unter den landtagessässigen ausschreibende, auch legestädte. Von den vielerlei umständen bekom- men die städte zusammengesezte namen, als frei- berg-grenz-handels-städte etc., sihe Frischens Teutsch-Lateinisches wörterbuch, unter dem wor- te: stadt, im IIten theile s. 314 und im Iten th s. 594 legstädte. Die landstädte unterscheiden sich in verschidenen stücken von den haubtstädten, aner- wogen die landstädte jeweilen bei den durchzügen einquartirungen haben und annehmen müssen, welches doch keine haubtstadt trift. Immittelst äussert sich wohl die verbindlichkeit der bürger in den residenzstädten der hofquartire halber. Die bürger der festungs-städte werden angehalten zum eiß- oder aufhauung des zugefrornen wallgrabens. Die landstädte in Hessen stellen ihre söhne zur ausname für die landgrenadiers und landbatail- lons, davon sind Cassel und Marburg frei. Bei den städten kommen nicht minder vor die haingra- ben, z. e. zu Frankfurt, oder burggraben, wie zu Schweinsberg, die zwinger und pläze an der stadtmauer, welche ebenfalls mit rechten ver- sehen sind.
Acht und vierzigstes haubtstück von den rechten und freiheiten der städte.
§ 307
Die gerechtigkeiten der städte äusserten sich in denworin der städte ge- rechtigkei- ten in den ältesten zei- ten be- standen ha- ben. ältesten zeiten 1) im marktrechte, 2) im münzen und 3) dem zolle. Gleichwie in den ältern zeiten das stadtrecht von den Teutschen königen ertheilet wurde, wie solches Heineccius in elementis ju- ris Germanici, lib. 1 § 110, Falkenstein in an-
tiquit.
und deren benennungen.
unter den landtagesſaͤſſigen ausſchreibende, auch legeſtaͤdte. Von den vielerlei umſtaͤnden bekom- men die ſtaͤdte zuſammengeſezte namen, als frei- berg-grenz-handels-ſtaͤdte ꝛc., ſihe Friſchens Teutſch-Lateiniſches woͤrterbuch, unter dem wor- te: ſtadt, im IIten theile ſ. 314 und im Iten th ſ. 594 legſtaͤdte. Die landſtaͤdte unterſcheiden ſich in verſchidenen ſtuͤcken von den haubtſtaͤdten, aner- wogen die landſtaͤdte jeweilen bei den durchzuͤgen einquartirungen haben und annehmen muͤſſen, welches doch keine haubtſtadt trift. Immittelſt aͤuſſert ſich wohl die verbindlichkeit der buͤrger in den reſidenzſtaͤdten der hofquartire halber. Die buͤrger der feſtungs-ſtaͤdte werden angehalten zum eiß- oder aufhauung des zugefrornen wallgrabens. Die landſtaͤdte in Heſſen ſtellen ihre ſoͤhne zur ausname fuͤr die landgrenadiers und landbatail- lons, davon ſind Caſſel und Marburg frei. Bei den ſtaͤdten kommen nicht minder vor die haingra- ben, z. e. zu Frankfurt, oder burggraben, wie zu Schweinsberg, die zwinger und plaͤze an der ſtadtmauer, welche ebenfalls mit rechten ver- ſehen ſind.
Acht und vierzigſtes haubtſtuͤck von den rechten und freiheiten der ſtaͤdte.
§ 307
Die gerechtigkeiten der ſtaͤdte aͤuſſerten ſich in denworin der ſtaͤdte ge- rechtigkei- ten in den aͤlteſten zei- ten be- ſtanden ha- ben. aͤlteſten zeiten 1) im marktrechte, 2) im muͤnzen und 3) dem zolle. Gleichwie in den aͤltern zeiten das ſtadtrecht von den Teutſchen koͤnigen ertheilet wurde, wie ſolches Heineccius in elementis ju- ris Germanici, lib. 1 § 110, Falkenſtein in an-
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und deren benennungen.
unter den landtagesſaͤſſigen ausſchreibende, auch
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berg-grenz-handels-ſtaͤdte ꝛc., ſihe Friſchens
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legſtaͤdte. Die landſtaͤdte unterſcheiden ſich in
verſchidenen ſtuͤcken von den haubtſtaͤdten, aner-
wogen die landſtaͤdte jeweilen bei den durchzuͤgen
einquartirungen haben und annehmen muͤſſen,
welches doch keine haubtſtadt trift. Immittelſt
aͤuſſert ſich wohl die verbindlichkeit der buͤrger in
den reſidenzſtaͤdten der hofquartire halber. Die
buͤrger der feſtungs-ſtaͤdte werden angehalten zum
eiß- oder aufhauung des zugefrornen wallgrabens.
Die landſtaͤdte in Heſſen ſtellen ihre ſoͤhne zur
ausname fuͤr die landgrenadiers und landbatail-
lons, davon ſind Caſſel und Marburg frei. Bei
den ſtaͤdten kommen nicht minder vor die haingra-
ben, z. e. zu Frankfurt, oder burggraben, wie
zu Schweinsberg, die zwinger und plaͤze an der
ſtadtmauer, welche ebenfalls mit rechten ver-
ſehen ſind.
Acht und vierzigſtes haubtſtuͤck
von
den rechten und freiheiten der ſtaͤdte.
§ 307
Die gerechtigkeiten der ſtaͤdte aͤuſſerten ſich in den
aͤlteſten zeiten 1) im marktrechte, 2) im muͤnzen
und 3) dem zolle. Gleichwie in den aͤltern zeiten
das ſtadtrecht von den Teutſchen koͤnigen ertheilet
wurde, wie ſolches Heineccius in elementis ju-
ris Germanici, lib. 1 § 110, Falkenſtein in an-
tiquit.
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ſtaͤdte ge-
rechtigkei-
ten in den
aͤlteſten zei-
ten be-
ſtanden ha-
ben.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/137>, abgerufen am 21.11.2024.
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