Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LI haubtst. von den
§ 327
wer dazu
gehöre.

Zu einer universität gehören die öffentlichen leh-
rer der 4 facultäten, denn die universitäts- ver-
wandte als buchdrucker, buchführer, apothecker,
buchbinder, gehören nicht zu den hauptpersonen,
sondern diese machen die lehrende und lernende aus.

§ 328
der lernen-
den namen.

Die lernende heisen studiosi, scholares, studen-
ten, bursche. Das gemeine haus, worin sie zu-
sammen woneten, hise bursa, börse.

§ 329
was der
student sei?

Ein studiosus ist, welcher, nach gelegten grün-
den in der schule, nunmehr von den facultäten ler-
nen will, und des endes in die universitäts-ma-
tricul eingeschriben wird. In Hessen ist in anse-
hung der studenten ein unterscheid unter den studi-
renden stipendiaten und beneficiaten; jene haben
den freien tisch; diese aber bekommen nur eine
jährliche summe geldes. Einige erhalten solche
von gnädigster herrschaft ohne zuthuung der hiesi-
gen universität; andre aus der communität und
werden der universität präsentiret, auch von die-
ser bestätiget. Beneficien sind z. e. das von den
von Eschwege eines von Donop herrürende benefi-
cium, sihe Zaunschleifers disp. de jure stipen-
diorum,
Ahasv. Fritsch im tr. de Stipendiis
et stipendiatis scholaribus,
F. H. Casselische
ordnung, wie es hinfüro in der universität zu
Marburg mit den stipendien auch mit präsenta-
tion, unterhaltung, institution, examination und
dimission der stipendiaten-ordnung gehalten werden
soll, Cassel 1684, fol.

§ 330
dessen frei-
heiten.

Die freiheiten der studenten stehen in der au-
thentica: habita, ne filius pro patre,
welche

Christoph
LI haubtſt. von den
§ 327
wer dazu
gehoͤre.

Zu einer univerſitaͤt gehoͤren die oͤffentlichen leh-
rer der 4 facultaͤten, denn die univerſitaͤts- ver-
wandte als buchdrucker, buchfuͤhrer, apothecker,
buchbinder, gehoͤren nicht zu den hauptperſonen,
ſondern dieſe machen die lehrende und lernende aus.

§ 328
der lernen-
den namen.

Die lernende heiſen ſtudioſi, ſcholares, ſtuden-
ten, burſche. Das gemeine haus, worin ſie zu-
ſammen woneten, hiſe burſa, boͤrſe.

§ 329
was der
ſtudent ſei?

Ein ſtudioſus iſt, welcher, nach gelegten gruͤn-
den in der ſchule, nunmehr von den facultaͤten ler-
nen will, und des endes in die univerſitaͤts-ma-
tricul eingeſchriben wird. In Heſſen iſt in anſe-
hung der ſtudenten ein unterſcheid unter den ſtudi-
renden ſtipendiaten und beneficiaten; jene haben
den freien tiſch; dieſe aber bekommen nur eine
jaͤhrliche ſumme geldes. Einige erhalten ſolche
von gnaͤdigſter herrſchaft ohne zuthuung der hieſi-
gen univerſitaͤt; andre aus der communitaͤt und
werden der univerſitaͤt praͤſentiret, auch von die-
ſer beſtaͤtiget. Beneficien ſind z. e. das von den
von Eſchwege eines von Donop herruͤrende benefi-
cium, ſihe Zaunſchleifers diſp. de jure ſtipen-
diorum,
Ahasv. Fritſch im tr. de Stipendiis
et ſtipendiatis ſcholaribus,
F. H. Caſſeliſche
ordnung, wie es hinfuͤro in der univerſitaͤt zu
Marburg mit den ſtipendien auch mit praͤſenta-
tion, unterhaltung, inſtitution, examination und
dimiſſion der ſtipendiaten-ordnung gehalten werden
ſoll, Caſſel 1684, fol.

§ 330
deſſen frei-
heiten.

Die freiheiten der ſtudenten ſtehen in der au-
thentica: habita, ne filius pro patre,
welche

Chriſtoph
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0150" n="140"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LI</hi> haubt&#x017F;t. von den</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 327</head><lb/>
            <note place="left">wer dazu<lb/>
geho&#x0364;re.</note>
            <p>Zu einer univer&#x017F;ita&#x0364;t geho&#x0364;ren die o&#x0364;ffentlichen leh-<lb/>
rer der 4 faculta&#x0364;ten, denn die univer&#x017F;ita&#x0364;ts- ver-<lb/>
wandte als buchdrucker, buchfu&#x0364;hrer, apothecker,<lb/>
buchbinder, geho&#x0364;ren nicht zu den hauptper&#x017F;onen,<lb/>
&#x017F;ondern die&#x017F;e machen die lehrende und lernende aus.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 328</head><lb/>
            <note place="left">der lernen-<lb/>
den namen.</note>
            <p>Die lernende hei&#x017F;en &#x017F;tudio&#x017F;i, &#x017F;cholares, &#x017F;tuden-<lb/>
ten, bur&#x017F;che. Das gemeine haus, worin &#x017F;ie zu-<lb/>
&#x017F;ammen woneten, hi&#x017F;e bur&#x017F;a, bo&#x0364;r&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 329</head><lb/>
            <note place="left">was der<lb/>
&#x017F;tudent &#x017F;ei?</note>
            <p>Ein &#x017F;tudio&#x017F;us i&#x017F;t, welcher, nach gelegten gru&#x0364;n-<lb/>
den in der &#x017F;chule, nunmehr von den faculta&#x0364;ten ler-<lb/>
nen will, und des endes in die univer&#x017F;ita&#x0364;ts-ma-<lb/>
tricul einge&#x017F;chriben wird. In He&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t in an&#x017F;e-<lb/>
hung der &#x017F;tudenten ein unter&#x017F;cheid unter den &#x017F;tudi-<lb/>
renden &#x017F;tipendiaten und beneficiaten; jene haben<lb/>
den freien ti&#x017F;ch; die&#x017F;e aber bekommen nur eine<lb/>
ja&#x0364;hrliche &#x017F;umme geldes. Einige erhalten &#x017F;olche<lb/>
von gna&#x0364;dig&#x017F;ter herr&#x017F;chaft ohne zuthuung der hie&#x017F;i-<lb/>
gen univer&#x017F;ita&#x0364;t; andre aus der communita&#x0364;t und<lb/>
werden der univer&#x017F;ita&#x0364;t pra&#x0364;&#x017F;entiret, auch von die-<lb/>
&#x017F;er be&#x017F;ta&#x0364;tiget. Beneficien &#x017F;ind z. e. das von den<lb/>
von E&#x017F;chwege eines von Donop herru&#x0364;rende benefi-<lb/>
cium, &#x017F;ihe <hi rendition="#fr">Zaun&#x017F;chleifers</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de jure &#x017F;tipen-<lb/>
diorum,</hi> <hi rendition="#fr">Ahasv. Frit&#x017F;ch</hi> im tr. <hi rendition="#aq">de Stipendiis<lb/>
et &#x017F;tipendiatis &#x017F;cholaribus,</hi> F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che<lb/>
ordnung, wie es hinfu&#x0364;ro in der univer&#x017F;ita&#x0364;t zu<lb/>
Marburg mit den &#x017F;tipendien auch mit pra&#x0364;&#x017F;enta-<lb/>
tion, unterhaltung, in&#x017F;titution, examination und<lb/>
dimi&#x017F;&#x017F;ion der &#x017F;tipendiaten-ordnung gehalten werden<lb/>
&#x017F;oll, Ca&#x017F;&#x017F;el 1684, fol.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 330</head><lb/>
            <note place="left">de&#x017F;&#x017F;en frei-<lb/>
heiten.</note>
            <p>Die freiheiten der &#x017F;tudenten &#x017F;tehen in der <hi rendition="#aq">au-<lb/>
thentica: habita, ne filius pro patre,</hi> welche<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0150] LI haubtſt. von den § 327 Zu einer univerſitaͤt gehoͤren die oͤffentlichen leh- rer der 4 facultaͤten, denn die univerſitaͤts- ver- wandte als buchdrucker, buchfuͤhrer, apothecker, buchbinder, gehoͤren nicht zu den hauptperſonen, ſondern dieſe machen die lehrende und lernende aus. § 328 Die lernende heiſen ſtudioſi, ſcholares, ſtuden- ten, burſche. Das gemeine haus, worin ſie zu- ſammen woneten, hiſe burſa, boͤrſe. § 329 Ein ſtudioſus iſt, welcher, nach gelegten gruͤn- den in der ſchule, nunmehr von den facultaͤten ler- nen will, und des endes in die univerſitaͤts-ma- tricul eingeſchriben wird. In Heſſen iſt in anſe- hung der ſtudenten ein unterſcheid unter den ſtudi- renden ſtipendiaten und beneficiaten; jene haben den freien tiſch; dieſe aber bekommen nur eine jaͤhrliche ſumme geldes. Einige erhalten ſolche von gnaͤdigſter herrſchaft ohne zuthuung der hieſi- gen univerſitaͤt; andre aus der communitaͤt und werden der univerſitaͤt praͤſentiret, auch von die- ſer beſtaͤtiget. Beneficien ſind z. e. das von den von Eſchwege eines von Donop herruͤrende benefi- cium, ſihe Zaunſchleifers diſp. de jure ſtipen- diorum, Ahasv. Fritſch im tr. de Stipendiis et ſtipendiatis ſcholaribus, F. H. Caſſeliſche ordnung, wie es hinfuͤro in der univerſitaͤt zu Marburg mit den ſtipendien auch mit praͤſenta- tion, unterhaltung, inſtitution, examination und dimiſſion der ſtipendiaten-ordnung gehalten werden ſoll, Caſſel 1684, fol. § 330 Die freiheiten der ſtudenten ſtehen in der au- thentica: habita, ne filius pro patre, welche Chriſtoph

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/150
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/150>, abgerufen am 21.11.2024.