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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIII haubtstück
bastian Spans (kaiserlichen berg-syndicens zu
Schlackenwalde) berg-rechts-spigel, Dresden
1698 fol., Joh. Georg Baus einleitung zu den
berg-rechten III teile 1740, 4; die Mannsfeldi-
sche berg-ordnung 1674 beim Kiesling s. 24-76,
und die s. 22 fg. bemerkten X berg-ordnungen, Joh.
Christian Hedler
vom schichtmeister 1750, 4,
Schaumburgs einleitung zum Sächsischen rechte
Ister teil s. 318-370 vom berg-processe, Johann
Gottsr. Krausens
tractat. synopt. processus
iudiciarii
s. 348-366, Wabst am a. o.

§ 2739
die freihei-
ten der
bergleute.

Die arbeiter in den bergwerken tragen ihr leben
um ein schlechtes wochen-lon stets in der hand.
Daher kommen inen verschiedene freiheiten zu
statten (§ 549), z. e. daß sie von der werbung,
oder dem land-ausschusse befreiet leben. Die
ganze gesellschaft der bergleute, und derex, die auf
dem bergwerke zu schaffen haben, nennet man die
knapschaft (§ 546). Zum Freiberge teilet sie
sich in die hütten- und schmelzer-knapschaft. Der
älteste füret den namen des knapschaft-ältesten,
dem noch jüngere oft beigefüget sind. Herttwig
s. 239. Sie haben ire rang-ordnungen unter
sich: da sind, 1) steiger, 2) häuer 3) lehr-
häuer, 4) knechte etc. bis auf die poch- und schei-
de-jungen. Die gemessene zeit zur arbeit heisset
eine schicht (§ 542), z. e. bei den Sainischen
berg-werken ist die schicht von morgens 4 uhr, bis
abends 4, und der ablösenden von dar bis mor-
gens 4. Jeweilen ist die schicht von 6 auch 8
stunden. Wegen des rückständigen lones dürfen
sie sich an die vorräte halten. Sie mögen abke-
ren (davon gehen), iedoch mit vorwissen des
schicht-meisters, oder steigers, und daß er eine
hinreichende ursache anzeige. Ist er unglücklich,

und

LXIII haubtſtuͤck
baſtian Spans (kaiſerlichen berg-ſyndicens zu
Schlackenwalde) berg-rechts-ſpigel, Dresden
1698 fol., Joh. Georg Baus einleitung zu den
berg-rechten III teile 1740, 4; die Mannsfeldi-
ſche berg-ordnung 1674 beim Kiesling ſ. 24-76,
und die ſ. 22 fg. bemerkten X berg-ordnungen, Joh.
Chriſtian Hedler
vom ſchichtmeiſter 1750, 4,
Schaumburgs einleitung zum Saͤchſiſchen rechte
Iſter teil ſ. 318-370 vom berg-proceſſe, Johann
Gottſr. Krauſens
tractat. ſynopt. proceſſus
iudiciarii
ſ. 348-366, Wabſt am a. o.

§ 2739
die freihei-
ten der
bergleute.

Die arbeiter in den bergwerken tragen ihr leben
um ein ſchlechtes wochen-lon ſtets in der hand.
Daher kommen inen verſchiedene freiheiten zu
ſtatten (§ 549), z. e. daß ſie von der werbung,
oder dem land-ausſchuſſe befreiet leben. Die
ganze geſellſchaft der bergleute, und derex, die auf
dem bergwerke zu ſchaffen haben, nennet man die
knapſchaft (§ 546). Zum Freiberge teilet ſie
ſich in die huͤtten- und ſchmelzer-knapſchaft. Der
aͤlteſte fuͤret den namen des knapſchaft-aͤlteſten,
dem noch juͤngere oft beigefuͤget ſind. Herttwig
ſ. 239. Sie haben ire rang-ordnungen unter
ſich: da ſind, 1) ſteiger, 2) haͤuer 3) lehr-
haͤuer, 4) knechte ꝛc. bis auf die poch- und ſchei-
de-jungen. Die gemeſſene zeit zur arbeit heiſſet
eine ſchicht (§ 542), z. e. bei den Sainiſchen
berg-werken iſt die ſchicht von morgens 4 uhr, bis
abends 4, und der abloͤſenden von dar bis mor-
gens 4. Jeweilen iſt die ſchicht von 6 auch 8
ſtunden. Wegen des ruͤckſtaͤndigen lones duͤrfen
ſie ſich an die vorraͤte halten. Sie moͤgen abke-
ren (davon gehen), iedoch mit vorwiſſen des
ſchicht-meiſters, oder ſteigers, und daß er eine
hinreichende urſache anzeige. Iſt er ungluͤcklich,

und
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[1094/1106] LXIII haubtſtuͤck baſtian Spans (kaiſerlichen berg-ſyndicens zu Schlackenwalde) berg-rechts-ſpigel, Dresden 1698 fol., Joh. Georg Baus einleitung zu den berg-rechten III teile 1740, 4; die Mannsfeldi- ſche berg-ordnung 1674 beim Kiesling ſ. 24-76, und die ſ. 22 fg. bemerkten X berg-ordnungen, Joh. Chriſtian Hedler vom ſchichtmeiſter 1750, 4, Schaumburgs einleitung zum Saͤchſiſchen rechte Iſter teil ſ. 318-370 vom berg-proceſſe, Johann Gottſr. Krauſens tractat. ſynopt. proceſſus iudiciarii ſ. 348-366, Wabſt am a. o. § 2739 Die arbeiter in den bergwerken tragen ihr leben um ein ſchlechtes wochen-lon ſtets in der hand. Daher kommen inen verſchiedene freiheiten zu ſtatten (§ 549), z. e. daß ſie von der werbung, oder dem land-ausſchuſſe befreiet leben. Die ganze geſellſchaft der bergleute, und derex, die auf dem bergwerke zu ſchaffen haben, nennet man die knapſchaft (§ 546). Zum Freiberge teilet ſie ſich in die huͤtten- und ſchmelzer-knapſchaft. Der aͤlteſte fuͤret den namen des knapſchaft-aͤlteſten, dem noch juͤngere oft beigefuͤget ſind. Herttwig ſ. 239. Sie haben ire rang-ordnungen unter ſich: da ſind, 1) ſteiger, 2) haͤuer 3) lehr- haͤuer, 4) knechte ꝛc. bis auf die poch- und ſchei- de-jungen. Die gemeſſene zeit zur arbeit heiſſet eine ſchicht (§ 542), z. e. bei den Sainiſchen berg-werken iſt die ſchicht von morgens 4 uhr, bis abends 4, und der abloͤſenden von dar bis mor- gens 4. Jeweilen iſt die ſchicht von 6 auch 8 ſtunden. Wegen des ruͤckſtaͤndigen lones duͤrfen ſie ſich an die vorraͤte halten. Sie moͤgen abke- ren (davon gehen), iedoch mit vorwiſſen des ſchicht-meiſters, oder ſteigers, und daß er eine hinreichende urſache anzeige. Iſt er ungluͤcklich, und

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1094. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1106>, abgerufen am 21.11.2024.