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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLVI. haubtst. von manufacturern
allein es wird selbiges noch weit glücklicher durch
den fleiß und kunst der menschen, wannenhero man
sihet, daß die unfruchtbaren länder, wo manufa-
cturen im flore sind, die gewerbe und commercien
blühen, viele fleißige und geschickte handwerks-
leute sowohl künstler und kaufleute sind, weit grö-
sern reichthum besizen, als die fruchtbaren länder,
die dergleichen wenig, oder gar nicht haben, sihe
Wilhelm freiherr, von Schrödern fürstliche
schaz und rentkammer, cap. 87 § 1 s. 291 fg. Mar-
pergers, Bechers
und Lauens schriften hiervon,
von Justi staatswirtschaft, th. 1 s. 174, 250, fg.
Derowegen man alle nöthigen manufacturen an-
zulegen hat, von Justi am a. o. s. 224, 261 fg.,
sintemal dadurch die unterthanen in den stand ge-
sezet werden, sowohl durch fleiß und arbeit ihre
nothdurft und bequemlichkeit zu gewinnen, als
auch das ihrige zu den bedürfnissen des staates bei-
zutragen, wodurch dem betteln und müssiggange
einhalt gethan wird. Diesemnach ist das manu-
factur- und handwerkswesen für den umtrib des
geldes und die daraus entstehende narung der un-
terthanen als eine wichtige und nüzliche sache zu
halten Bode am a. o. cap. 5 s. 303 fg.

§ 300
was manu-
facturen
und fabri-
cken sind?

Es heisen aber manufacturen und fabricken die-
jenige geschäfte der menschen, wodurch vermittelst
zu dem ende erworbener geschicklichkeit und fleises
die rohen materialien, auch bereits zum theil zube-
reitete waaren zur nothdurft und bequemlichkeit des
menschlichen lebens zubereitet, bearbeitet und ferner
in vollkommenen brauchbaren stand gesezet werden.
Hierzu brauchet man entweder schmelz-feuer, häm-
mer und schmiden, oder nicht. Die ersten wer-
den fabricken, die letztern manufacturen genen-
net, George Heinrich Zink, im allgemeinen

öco-

XLVI. haubtſt. von manufacturern
allein es wird ſelbiges noch weit gluͤcklicher durch
den fleiß und kunſt der menſchen, wannenhero man
ſihet, daß die unfruchtbaren laͤnder, wo manufa-
cturen im flore ſind, die gewerbe und commercien
bluͤhen, viele fleißige und geſchickte handwerks-
leute ſowohl kuͤnſtler und kaufleute ſind, weit groͤ-
ſern reichthum beſizen, als die fruchtbaren laͤnder,
die dergleichen wenig, oder gar nicht haben, ſihe
Wilhelm freiherr, von Schroͤdern fuͤrſtliche
ſchaz und rentkammer, cap. 87 § 1 ſ. 291 fg. Mar-
pergers, Bechers
und Lauens ſchriften hiervon,
von Juſti ſtaatswirtſchaft, th. 1 ſ. 174, 250, fg.
Derowegen man alle noͤthigen manufacturen an-
zulegen hat, von Juſti am a. o. ſ. 224, 261 fg.,
ſintemal dadurch die unterthanen in den ſtand ge-
ſezet werden, ſowohl durch fleiß und arbeit ihre
nothdurft und bequemlichkeit zu gewinnen, als
auch das ihrige zu den beduͤrfniſſen des ſtaates bei-
zutragen, wodurch dem betteln und muͤſſiggange
einhalt gethan wird. Dieſemnach iſt das manu-
factur- und handwerksweſen fuͤr den umtrib des
geldes und die daraus entſtehende narung der un-
terthanen als eine wichtige und nuͤzliche ſache zu
halten Bode am a. o. cap. 5 ſ. 303 fg.

§ 300
was manu-
facturen
und fabri-
cken ſind?

Es heiſen aber manufacturen und fabricken die-
jenige geſchaͤfte der menſchen, wodurch vermittelſt
zu dem ende erworbener geſchicklichkeit und fleiſes
die rohen materialien, auch bereits zum theil zube-
reitete waaren zur nothdurft und bequemlichkeit des
menſchlichen lebens zubereitet, bearbeitet und ferner
in vollkommenen brauchbaren ſtand geſezet werden.
Hierzu brauchet man entweder ſchmelz-feuer, haͤm-
mer und ſchmiden, oder nicht. Die erſten wer-
den fabricken, die letztern manufacturen genen-
net, George Heinrich Zink, im allgemeinen

oͤco-
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[124/0134] XLVI. haubtſt. von manufacturern allein es wird ſelbiges noch weit gluͤcklicher durch den fleiß und kunſt der menſchen, wannenhero man ſihet, daß die unfruchtbaren laͤnder, wo manufa- cturen im flore ſind, die gewerbe und commercien bluͤhen, viele fleißige und geſchickte handwerks- leute ſowohl kuͤnſtler und kaufleute ſind, weit groͤ- ſern reichthum beſizen, als die fruchtbaren laͤnder, die dergleichen wenig, oder gar nicht haben, ſihe Wilhelm freiherr, von Schroͤdern fuͤrſtliche ſchaz und rentkammer, cap. 87 § 1 ſ. 291 fg. Mar- pergers, Bechers und Lauens ſchriften hiervon, von Juſti ſtaatswirtſchaft, th. 1 ſ. 174, 250, fg. Derowegen man alle noͤthigen manufacturen an- zulegen hat, von Juſti am a. o. ſ. 224, 261 fg., ſintemal dadurch die unterthanen in den ſtand ge- ſezet werden, ſowohl durch fleiß und arbeit ihre nothdurft und bequemlichkeit zu gewinnen, als auch das ihrige zu den beduͤrfniſſen des ſtaates bei- zutragen, wodurch dem betteln und muͤſſiggange einhalt gethan wird. Dieſemnach iſt das manu- factur- und handwerksweſen fuͤr den umtrib des geldes und die daraus entſtehende narung der un- terthanen als eine wichtige und nuͤzliche ſache zu halten Bode am a. o. cap. 5 ſ. 303 fg. § 300 Es heiſen aber manufacturen und fabricken die- jenige geſchaͤfte der menſchen, wodurch vermittelſt zu dem ende erworbener geſchicklichkeit und fleiſes die rohen materialien, auch bereits zum theil zube- reitete waaren zur nothdurft und bequemlichkeit des menſchlichen lebens zubereitet, bearbeitet und ferner in vollkommenen brauchbaren ſtand geſezet werden. Hierzu brauchet man entweder ſchmelz-feuer, haͤm- mer und ſchmiden, oder nicht. Die erſten wer- den fabricken, die letztern manufacturen genen- net, George Heinrich Zink, im allgemeinen oͤco-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/134>, abgerufen am 21.12.2024.