sen sind keine gemeinsglider, Fritschde jure pa- gorum,von Göbelde jure et judicio rustico- rum fori Germanici,Kreß von den geistlichen sendgerichten s. 154, 155, Hildebrand vom vorbe- haltenen beisize.
§ 452
was die dorfflur ist?
Der bezirk des grundes und bodens bei einem dorfe heißet im Reiche die terminei, gemarkung, in Sachsen die dorfflur.
§ 453
von den ge- meinen sa- chen und rechten der nachbaren.
Die gemeine sachen und güter, welche in Schwaben allmandten, allmandsgüter heisen, bestehen ieweilen aus häusern, mülen, waldun- gen, teichen, bächen, fischereien, wisen, trischen, oder laiden, rasen oder wasen, ländereien, erb- zinsen, interessen von capitalien, zehnten, wirts- häusern oder schenken etc., sihe des repertorii ju- ris priuati Iten theil, s. 177 fg., deren nuzungen der gemeine zustehen. Sihe Wolfgang Adam Schöpfs disp. de bonis vniuersitatum, quae Germaniae dicuntur: allmanden, Tüb. 1740. Und wie in einer stadt das bürgerrecht und die bürgerliche narung einem bürger zustehet; also nen- net man diese gerechtsame auf den dörfern die ein- art und im benachbarten amte Ameneburg den äh- bert. Also wurden in solchen der gemeine W. wi- der den etwas vom dorfe wonenden müller das nä- hergeltungsrecht, oder der abtrib, nicht verstat- tet, weiln der müller die einart nicht hätte; auf so- thane gemeine güter ist eine genaue aufsicht zu ha- ben, deren veräuserung kommet der gemeine allein nicht zu. Die rechnungen sind über die einna- men und ausgaben richtig zu führen, grebenord- nung s. 119 fg.
§ 454
LX. haubtſt. von der
ſen ſind keine gemeinsglider, Fritſchde jure pa- gorum,von Goͤbelde jure et judicio ruſtico- rum fori Germanici,Kreß von den geiſtlichen ſendgerichten ſ. 154, 155, Hildebrand vom vorbe- haltenen beiſize.
§ 452
was die dorfflur iſt?
Der bezirk des grundes und bodens bei einem dorfe heißet im Reiche die terminei, gemarkung, in Sachſen die dorfflur.
§ 453
von den ge- meinen ſa- chen und rechten der nachbaren.
Die gemeine ſachen und guͤter, welche in Schwaben allmandten, allmandsguͤter heiſen, beſtehen ieweilen aus haͤuſern, muͤlen, waldun- gen, teichen, baͤchen, fiſchereien, wiſen, triſchen, oder laiden, raſen oder waſen, laͤndereien, erb- zinſen, intereſſen von capitalien, zehnten, wirts- haͤuſern oder ſchenken ꝛc., ſihe des repertorii ju- ris priuati Iten theil, ſ. 177 fg., deren nuzungen der gemeine zuſtehen. Sihe Wolfgang Adam Schoͤpfs diſp. de bonis vniuerſitatum, quae Germaniae dicuntur: allmanden, Tuͤb. 1740. Und wie in einer ſtadt das buͤrgerrecht und die buͤrgerliche narung einem buͤrger zuſtehet; alſo nen- net man dieſe gerechtſame auf den doͤrfern die ein- art und im benachbarten amte Ameneburg den aͤh- bert. Alſo wurden in ſolchen der gemeine W. wi- der den etwas vom dorfe wonenden muͤller das naͤ- hergeltungsrecht, oder der abtrib, nicht verſtat- tet, weiln der muͤller die einart nicht haͤtte; auf ſo- thane gemeine guͤter iſt eine genaue aufſicht zu ha- ben, deren veraͤuſerung kommet der gemeine allein nicht zu. Die rechnungen ſind uͤber die einna- men und ausgaben richtig zu fuͤhren, grebenord- nung ſ. 119 fg.
§ 454
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LX. haubtſt. von der
ſen ſind keine gemeinsglider, Fritſch de jure pa-
gorum, von Goͤbel de jure et judicio ruſtico-
rum fori Germanici, Kreß von den geiſtlichen
ſendgerichten ſ. 154, 155, Hildebrand vom vorbe-
haltenen beiſize.
§ 452
Der bezirk des grundes und bodens bei einem
dorfe heißet im Reiche die terminei, gemarkung,
in Sachſen die dorfflur.
§ 453
Die gemeine ſachen und guͤter, welche in
Schwaben allmandten, allmandsguͤter heiſen,
beſtehen ieweilen aus haͤuſern, muͤlen, waldun-
gen, teichen, baͤchen, fiſchereien, wiſen, triſchen,
oder laiden, raſen oder waſen, laͤndereien, erb-
zinſen, intereſſen von capitalien, zehnten, wirts-
haͤuſern oder ſchenken ꝛc., ſihe des repertorii ju-
ris priuati Iten theil, ſ. 177 fg., deren nuzungen
der gemeine zuſtehen. Sihe Wolfgang Adam
Schoͤpfs diſp. de bonis vniuerſitatum, quae
Germaniae dicuntur: allmanden, Tuͤb. 1740.
Und wie in einer ſtadt das buͤrgerrecht und die
buͤrgerliche narung einem buͤrger zuſtehet; alſo nen-
net man dieſe gerechtſame auf den doͤrfern die ein-
art und im benachbarten amte Ameneburg den aͤh-
bert. Alſo wurden in ſolchen der gemeine W. wi-
der den etwas vom dorfe wonenden muͤller das naͤ-
hergeltungsrecht, oder der abtrib, nicht verſtat-
tet, weiln der muͤller die einart nicht haͤtte; auf ſo-
thane gemeine guͤter iſt eine genaue aufſicht zu ha-
ben, deren veraͤuſerung kommet der gemeine allein
nicht zu. Die rechnungen ſind uͤber die einna-
men und ausgaben richtig zu fuͤhren, grebenord-
nung ſ. 119 fg.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/198>, abgerufen am 21.11.2024.
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