Gemessene dienste heisen, wenn die gattungen des dienstes, die zeit, der ort, die weise, oder die arbeit ausgemachet sind, z. e. zehn tage fahr- spanndienste, sihe des repertorii realis practici juris priuati I th. s. 494 bauerdienste, baudien- ste s. 467. Außer diesen kan der herr mit bestan- de rechtens ordentlicher weise keine weitere fodern.
§ 401
und unge- messene sind?
Ungemessene dienste heisen, wenn der bauer und dienstpflichtige thun muß, was man ihn hei- set. Diese sind an keine gewisse tage noch zeit, auch zu keiner gewissen arbeit bestimmet, Stisser am a. o. cap. IX, I abth. s. 223 fg. In einem gewissen lande mußten die bauern am tage die gan- ze woche fronen, und des nachts ihre arbeit ver- richten, als pflügen etc.
§ 402
im zweifel werden un- gemessene vermuthet.
Im zweifel sind die dienste für ungemessene zu halten. Denn was der herr dem leibeigenen be- fahl, mußte er thun, sihe Estors vorrede zu Grollmanns disp. de operarum debitarum mu- tatione, sect. 1 § 1 fg. David MeviusP. IV dec. 131, Struben am a. o. cap. 5 § 1, von Leyser specim. 416 med. 1, Pertschde diuisione in operas determ. et indeterm. § 54 fg., Harp- precht vol. nou. consil. IV, num. 385 fg. Bal- thasarde operis rust. cap. XII s. 80, Buri am a. o. s. 726, fg. Reinecciicomm. de rustico quondam seruo.
§ 403
wenn der herr die un- gemessenen
Wenn der Herr nicht erweisen kan, daß er un- gemessene dienste habe, inzwischen seit langen jah-
ren
LVI. haubtſt. von den
§ 400
was gemeſ- ſene?
Gemeſſene dienſte heiſen, wenn die gattungen des dienſtes, die zeit, der ort, die weiſe, oder die arbeit ausgemachet ſind, z. e. zehn tage fahr- ſpanndienſte, ſihe des repertorii realis practici juris priuati I th. ſ. 494 bauerdienſte, baudien- ſte ſ. 467. Außer dieſen kan der herr mit beſtan- de rechtens ordentlicher weiſe keine weitere fodern.
§ 401
und unge- meſſene ſind?
Ungemeſſene dienſte heiſen, wenn der bauer und dienſtpflichtige thun muß, was man ihn hei- ſet. Dieſe ſind an keine gewiſſe tage noch zeit, auch zu keiner gewiſſen arbeit beſtimmet, Stiſſer am a. o. cap. IX, I abth. ſ. 223 fg. In einem gewiſſen lande mußten die bauern am tage die gan- ze woche fronen, und des nachts ihre arbeit ver- richten, als pfluͤgen ꝛc.
§ 402
im zweifel werden un- gemeſſene vermuthet.
Im zweifel ſind die dienſte fuͤr ungemeſſene zu halten. Denn was der herr dem leibeigenen be- fahl, mußte er thun, ſihe Eſtors vorrede zu Grollmanns diſp. de operarum debitarum mu- tatione, ſect. 1 § 1 fg. David MeviusP. IV dec. 131, Struben am a. o. cap. 5 § 1, von Leyſer ſpecim. 416 med. 1, Pertſchde diuiſione in operas determ. et indeterm. § 54 fg., Harp- precht vol. nou. conſil. IV, num. 385 fg. Bal- thaſarde operis ruſt. cap. XII ſ. 80, Buri am a. o. ſ. 726, fg. Reinecciicomm. de ruſtico quondam ſeruo.
§ 403
wenn der herr die un- gemeſſenen
Wenn der Herr nicht erweiſen kan, daß er un- gemeſſene dienſte habe, inzwiſchen ſeit langen jah-
ren
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LVI. haubtſt. von den
§ 400
Gemeſſene dienſte heiſen, wenn die gattungen
des dienſtes, die zeit, der ort, die weiſe, oder
die arbeit ausgemachet ſind, z. e. zehn tage fahr-
ſpanndienſte, ſihe des repertorii realis practici
juris priuati I th. ſ. 494 bauerdienſte, baudien-
ſte ſ. 467. Außer dieſen kan der herr mit beſtan-
de rechtens ordentlicher weiſe keine weitere fodern.
§ 401
Ungemeſſene dienſte heiſen, wenn der bauer
und dienſtpflichtige thun muß, was man ihn hei-
ſet. Dieſe ſind an keine gewiſſe tage noch zeit,
auch zu keiner gewiſſen arbeit beſtimmet, Stiſſer
am a. o. cap. IX, I abth. ſ. 223 fg. In einem
gewiſſen lande mußten die bauern am tage die gan-
ze woche fronen, und des nachts ihre arbeit ver-
richten, als pfluͤgen ꝛc.
§ 402
Im zweifel ſind die dienſte fuͤr ungemeſſene zu
halten. Denn was der herr dem leibeigenen be-
fahl, mußte er thun, ſihe Eſtors vorrede zu
Grollmanns diſp. de operarum debitarum mu-
tatione, ſect. 1 § 1 fg. David Mevius P. IV dec.
131, Struben am a. o. cap. 5 § 1, von Leyſer
ſpecim. 416 med. 1, Pertſch de diuiſione in
operas determ. et indeterm. § 54 fg., Harp-
precht vol. nou. conſil. IV, num. 385 fg. Bal-
thaſar de operis ruſt. cap. XII ſ. 80, Buri am
a. o. ſ. 726, fg. Reineccii comm. de ruſtico
quondam ſeruo.
§ 403
Wenn der Herr nicht erweiſen kan, daß er un-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/180>, abgerufen am 21.11.2024.
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