Die münze wird also das von einem münz-wenn das wort: mo- neta ge- brauchet worden ist? stande, sowohl münz-genossen, nach dem bestimm- ten schrot und korne ausgeprägte metall (gold und silber) genennet. Das wort moneta ist nach des Schlegels meinung de numis Isenac. s. 135 schon im neunten jarhundert von den Franken und Teut- schen gebrauchet worden.
§ 2806
Die Fränkischen könige schlugen dicke münzen,die münzen der Fränki- schen köni- ge. schillinge und pfennige, Wachter am a. o. unter dem worte: pfennig, schilling, von Praun am a. o. I cap. II § 7 s. 54 fg. § 9 s. 60 fg. cap. III § 1 s. 62 fgg. cap. IIII § 6 s. 106 fg. Nach den zeiten Carls des grosen kamen die pfunde auf; 1 pfund tate 20 schillinge, oder 240 pfennige. Wie aber nachher die bergwerke im Teutschlande auf dem Harze um Goßlar entdecket wurden, und vile dicke münzen, welche inwändig kupfer, oder eisen waren, so hilten die Teutschen für gut, ire münzen von dinn metall-bleche zu schlagen: dise münzen hisen bracteaten, hohl-münzen, blech- münzen, pfaffen-pfennige. Ob es aber güldene blech-münzen gegeben habe, untersuchet Köhler in den münz-belustigungen II s. 97 fg., Frid. Heusinger von dem nuzen der Teutschen münz- wissenschaften mittlerer zeiten cap. II § 84 s. 12 fgg. cap. 4 § 29 s. 78 fgg. Thue hinzu Otten Sper- lingsepist. de nummorum cauorum origine. Dise konnte man nun nicht wohl zälen, weiln sie sonst zerbrochen wären; derohalben wurden sie zugewogen und nach pfunden gerechnet, welches die Franzosen, Engelländer, Italiener, auch zu tun pflegeten. Joh. Aler. Döderleinde num- mis Germaniae mediae, quos vulgo bractea- tos et cauos appellant,J. G. Liebknecht tr.
de
B b b b 4
von dem muͤnz-regale.
§ 2805
Die muͤnze wird alſo das von einem muͤnz-wenn das wort: mo- neta ge- brauchet worden iſt? ſtande, ſowohl muͤnz-genoſſen, nach dem beſtimm- ten ſchrot und korne ausgepraͤgte metall (gold und ſilber) genennet. Das wort moneta iſt nach des Schlegels meinung de numis Iſenac. ſ. 135 ſchon im neunten jarhundert von den Franken und Teut- ſchen gebrauchet worden.
§ 2806
Die Fraͤnkiſchen koͤnige ſchlugen dicke muͤnzen,die muͤnzen der Fraͤnki- ſchen koͤni- ge. ſchillinge und pfennige, Wachter am a. o. unter dem worte: pfennig, ſchilling, von Praun am a. o. I cap. II § 7 ſ. 54 fg. § 9 ſ. 60 fg. cap. III § 1 ſ. 62 fgg. cap. IIII § 6 ſ. 106 fg. Nach den zeiten Carls des groſen kamen die pfunde auf; 1 pfund tate 20 ſchillinge, oder 240 pfennige. Wie aber nachher die bergwerke im Teutſchlande auf dem Harze um Goßlar entdecket wurden, und vile dicke muͤnzen, welche inwaͤndig kupfer, oder eiſen waren, ſo hilten die Teutſchen fuͤr gut, ire muͤnzen von dinn metall-bleche zu ſchlagen: diſe muͤnzen hiſen bracteaten, hohl-muͤnzen, blech- muͤnzen, pfaffen-pfennige. Ob es aber guͤldene blech-muͤnzen gegeben habe, unterſuchet Koͤhler in den muͤnz-beluſtigungen II ſ. 97 fg., Frid. Heuſinger von dem nuzen der Teutſchen muͤnz- wiſſenſchaften mittlerer zeiten cap. II § 84 ſ. 12 fgg. cap. 4 § 29 ſ. 78 fgg. Thue hinzu Otten Sper- lingsepiſt. de nummorum cauorum origine. Diſe konnte man nun nicht wohl zaͤlen, weiln ſie ſonſt zerbrochen waͤren; derohalben wurden ſie zugewogen und nach pfunden gerechnet, welches die Franzoſen, Engellaͤnder, Italiener, auch zu tun pflegeten. Joh. Aler. Doͤderleinde num- mis Germaniae mediae, quos vulgo bractea- tos et cauos appellant,J. G. Liebknecht tr.
de
B b b b 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f1139"n="1127"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem muͤnz-regale.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 2805</head><lb/><p>Die muͤnze wird alſo das von einem muͤnz-<noteplace="right">wenn das<lb/>
wort: mo-<lb/>
neta ge-<lb/>
brauchet<lb/>
worden iſt?</note><lb/>ſtande, ſowohl muͤnz-genoſſen, nach dem beſtimm-<lb/>
ten ſchrot und korne ausgepraͤgte metall (gold und<lb/>ſilber) genennet. Das wort <hirendition="#fr">moneta</hi> iſt nach des<lb/><hirendition="#fr">Schlegels</hi> meinung <hirendition="#aq">de numis Iſenac.</hi>ſ. 135 ſchon<lb/>
im neunten jarhundert von den Franken und Teut-<lb/>ſchen gebrauchet worden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2806</head><lb/><p>Die Fraͤnkiſchen koͤnige ſchlugen dicke muͤnzen,<noteplace="right">die muͤnzen<lb/>
der Fraͤnki-<lb/>ſchen koͤni-<lb/>
ge.</note><lb/>ſchillinge und pfennige, <hirendition="#fr">Wachter</hi> am a. o. unter<lb/>
dem worte: <hirendition="#fr">pfennig, ſchilling, von Praun</hi> am<lb/>
a. o. <hirendition="#aq">I</hi> cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 7 ſ. 54 fg. § 9 ſ. 60 fg. cap. <hirendition="#aq">III</hi><lb/>
§ 1 ſ. 62 fgg. cap. <hirendition="#aq">IIII</hi> § 6 ſ. 106 fg. Nach den<lb/>
zeiten Carls des groſen kamen die pfunde auf;<lb/>
1 pfund tate 20 ſchillinge, oder 240 pfennige.<lb/>
Wie aber nachher die bergwerke im Teutſchlande<lb/>
auf dem Harze um Goßlar entdecket wurden, und<lb/>
vile dicke muͤnzen, welche inwaͤndig kupfer, oder<lb/>
eiſen waren, ſo hilten die Teutſchen fuͤr gut, ire<lb/>
muͤnzen von dinn metall-bleche zu ſchlagen: diſe<lb/>
muͤnzen hiſen bracteaten, hohl-muͤnzen, blech-<lb/>
muͤnzen, pfaffen-pfennige. Ob es aber guͤldene<lb/>
blech-muͤnzen gegeben habe, unterſuchet <hirendition="#fr">Koͤhler</hi><lb/>
in den muͤnz-beluſtigungen <hirendition="#aq">II</hi>ſ. 97 fg., <hirendition="#fr">Frid.<lb/>
Heuſinger</hi> von dem nuzen der Teutſchen muͤnz-<lb/>
wiſſenſchaften mittlerer zeiten cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 84 ſ. 12 fgg.<lb/>
cap. 4 § 29 ſ. 78 fgg. Thue hinzu <hirendition="#fr">Otten Sper-<lb/>
lings</hi><hirendition="#aq">epiſt. de nummorum cauorum origine.</hi><lb/>
Diſe konnte man nun nicht wohl zaͤlen, weiln ſie<lb/>ſonſt zerbrochen waͤren; derohalben wurden ſie<lb/>
zugewogen und nach pfunden gerechnet, welches<lb/>
die Franzoſen, Engellaͤnder, Italiener, auch zu<lb/>
tun pflegeten. <hirendition="#fr">Joh. Aler. Doͤderlein</hi><hirendition="#aq">de num-<lb/>
mis Germaniae mediae, quos vulgo bractea-<lb/>
tos et cauos appellant,</hi><hirendition="#fr">J. G. Liebknecht</hi> tr.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">B b b b 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">de</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[1127/1139]
von dem muͤnz-regale.
§ 2805
Die muͤnze wird alſo das von einem muͤnz-
ſtande, ſowohl muͤnz-genoſſen, nach dem beſtimm-
ten ſchrot und korne ausgepraͤgte metall (gold und
ſilber) genennet. Das wort moneta iſt nach des
Schlegels meinung de numis Iſenac. ſ. 135 ſchon
im neunten jarhundert von den Franken und Teut-
ſchen gebrauchet worden.
wenn das
wort: mo-
neta ge-
brauchet
worden iſt?
§ 2806
Die Fraͤnkiſchen koͤnige ſchlugen dicke muͤnzen,
ſchillinge und pfennige, Wachter am a. o. unter
dem worte: pfennig, ſchilling, von Praun am
a. o. I cap. II § 7 ſ. 54 fg. § 9 ſ. 60 fg. cap. III
§ 1 ſ. 62 fgg. cap. IIII § 6 ſ. 106 fg. Nach den
zeiten Carls des groſen kamen die pfunde auf;
1 pfund tate 20 ſchillinge, oder 240 pfennige.
Wie aber nachher die bergwerke im Teutſchlande
auf dem Harze um Goßlar entdecket wurden, und
vile dicke muͤnzen, welche inwaͤndig kupfer, oder
eiſen waren, ſo hilten die Teutſchen fuͤr gut, ire
muͤnzen von dinn metall-bleche zu ſchlagen: diſe
muͤnzen hiſen bracteaten, hohl-muͤnzen, blech-
muͤnzen, pfaffen-pfennige. Ob es aber guͤldene
blech-muͤnzen gegeben habe, unterſuchet Koͤhler
in den muͤnz-beluſtigungen II ſ. 97 fg., Frid.
Heuſinger von dem nuzen der Teutſchen muͤnz-
wiſſenſchaften mittlerer zeiten cap. II § 84 ſ. 12 fgg.
cap. 4 § 29 ſ. 78 fgg. Thue hinzu Otten Sper-
lings epiſt. de nummorum cauorum origine.
Diſe konnte man nun nicht wohl zaͤlen, weiln ſie
ſonſt zerbrochen waͤren; derohalben wurden ſie
zugewogen und nach pfunden gerechnet, welches
die Franzoſen, Engellaͤnder, Italiener, auch zu
tun pflegeten. Joh. Aler. Doͤderlein de num-
mis Germaniae mediae, quos vulgo bractea-
tos et cauos appellant, J. G. Liebknecht tr.
de
die muͤnzen
der Fraͤnki-
ſchen koͤni-
ge.
B b b b 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1139>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.