeister, oder der hütten ver-
walter der fürnämste, Bausse am a. o. s. 77,
Stisser am a. o. s. 113. Nächstdem hat man hütten-
schreiber, zehnter, erzkaufschreiber, abtreiber, hütten-
steiger, hüttenreiter, probirer, silberbrenner, schmel-
zer, austeiler etc. Unter die arbeiter gehören die rost
schütter, vorläufer, probenstosser, schlakenläufer, kohl-
brenner, aschenmesser, wagemeister, aufträger, schmäl-
zerknechte etc. sihe den Rechenberg im glükauf,
P. I cap. 1 § 22 und s. 35, 36, die F. H. Casseli-
sche bergordnung s. 159 fg., die Braunschweig-
Lüneburgische bergordnung am a. o. s. 44 s. 119 fg.,
den Bausse am a. o., den von Rohr in den
merkwürdigkeiten des oberharzes s. 543, s. 551 fg.,
den Sprengel am a. o. s. 71 fg., den Albaro
Alonso Barba in der docimasia, oder probier- und
schmelzkunst, Wien 1749, 8v, Schlütter von
den hüttenwerken.

§ 546
der berg-
leute ver-
fassung.

Die bergleute haben unter sich eine knabschaft,
gleichsam eine zunft, und teilen sich in die berg-
und hüttenknabschaft ein. Jede hat ihre ältesten,
auch kassen und register. Sie dürfen ohne wissen
des haubtmannes und hüttenmeisters nichts fürne-
men. Das bergseniorat hat seine vorzüge, sihe
des Spans berg-urtheil, tit. II § 6, den Bösen
am a. o. s. 52.

§ 547
LXIX. haubtſt. von den
§ 545
die huͤtten-
beamte u.
arbeiter.

Bei den bergwerken ſind nicht minder huͤt-
ten, wohin die erzte, wenn ſie in den puch- und
waſchwerken zu rechte gemachet ſind, gelifert wer-
den, wiewohl man auch andere huͤtten hat, als
eiſen- ſtahl- glashuͤtten, davon aber hier die rede
nicht iſt, ſondern von den erzhuͤtten. Dieſe ha-
ben ebenfalls bedienten und arbeiter. Unter den
erſten iſt der huͤttenmeiſter, oder der huͤtten ver-
walter der fuͤrnaͤmſte, Bauſſe am a. o. ſ. 77,
Stiſſer am a. o. ſ. 113. Naͤchſtdem hat man huͤtten-
ſchreiber, zehnter, erzkaufſchreiber, abtreiber, huͤtten-
ſteiger, huͤttenreiter, probirer, ſilberbrenner, ſchmel-
zer, austeiler ꝛc. Unter die arbeiter gehoͤren die roſt
ſchuͤtter, vorlaͤufer, probenſtoſſer, ſchlakenlaͤufer, kohl-
brenner, aſchenmeſſer, wagemeiſter, auftraͤger, ſchmaͤl-
zerknechte ꝛc. ſihe den Rechenberg im gluͤkauf,
P. I cap. 1 § 22 und ſ. 35, 36, die F. H. Caſſeli-
ſche bergordnung ſ. 159 fg., die Braunſchweig-
Luͤneburgiſche bergordnung am a. o. ſ. 44 ſ. 119 fg.,
den Bauſſe am a. o., den von Rohr in den
merkwuͤrdigkeiten des oberharzes ſ. 543, ſ. 551 fg.,
den Sprengel am a. o. ſ. 71 fg., den Albaro
Alonſo Barba in der docimaſia, oder probier- und
ſchmelzkunſt, Wien 1749, 8v, Schluͤtter von
den huͤttenwerken.

§ 546
der berg-
leute ver-
faſſung.

Die bergleute haben unter ſich eine knabſchaft,
gleichſam eine zunft, und teilen ſich in die berg-
und huͤttenknabſchaft ein. Jede hat ihre aͤlteſten,
auch kaſſen und regiſter. Sie duͤrfen ohne wiſſen
des haubtmannes und huͤttenmeiſters nichts fuͤrne-
men. Das bergſeniorat hat ſeine vorzuͤge, ſihe
des Spans berg-urtheil, tit. II § 6, den Boͤſen
am a. o. ſ. 52.

§ 547
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[224/0236] LXIX. haubtſt. von den § 545 Bei den bergwerken ſind nicht minder huͤt- ten, wohin die erzte, wenn ſie in den puch- und waſchwerken zu rechte gemachet ſind, gelifert wer- den, wiewohl man auch andere huͤtten hat, als eiſen- ſtahl- glashuͤtten, davon aber hier die rede nicht iſt, ſondern von den erzhuͤtten. Dieſe ha- ben ebenfalls bedienten und arbeiter. Unter den erſten iſt der huͤttenmeiſter, oder der huͤtten ver- walter der fuͤrnaͤmſte, Bauſſe am a. o. ſ. 77, Stiſſer am a. o. ſ. 113. Naͤchſtdem hat man huͤtten- ſchreiber, zehnter, erzkaufſchreiber, abtreiber, huͤtten- ſteiger, huͤttenreiter, probirer, ſilberbrenner, ſchmel- zer, austeiler ꝛc. Unter die arbeiter gehoͤren die roſt ſchuͤtter, vorlaͤufer, probenſtoſſer, ſchlakenlaͤufer, kohl- brenner, aſchenmeſſer, wagemeiſter, auftraͤger, ſchmaͤl- zerknechte ꝛc. ſihe den Rechenberg im gluͤkauf, P. I cap. 1 § 22 und ſ. 35, 36, die F. H. Caſſeli- ſche bergordnung ſ. 159 fg., die Braunſchweig- Luͤneburgiſche bergordnung am a. o. ſ. 44 ſ. 119 fg., den Bauſſe am a. o., den von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des oberharzes ſ. 543, ſ. 551 fg., den Sprengel am a. o. ſ. 71 fg., den Albaro Alonſo Barba in der docimaſia, oder probier- und ſchmelzkunſt, Wien 1749, 8v, Schluͤtter von den huͤttenwerken. § 546 Die bergleute haben unter ſich eine knabſchaft, gleichſam eine zunft, und teilen ſich in die berg- und huͤttenknabſchaft ein. Jede hat ihre aͤlteſten, auch kaſſen und regiſter. Sie duͤrfen ohne wiſſen des haubtmannes und huͤttenmeiſters nichts fuͤrne- men. Das bergſeniorat hat ſeine vorzuͤge, ſihe des Spans berg-urtheil, tit. II § 6, den Boͤſen am a. o. ſ. 52. § 547

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/236>, abgerufen am 30.12.2024.