Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

und freiheiten der städte.
schidene eintheilungen hat, Born de jure stapu-
lae nundinarum Lipsiensium.

§ 312

Die märkte sind zu einer gewissen zeit zu hal-wozu die
wochen-
märkte
dienen?

ten, damit die käufer und verkäufer sich darnach
richten können. Die Wochenmärkte dienen ab-
sonderlich darzu, damit eine stadt in gehöriger
ordnung auf eine bequeme art mit lebens-mitteln
versehen werde, auch der landmann seine waaren
versilbern; hingegen die waaren dererjenigen hand-
werker, welche in die stadt gehören, sich anschaf-
fen könne, Zink am a. o. s. 1179, markt. Die-
jenige, welche auf die jahr- oder wochenmärkte
des handels wegen reisen, haben die meßfreihei-
ten der verkümmerung halber nicht, Carpzov P.
I const. 30 def.
23, Fritsch de regali nundin. ju-
re, cap. IX
§ 4, Klock de contribut. c. 3 num.
80 wofern solches in den landesgesäzen, oder be-
sondern freiheiten, nicht zugestanden worden ist,
wie man aus der Schaumburgischen policei-ord-
nung cap. 40, beym Rottmann s. 359 ersehen
kann.

§ 313

Die städte masen sich auch an, über die thorewie die
städte sich
in die höhe
gebracht
haben?

und mauern allein zu befelen, Crells disput. de
jure vrbes muniendi et munitiones reficiendi,

s. 27 fg. gestalt die verringerte macht des kaisers,
das faustrecht, die starke mauern, der grose reich-
thum der bürger, die hanseatischen und andere
bündnisse, die städte ungemein empor brachten;
derowegen noch viele städte fast so grose gerechtsa-
men, als die reichsstädte, ausüben, z. e. Hil-
desheim, Essen, Rostock etc. mithin des besazungs-
rechtes, gesäze zu geben, anlagen zu erheben, sich
annoch bedienen, Strubens nebenstunden Iter
th. s. 495 fg.

§ 314
J 2

und freiheiten der ſtaͤdte.
ſchidene eintheilungen hat, Born de jure ſtapu-
lae nundinarum Lipſienſium.

§ 312

Die maͤrkte ſind zu einer gewiſſen zeit zu hal-wozu die
wochen-
maͤrkte
dienen?

ten, damit die kaͤufer und verkaͤufer ſich darnach
richten koͤnnen. Die Wochenmaͤrkte dienen ab-
ſonderlich darzu, damit eine ſtadt in gehoͤriger
ordnung auf eine bequeme art mit lebens-mitteln
verſehen werde, auch der landmann ſeine waaren
verſilbern; hingegen die waaren dererjenigen hand-
werker, welche in die ſtadt gehoͤren, ſich anſchaf-
fen koͤnne, Zink am a. o. ſ. 1179, markt. Die-
jenige, welche auf die jahr- oder wochenmaͤrkte
des handels wegen reiſen, haben die meßfreihei-
ten der verkuͤmmerung halber nicht, Carpzov P.
I conſt. 30 def.
23, Fritſch de regali nundin. ju-
re, cap. IX
§ 4, Klock de contribut. c. 3 num.
80 wofern ſolches in den landesgeſaͤzen, oder be-
ſondern freiheiten, nicht zugeſtanden worden iſt,
wie man aus der Schaumburgiſchen policei-ord-
nung cap. 40, beym Rottmann ſ. 359 erſehen
kann.

§ 313

Die ſtaͤdte maſen ſich auch an, uͤber die thorewie die
ſtaͤdte ſich
in die hoͤhe
gebracht
haben?

und mauern allein zu befelen, Crells diſput. de
jure vrbes muniendi et munitiones reficiendi,

ſ. 27 fg. geſtalt die verringerte macht des kaiſers,
das fauſtrecht, die ſtarke mauern, der groſe reich-
thum der buͤrger, die hanſeatiſchen und andere
buͤndniſſe, die ſtaͤdte ungemein empor brachten;
derowegen noch viele ſtaͤdte faſt ſo groſe gerechtſa-
men, als die reichsſtaͤdte, ausuͤben, z. e. Hil-
desheim, Eſſen, Roſtock ꝛc. mithin des beſazungs-
rechtes, geſaͤze zu geben, anlagen zu erheben, ſich
annoch bedienen, Strubens nebenſtunden Iter
th. ſ. 495 fg.

§ 314
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0141" n="131"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und freiheiten der &#x017F;ta&#x0364;dte.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chidene eintheilungen hat, <hi rendition="#fr">Born</hi> <hi rendition="#aq">de jure &#x017F;tapu-<lb/>
lae nundinarum Lip&#x017F;ien&#x017F;ium.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 312</head><lb/>
            <p>Die ma&#x0364;rkte &#x017F;ind zu einer gewi&#x017F;&#x017F;en zeit zu hal-<note place="right">wozu die<lb/>
wochen-<lb/>
ma&#x0364;rkte<lb/>
dienen?</note><lb/>
ten, damit die ka&#x0364;ufer und verka&#x0364;ufer &#x017F;ich darnach<lb/>
richten ko&#x0364;nnen. Die Wochenma&#x0364;rkte dienen ab-<lb/>
&#x017F;onderlich darzu, damit eine &#x017F;tadt in geho&#x0364;riger<lb/>
ordnung auf eine bequeme art mit lebens-mitteln<lb/>
ver&#x017F;ehen werde, auch der landmann &#x017F;eine waaren<lb/>
ver&#x017F;ilbern; hingegen die waaren dererjenigen hand-<lb/>
werker, welche in die &#x017F;tadt geho&#x0364;ren, &#x017F;ich an&#x017F;chaf-<lb/>
fen ko&#x0364;nne, <hi rendition="#fr">Zink</hi> am a. o. &#x017F;. 1179, <hi rendition="#fr">markt.</hi> Die-<lb/>
jenige, welche auf die jahr- oder wochenma&#x0364;rkte<lb/>
des handels wegen rei&#x017F;en, haben die meßfreihei-<lb/>
ten der verku&#x0364;mmerung halber nicht, <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">P.<lb/>
I con&#x017F;t. 30 def.</hi> 23, <hi rendition="#fr">Frit&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">de regali nundin. ju-<lb/>
re, cap. IX</hi> § 4, <hi rendition="#fr">Klock</hi> <hi rendition="#aq">de contribut. c.</hi> 3 num.<lb/>
80 wofern &#x017F;olches in den landesge&#x017F;a&#x0364;zen, oder be-<lb/>
&#x017F;ondern freiheiten, nicht zuge&#x017F;tanden worden i&#x017F;t,<lb/>
wie man aus der Schaumburgi&#x017F;chen policei-ord-<lb/>
nung cap. 40, beym <hi rendition="#fr">Rottmann</hi> &#x017F;. 359 er&#x017F;ehen<lb/>
kann.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 313</head><lb/>
            <p>Die &#x017F;ta&#x0364;dte ma&#x017F;en &#x017F;ich auch an, u&#x0364;ber die thore<note place="right">wie die<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;dte &#x017F;ich<lb/>
in die ho&#x0364;he<lb/>
gebracht<lb/>
haben?</note><lb/>
und mauern allein zu befelen, <hi rendition="#fr">Crells</hi> di&#x017F;put. <hi rendition="#aq">de<lb/>
jure vrbes muniendi et munitiones reficiendi,</hi><lb/>
&#x017F;. 27 fg. ge&#x017F;talt die verringerte macht des kai&#x017F;ers,<lb/>
das fau&#x017F;trecht, die &#x017F;tarke mauern, der gro&#x017F;e reich-<lb/>
thum der bu&#x0364;rger, die han&#x017F;eati&#x017F;chen und andere<lb/>
bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e, die &#x017F;ta&#x0364;dte ungemein empor brachten;<lb/>
derowegen noch viele &#x017F;ta&#x0364;dte fa&#x017F;t &#x017F;o gro&#x017F;e gerecht&#x017F;a-<lb/>
men, als die reichs&#x017F;ta&#x0364;dte, ausu&#x0364;ben, z. e. Hil-<lb/>
desheim, E&#x017F;&#x017F;en, Ro&#x017F;tock &#xA75B;c. mithin des be&#x017F;azungs-<lb/>
rechtes, ge&#x017F;a&#x0364;ze zu geben, anlagen zu erheben, &#x017F;ich<lb/>
annoch bedienen, <hi rendition="#fr">Strubens</hi> neben&#x017F;tunden <hi rendition="#aq">I</hi>ter<lb/>
th. &#x017F;. 495 fg.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 314</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0141] und freiheiten der ſtaͤdte. ſchidene eintheilungen hat, Born de jure ſtapu- lae nundinarum Lipſienſium. § 312 Die maͤrkte ſind zu einer gewiſſen zeit zu hal- ten, damit die kaͤufer und verkaͤufer ſich darnach richten koͤnnen. Die Wochenmaͤrkte dienen ab- ſonderlich darzu, damit eine ſtadt in gehoͤriger ordnung auf eine bequeme art mit lebens-mitteln verſehen werde, auch der landmann ſeine waaren verſilbern; hingegen die waaren dererjenigen hand- werker, welche in die ſtadt gehoͤren, ſich anſchaf- fen koͤnne, Zink am a. o. ſ. 1179, markt. Die- jenige, welche auf die jahr- oder wochenmaͤrkte des handels wegen reiſen, haben die meßfreihei- ten der verkuͤmmerung halber nicht, Carpzov P. I conſt. 30 def. 23, Fritſch de regali nundin. ju- re, cap. IX § 4, Klock de contribut. c. 3 num. 80 wofern ſolches in den landesgeſaͤzen, oder be- ſondern freiheiten, nicht zugeſtanden worden iſt, wie man aus der Schaumburgiſchen policei-ord- nung cap. 40, beym Rottmann ſ. 359 erſehen kann. wozu die wochen- maͤrkte dienen? § 313 Die ſtaͤdte maſen ſich auch an, uͤber die thore und mauern allein zu befelen, Crells diſput. de jure vrbes muniendi et munitiones reficiendi, ſ. 27 fg. geſtalt die verringerte macht des kaiſers, das fauſtrecht, die ſtarke mauern, der groſe reich- thum der buͤrger, die hanſeatiſchen und andere buͤndniſſe, die ſtaͤdte ungemein empor brachten; derowegen noch viele ſtaͤdte faſt ſo groſe gerechtſa- men, als die reichsſtaͤdte, ausuͤben, z. e. Hil- desheim, Eſſen, Roſtock ꝛc. mithin des beſazungs- rechtes, geſaͤze zu geben, anlagen zu erheben, ſich annoch bedienen, Strubens nebenſtunden Iter th. ſ. 495 fg. wie die ſtaͤdte ſich in die hoͤhe gebracht haben? § 314 J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/141
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/141>, abgerufen am 30.12.2024.