Es ist aber sothaner abschos eine gewisse summe geltes, welche der hohen landes- auch wohl der nidern oberkeit, nach dem herkommen von den gü- tern, welche anderwärtshin gebracht werden sol- len, zurüke bleiben muß, Johann Jodoc Bek vom abschoß und nachsteuer, Thomasius, Knorr de jure detract. et gabellarum jure,Kopp vom abzugsrechte, in Estors kleinen schriften II ban- de, s. 49 fg.
§ 463
Das abzugsgelt ist zweierlei, und wird entwe-dessen ein- theilung. der von den abziehenden personen, oder von den außer landes, auch wohl aus einem orte in den andern zu bringenden erbschaften nach dem her- kommen, oder vermöge des wiedervergeltungsrech- tes (retorsion) gefodert, reichsabschid vom jah- re 1555 § 24, 1594 § 82, Westfälischer fride art. 5 § 37, von Leyserspecim. 226 med. 5 und 6.
§ 464
Vor dem 16ten jahrhundert weis man von die-wenn sol- ches aufge- kommen ist? ser abgabe nichts. Sie ist wegen der leibeigen- schaft eingeführet, und kömmt am ersten im reichs- abschide vom jahre 1555 § 24 unter dem namen nachsteuer vor. Demnach rüret sie weder aus dem Römischen, noch geistlichen, sondern Teut- schen rechten her, von Ludewig gelehrter anzei- gen Iten theil, s. 196, H. Casselische grebenord- nung s. 95 § 2, fg. Judenordnung 1739 § 38, und 1749 § 28 s. 18.
§ 465
Die nachsteuer und der abschoß ist nicht allerdas abzugs- gelt ist nach den landen und orten unterschi- den. orten einerlei. Es werden 3, 5, 10, 15 etc. vom hun- dert gegeben, wofern man nicht davon befreiet ist. Es sind aber entweder davon einzele personen, oder gemeinen, auch ganze lande vermöge gewisser frei-
heiten,
N
doͤrfer einrichtung.
Es iſt aber ſothaner abſchos eine gewiſſe ſumme geltes, welche der hohen landes- auch wohl der nidern oberkeit, nach dem herkommen von den guͤ- tern, welche anderwaͤrtshin gebracht werden ſol- len, zuruͤke bleiben muß, Johann Jodoc Bek vom abſchoß und nachſteuer, Thomaſius, Knorr de jure detract. et gabellarum jure,Kopp vom abzugsrechte, in Eſtors kleinen ſchriften II ban- de, ſ. 49 fg.
§ 463
Das abzugsgelt iſt zweierlei, und wird entwe-deſſen ein- theilung. der von den abziehenden perſonen, oder von den außer landes, auch wohl aus einem orte in den andern zu bringenden erbſchaften nach dem her- kommen, oder vermoͤge des wiedervergeltungsrech- tes (retorſion) gefodert, reichsabſchid vom jah- re 1555 § 24, 1594 § 82, Weſtfaͤliſcher fride art. 5 § 37, von Leyſerſpecim. 226 med. 5 und 6.
§ 464
Vor dem 16ten jahrhundert weis man von die-wenn ſol- ches aufge- kommen iſt? ſer abgabe nichts. Sie iſt wegen der leibeigen- ſchaft eingefuͤhret, und koͤmmt am erſten im reichs- abſchide vom jahre 1555 § 24 unter dem namen nachſteuer vor. Demnach ruͤret ſie weder aus dem Roͤmiſchen, noch geiſtlichen, ſondern Teut- ſchen rechten her, von Ludewig gelehrter anzei- gen Iten theil, ſ. 196, H. Caſſeliſche grebenord- nung ſ. 95 § 2, fg. Judenordnung 1739 § 38, und 1749 § 28 ſ. 18.
§ 465
Die nachſteuer und der abſchoß iſt nicht allerdas abzugs- gelt iſt nach den landen und orten unterſchi- den. orten einerlei. Es werden 3, 5, 10, 15 ꝛc. vom hun- dert gegeben, wofern man nicht davon befreiet iſt. Es ſind aber entweder davon einzele perſonen, oder gemeinen, auch ganze lande vermoͤge gewiſſer frei-
heiten,
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doͤrfer einrichtung.
Es iſt aber ſothaner abſchos eine gewiſſe ſumme
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nidern oberkeit, nach dem herkommen von den guͤ-
tern, welche anderwaͤrtshin gebracht werden ſol-
len, zuruͤke bleiben muß, Johann Jodoc Bek
vom abſchoß und nachſteuer, Thomaſius, Knorr
de jure detract. et gabellarum jure, Kopp vom
abzugsrechte, in Eſtors kleinen ſchriften II ban-
de, ſ. 49 fg.
§ 463
Das abzugsgelt iſt zweierlei, und wird entwe-
der von den abziehenden perſonen, oder von den
außer landes, auch wohl aus einem orte in den
andern zu bringenden erbſchaften nach dem her-
kommen, oder vermoͤge des wiedervergeltungsrech-
tes (retorſion) gefodert, reichsabſchid vom jah-
re 1555 § 24, 1594 § 82, Weſtfaͤliſcher fride art.
5 § 37, von Leyſer ſpecim. 226 med. 5 und 6.
deſſen ein-
theilung.
§ 464
Vor dem 16ten jahrhundert weis man von die-
ſer abgabe nichts. Sie iſt wegen der leibeigen-
ſchaft eingefuͤhret, und koͤmmt am erſten im reichs-
abſchide vom jahre 1555 § 24 unter dem namen
nachſteuer vor. Demnach ruͤret ſie weder aus
dem Roͤmiſchen, noch geiſtlichen, ſondern Teut-
ſchen rechten her, von Ludewig gelehrter anzei-
gen Iten theil, ſ. 196, H. Caſſeliſche grebenord-
nung ſ. 95 § 2, fg. Judenordnung 1739 § 38, und
1749 § 28 ſ. 18.
wenn ſol-
ches aufge-
kommen
iſt?
§ 465
Die nachſteuer und der abſchoß iſt nicht aller
orten einerlei. Es werden 3, 5, 10, 15 ꝛc. vom hun-
dert gegeben, wofern man nicht davon befreiet iſt.
Es ſind aber entweder davon einzele perſonen, oder
gemeinen, auch ganze lande vermoͤge gewiſſer frei-
heiten,
das abzugs-
gelt iſt nach
den landen
und orten
unterſchi-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/205>, abgerufen am 21.11.2024.
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