Sechzigstes haubtstück von den fürgesezten der dörfer, und deren einrichtung.
§ 438
zu erhal- tung guter ordnung sind auf den dörfern gewisse per- sonen zu be- stellen.
Zur erhaltung besserer ordnung sind in den dör- fern gewisse personen zu bestellen, z. e. greben, vorsteher, heimberger, schultheisen, richter, eid- geschworne, gelderheber, dorfsknechte, kötergreben, dienstlader, feuerherren, nachtwächter, feldhüter, F. H. Casselische greben-ordnung s. 4, schöppen, bauermeister, burgemeister, rügenmeister, ältesten, fürsteher etc.
§ 439
von den greben,
Die vorsteher der dörfer haben also verschidene namen. In Nider-Hessen heisen sie greben, und werden auch wohl in ober- und unter-greben getheilet. Man hat daher die grebenstüle an manchen orten. Inhalts der erneuerten und ver- besserten policei-ordnung der kaiserlichen und H. R. burg Friedberg, tit. 4 haben die greben einige ge- richtbarkeit, und zwar in sachen, die unter 5 gul- den werth sind, welches man sonst nicht leicht fin- den wird. Schon zu Buzbach und in der ober graf- schaft Kazenellenbogen heisen sie centgrafen, hier- herum bauermeister, burgemeister, Estors vorre- de zum 4ten theile der staatsgeographi § 12, in Sachsen und anderwerts dorfschulzen, deren ob- ligenheit ist beim Fritschde jure pagorum be- findlich. S. Gothaische schulzen-ordnung, P. III num. 18 s 407 fg., in der S. Gothaischen landes- ordnung, Neu-Märkische bauer-gesinde-ordnung, 1685, tit. III, in des Myliiconstitut. marchica- rum vol. V, abth. III cap. I s. 175. F. H. Casseli- sche greben-ordnung s. 128, F. Wolfenbüttel. L. O.
im
LX haubſt. von den
Sechzigſtes haubtſtuͤck von den fuͤrgeſezten der doͤrfer, und deren einrichtung.
§ 438
zu erhal- tung guter ordnung ſind auf den doͤrfern gewiſſe per- ſonen zu be- ſtellen.
Zur erhaltung beſſerer ordnung ſind in den doͤr- fern gewiſſe perſonen zu beſtellen, z. e. greben, vorſteher, heimberger, ſchultheiſen, richter, eid- geſchworne, gelderheber, dorfsknechte, koͤtergreben, dienſtlader, feuerherren, nachtwaͤchter, feldhuͤter, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung ſ. 4, ſchoͤppen, bauermeiſter, burgemeiſter, ruͤgenmeiſter, aͤlteſten, fuͤrſteher ꝛc.
§ 439
von den greben,
Die vorſteher der doͤrfer haben alſo verſchidene namen. In Nider-Heſſen heiſen ſie greben, und werden auch wohl in ober- und unter-greben getheilet. Man hat daher die grebenſtuͤle an manchen orten. Inhalts der erneuerten und ver- beſſerten policei-ordnung der kaiſerlichen und H. R. burg Friedberg, tit. 4 haben die greben einige ge- richtbarkeit, und zwar in ſachen, die unter 5 gul- den werth ſind, welches man ſonſt nicht leicht fin- den wird. Schon zu Buzbach und in der ober graf- ſchaft Kazenellenbogen heiſen ſie centgrafen, hier- herum bauermeiſter, burgemeiſter, Eſtors vorre- de zum 4ten theile der ſtaatsgeographi § 12, in Sachſen und anderwerts dorfſchulzen, deren ob- ligenheit iſt beim Fritſchde jure pagorum be- findlich. S. Gothaiſche ſchulzen-ordnung, P. III num. 18 ſ 407 fg., in der S. Gothaiſchen landes- ordnung, Neu-Maͤrkiſche bauer-geſinde-ordnung, 1685, tit. III, in des Myliiconſtitut. marchica- rum vol. V, abth. III cap. I ſ. 175. F. H. Caſſeli- ſche greben-ordnung ſ. 128, F. Wolfenbuͤttel. L. O.
im
<TEI><text><body><pbfacs="#f0192"n="180"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LX</hi> haubſt. von den</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Sechzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den fuͤrgeſezten der doͤrfer, und<lb/>
deren einrichtung.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 438</head><lb/><noteplace="left">zu erhal-<lb/>
tung guter<lb/>
ordnung<lb/>ſind auf<lb/>
den doͤrfern<lb/>
gewiſſe per-<lb/>ſonen zu be-<lb/>ſtellen.</note><p><hirendition="#in">Z</hi>ur erhaltung beſſerer ordnung ſind in den doͤr-<lb/>
fern gewiſſe perſonen zu beſtellen, z. e. greben,<lb/>
vorſteher, heimberger, ſchultheiſen, richter, eid-<lb/>
geſchworne, gelderheber, dorfsknechte, koͤtergreben,<lb/>
dienſtlader, feuerherren, nachtwaͤchter, feldhuͤter,<lb/>
F. H. Caſſeliſche greben-ordnung ſ. 4, ſchoͤppen,<lb/>
bauermeiſter, burgemeiſter, ruͤgenmeiſter, aͤlteſten,<lb/>
fuͤrſteher ꝛc.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 439</head><lb/><noteplace="left">von den<lb/>
greben,</note><p>Die vorſteher der doͤrfer haben alſo verſchidene<lb/>
namen. In Nider-Heſſen heiſen ſie greben,<lb/>
und werden auch wohl in ober- und unter-greben<lb/>
getheilet. Man hat daher die grebenſtuͤle an<lb/>
manchen orten. Inhalts der erneuerten und ver-<lb/>
beſſerten policei-ordnung der kaiſerlichen und H. R.<lb/>
burg Friedberg, tit. 4 haben die greben einige ge-<lb/>
richtbarkeit, und zwar in ſachen, die unter 5 gul-<lb/>
den werth ſind, welches man ſonſt nicht leicht fin-<lb/>
den wird. Schon zu Buzbach und in der ober graf-<lb/>ſchaft Kazenellenbogen heiſen ſie centgrafen, hier-<lb/>
herum bauermeiſter, burgemeiſter, <hirendition="#fr">Eſtors</hi> vorre-<lb/>
de zum 4ten theile der ſtaatsgeographi § 12, in<lb/>
Sachſen und anderwerts dorfſchulzen, deren ob-<lb/>
ligenheit iſt beim <hirendition="#fr">Fritſch</hi><hirendition="#aq">de jure pagorum</hi> be-<lb/>
findlich. S. Gothaiſche ſchulzen-ordnung, <hirendition="#aq">P. III</hi><lb/>
num. 18 ſ 407 fg., in der S. Gothaiſchen landes-<lb/>
ordnung, Neu-Maͤrkiſche bauer-geſinde-ordnung,<lb/>
1685, tit. <hirendition="#aq">III,</hi> in des <hirendition="#fr">Mylii</hi><hirendition="#aq">conſtitut. marchica-<lb/>
rum</hi> vol. <hirendition="#aq">V,</hi> abth. <hirendition="#aq">III</hi> cap. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 175. F. H. Caſſeli-<lb/>ſche greben-ordnung ſ. 128, F. Wolfenbuͤttel. L. O.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">im</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[180/0192]
LX haubſt. von den
Sechzigſtes haubtſtuͤck
von den fuͤrgeſezten der doͤrfer, und
deren einrichtung.
§ 438
Zur erhaltung beſſerer ordnung ſind in den doͤr-
fern gewiſſe perſonen zu beſtellen, z. e. greben,
vorſteher, heimberger, ſchultheiſen, richter, eid-
geſchworne, gelderheber, dorfsknechte, koͤtergreben,
dienſtlader, feuerherren, nachtwaͤchter, feldhuͤter,
F. H. Caſſeliſche greben-ordnung ſ. 4, ſchoͤppen,
bauermeiſter, burgemeiſter, ruͤgenmeiſter, aͤlteſten,
fuͤrſteher ꝛc.
§ 439
Die vorſteher der doͤrfer haben alſo verſchidene
namen. In Nider-Heſſen heiſen ſie greben,
und werden auch wohl in ober- und unter-greben
getheilet. Man hat daher die grebenſtuͤle an
manchen orten. Inhalts der erneuerten und ver-
beſſerten policei-ordnung der kaiſerlichen und H. R.
burg Friedberg, tit. 4 haben die greben einige ge-
richtbarkeit, und zwar in ſachen, die unter 5 gul-
den werth ſind, welches man ſonſt nicht leicht fin-
den wird. Schon zu Buzbach und in der ober graf-
ſchaft Kazenellenbogen heiſen ſie centgrafen, hier-
herum bauermeiſter, burgemeiſter, Eſtors vorre-
de zum 4ten theile der ſtaatsgeographi § 12, in
Sachſen und anderwerts dorfſchulzen, deren ob-
ligenheit iſt beim Fritſch de jure pagorum be-
findlich. S. Gothaiſche ſchulzen-ordnung, P. III
num. 18 ſ 407 fg., in der S. Gothaiſchen landes-
ordnung, Neu-Maͤrkiſche bauer-geſinde-ordnung,
1685, tit. III, in des Mylii conſtitut. marchica-
rum vol. V, abth. III cap. I ſ. 175. F. H. Caſſeli-
ſche greben-ordnung ſ. 128, F. Wolfenbuͤttel. L. O.
im
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/192>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.