Ueberhaubt ist eine schule eine gesellschaft, welchewas die schul sei, und wie mancherlei. aus lehrern und lernenden bestehet, und sowohl den unterricht, als auch die zucht zum zwecke hat. Die christlichen schulanstalten sind als eine stüze der christlichen religion anzusehen. Zu den zeiten kaiser Carls des großen wurden viererlei schulen angerichtet, nämlich 1) pfarr, 2) bischöfliche, 3) abteiliche und 4) hofschulen (palatinä) George Friderich AyrerT. III opusc. s. 207, der Pater Ludewig Thomaßinde disciplina eccles. P. II lib. 1 cap. 96. und Johann Launoyde scholis celebrioribus vel a Carolo M. vel post eun- dem in occidente instauratis, cap. 4 s. 28, T. VIII. operum. Die benedictiner klöster un- terzogen sich dem unterrichte der gemeinen jugend, ungeachtet sie innere schulen für die jungen mönche und äußere neben dem kloster für die gemeinen kin- der hielten, der Pater Johannes Mabillon in der Vorrede ad saec. III actor. Bened. P. I s. 31 und ad saec. IV P. I s. 128, Joachim Barw. Lauenstein in der Hildesheimischen schulhistori, cap. I § 10, von den folgenden zeiten sihe Grego- rius Rivius Puritanus oder George Burg- hart Lauterbachen in der monastica historia occidentis, cap. 146 s. 334, den Launojus am a. o. cap. 9 s. 46 fg. Heutiges tages werden die schulen in die hohen und niedern eingetheilet. Die niedern schulen sind entweder fürsten-landes- ritter- schulen, gymnasia, pädagogia, trivial oder Latei- nische oder Teutsche stadt- fleken- dorfschulen, An- dreas Beier in additionibus ad Ben. Carpzouii jurisprud. consist. lib. 1 def. 9 s. 7, Carpzov am a. o. num. 4 s. 13. Die trivialschulen gehen dahin, daß darin die dreie Wissenschaften 1) die grammatik, 2) die rhetorik, 3) die dialectik erler-
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von den ſchulen.
§ 343
Ueberhaubt iſt eine ſchule eine geſellſchaft, welchewas die ſchul ſei, und wie mancherlei. aus lehrern und lernenden beſtehet, und ſowohl den unterricht, als auch die zucht zum zwecke hat. Die chriſtlichen ſchulanſtalten ſind als eine ſtuͤze der chriſtlichen religion anzuſehen. Zu den zeiten kaiſer Carls des großen wurden viererlei ſchulen angerichtet, naͤmlich 1) pfarr, 2) biſchoͤfliche, 3) abteiliche und 4) hofſchulen (palatinaͤ) George Friderich AyrerT. III opuſc. ſ. 207, der Pater Ludewig Thomaßinde diſciplina eccleſ. P. II lib. 1 cap. 96. und Johann Launoyde ſcholis celebrioribus vel a Carolo M. vel poſt eun- dem in occidente inſtauratis, cap. 4 ſ. 28, T. VIII. operum. Die benedictiner kloͤſter un- terzogen ſich dem unterrichte der gemeinen jugend, ungeachtet ſie innere ſchulen fuͤr die jungen moͤnche und aͤußere neben dem kloſter fuͤr die gemeinen kin- der hielten, der Pater Johannes Mabillon in der Vorrede ad ſaec. III actor. Bened. P. I ſ. 31 und ad ſaec. IV P. I ſ. 128, Joachim Barw. Lauenſtein in der Hildesheimiſchen ſchulhiſtori, cap. I § 10, von den folgenden zeiten ſihe Grego- rius Rivius Puritanus oder George Burg- hart Lauterbachen in der monaſtica hiſtoria occidentis, cap. 146 ſ. 334, den Launojus am a. o. cap. 9 ſ. 46 fg. Heutiges tages werden die ſchulen in die hohen und niedern eingetheilet. Die niedern ſchulen ſind entweder fuͤrſten-landes- ritter- ſchulen, gymnaſia, paͤdagogia, trivial oder Latei- niſche oder Teutſche ſtadt- fleken- dorfſchulen, An- dreas Beier in additionibus ad Ben. Carpzouii jurisprud. conſiſt. lib. 1 def. 9 ſ. 7, Carpzov am a. o. num. 4 ſ. 13. Die trivialſchulen gehen dahin, daß darin die dreie Wiſſenſchaften 1) die grammatik, 2) die rhetorik, 3) die dialectik erler-
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von den ſchulen.
§ 343
Ueberhaubt iſt eine ſchule eine geſellſchaft, welche
aus lehrern und lernenden beſtehet, und ſowohl
den unterricht, als auch die zucht zum zwecke hat.
Die chriſtlichen ſchulanſtalten ſind als eine ſtuͤze
der chriſtlichen religion anzuſehen. Zu den zeiten
kaiſer Carls des großen wurden viererlei ſchulen
angerichtet, naͤmlich 1) pfarr, 2) biſchoͤfliche,
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Friderich Ayrer T. III opuſc. ſ. 207, der Pater
Ludewig Thomaßin de diſciplina eccleſ. P. II
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dem in occidente inſtauratis, cap. 4 ſ. 28,
T. VIII. operum. Die benedictiner kloͤſter un-
terzogen ſich dem unterrichte der gemeinen jugend,
ungeachtet ſie innere ſchulen fuͤr die jungen moͤnche
und aͤußere neben dem kloſter fuͤr die gemeinen kin-
der hielten, der Pater Johannes Mabillon in
der Vorrede ad ſaec. III actor. Bened. P. I ſ. 31
und ad ſaec. IV P. I ſ. 128, Joachim Barw.
Lauenſtein in der Hildesheimiſchen ſchulhiſtori,
cap. I § 10, von den folgenden zeiten ſihe Grego-
rius Rivius Puritanus oder George Burg-
hart Lauterbachen in der monaſtica hiſtoria
occidentis, cap. 146 ſ. 334, den Launojus am
a. o. cap. 9 ſ. 46 fg. Heutiges tages werden die
ſchulen in die hohen und niedern eingetheilet. Die
niedern ſchulen ſind entweder fuͤrſten-landes- ritter-
ſchulen, gymnaſia, paͤdagogia, trivial oder Latei-
niſche oder Teutſche ſtadt- fleken- dorfſchulen, An-
dreas Beier in additionibus ad Ben. Carpzouii
jurisprud. conſiſt. lib. 1 def. 9 ſ. 7, Carpzov
am a. o. num. 4 ſ. 13. Die trivialſchulen gehen
dahin, daß darin die dreie Wiſſenſchaften 1) die
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/157>, abgerufen am 30.12.2024.
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