stadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur disen marmor ins Hessische verfaren lise. In Sachsen, Schwaben, bei Blankenburg, auf dem Harze, findet man selbigen, von Rohr in der reise nach dem Unterharze s. 40 fg.; auf dem Oberharze an der bude findet sich eine marmor- müle, von Rohr in den merkwürdigkeiten des Oberharzes s. 511.
§ 2700
An den farben ist der marmor in den Wezlari-farben, schen gegenden schwarz und weis, und silber-grau, nebst rot. Sonst gibt es blauen bläulichen, roten, rötlichen, braunen, grünen, grünlichen, grauen, gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge- mischten adern, flecken, sterngen, wolken, von gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler, oder lichter. Er ist entweder hart und springet aus, oder fasericht, kisel-artig, faulfleckig, wie gewässerter taffet aussehend. Endlich rechnet man auch die kreite hirher.
§ 2701
In belange der kalksteine sind dise weichlich undder kalkstei- ne beschaf- fenheit, eckigt. Man findet sie über und unter der erden. Sie brechen in festem sande, teils schifer-gesteine in gebürge, andre in ebenen lande flözen-weise und flach-streifend unter der erde, als einzele mittel und feldsteine. Ire erde ist grob, und mit un- reinen schwefel vermischet. Einige steine sind blaulicht, und ascherfarbigt, andre schwärzlich, manche schnee-weis, andre etwas gelblicht, andre rötlicht, einige mit weisen strichen versehen; man- che füren vilen sand; einige dichte; andre löche- richt; einige bestehen aus einer fetten, weichlichen und tonigen erde, die aber nicht so gut sind, als die harten und dichten. In den Wezlarischen gegenden trift man sie als schlechten marmor an.
Zum
Y y y 4
von dem bergwerks-regale.
ſtadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur diſen marmor ins Heſſiſche verfaren liſe. In Sachſen, Schwaben, bei Blankenburg, auf dem Harze, findet man ſelbigen, von Rohr in der reiſe nach dem Unterharze ſ. 40 fg.; auf dem Oberharze an der bude findet ſich eine marmor- muͤle, von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des Oberharzes ſ. 511.
§ 2700
An den farben iſt der marmor in den Wezlari-farben, ſchen gegenden ſchwarz und weis, und ſilber-grau, nebſt rot. Sonſt gibt es blauen blaͤulichen, roten, roͤtlichen, braunen, gruͤnen, gruͤnlichen, grauen, gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge- miſchten adern, flecken, ſterngen, wolken, von gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler, oder lichter. Er iſt entweder hart und ſpringet aus, oder faſericht, kiſel-artig, faulfleckig, wie gewaͤſſerter taffet ausſehend. Endlich rechnet man auch die kreite hirher.
§ 2701
In belange der kalkſteine ſind diſe weichlich undder kalkſtei- ne beſchaf- fenheit, eckigt. Man findet ſie uͤber und unter der erden. Sie brechen in feſtem ſande, teils ſchifer-geſteine in gebuͤrge, andre in ebenen lande floͤzen-weiſe und flach-ſtreifend unter der erde, als einzele mittel und feldſteine. Ire erde iſt grob, und mit un- reinen ſchwefel vermiſchet. Einige ſteine ſind blaulicht, und aſcherfarbigt, andre ſchwaͤrzlich, manche ſchnee-weis, andre etwas gelblicht, andre roͤtlicht, einige mit weiſen ſtrichen verſehen; man- che fuͤren vilen ſand; einige dichte; andre loͤche- richt; einige beſtehen aus einer fetten, weichlichen und tonigen erde, die aber nicht ſo gut ſind, als die harten und dichten. In den Wezlariſchen gegenden trift man ſie als ſchlechten marmor an.
Zum
Y y y 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1091"n="1079"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/>ſtadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur<lb/>
diſen marmor ins Heſſiſche verfaren liſe. In<lb/>
Sachſen, Schwaben, bei Blankenburg, auf<lb/>
dem Harze, findet man ſelbigen, <hirendition="#fr">von Rohr</hi> in<lb/>
der reiſe nach dem Unterharze ſ. 40 fg.; auf dem<lb/>
Oberharze an der bude findet ſich eine marmor-<lb/>
muͤle, <hirendition="#fr">von Rohr</hi> in den merkwuͤrdigkeiten des<lb/>
Oberharzes ſ. 511.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2700</head><lb/><p>An den farben iſt der marmor in den Wezlari-<noteplace="right">farben,</note><lb/>ſchen gegenden ſchwarz und weis, und ſilber-grau,<lb/>
nebſt rot. Sonſt gibt es blauen blaͤulichen, roten,<lb/>
roͤtlichen, braunen, gruͤnen, gruͤnlichen, grauen,<lb/>
gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge-<lb/>
miſchten adern, flecken, ſterngen, wolken, von<lb/>
gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler,<lb/>
oder lichter. Er iſt entweder hart und ſpringet<lb/>
aus, oder faſericht, kiſel-artig, faulfleckig, wie<lb/>
gewaͤſſerter taffet ausſehend. Endlich rechnet<lb/>
man auch die kreite hirher.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2701</head><lb/><p>In belange der kalkſteine ſind diſe weichlich und<noteplace="right">der kalkſtei-<lb/>
ne beſchaf-<lb/>
fenheit,</note><lb/>
eckigt. Man findet ſie uͤber und unter der erden.<lb/>
Sie brechen in feſtem ſande, teils ſchifer-geſteine<lb/>
in gebuͤrge, andre in ebenen lande floͤzen-weiſe und<lb/>
flach-ſtreifend unter der erde, als einzele mittel<lb/>
und feldſteine. Ire erde iſt grob, und mit un-<lb/>
reinen ſchwefel vermiſchet. Einige ſteine ſind<lb/>
blaulicht, und aſcherfarbigt, andre ſchwaͤrzlich,<lb/>
manche ſchnee-weis, andre etwas gelblicht, andre<lb/>
roͤtlicht, einige mit weiſen ſtrichen verſehen; man-<lb/>
che fuͤren vilen ſand; einige dichte; andre loͤche-<lb/>
richt; einige beſtehen aus einer fetten, weichlichen<lb/>
und tonigen erde, die aber nicht ſo gut ſind, als<lb/>
die harten und dichten. In den Wezlariſchen<lb/>
gegenden trift man ſie als ſchlechten marmor an.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y y y 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Zum</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1079/1091]
von dem bergwerks-regale.
ſtadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur
diſen marmor ins Heſſiſche verfaren liſe. In
Sachſen, Schwaben, bei Blankenburg, auf
dem Harze, findet man ſelbigen, von Rohr in
der reiſe nach dem Unterharze ſ. 40 fg.; auf dem
Oberharze an der bude findet ſich eine marmor-
muͤle, von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des
Oberharzes ſ. 511.
§ 2700
An den farben iſt der marmor in den Wezlari-
ſchen gegenden ſchwarz und weis, und ſilber-grau,
nebſt rot. Sonſt gibt es blauen blaͤulichen, roten,
roͤtlichen, braunen, gruͤnen, gruͤnlichen, grauen,
gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge-
miſchten adern, flecken, ſterngen, wolken, von
gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler,
oder lichter. Er iſt entweder hart und ſpringet
aus, oder faſericht, kiſel-artig, faulfleckig, wie
gewaͤſſerter taffet ausſehend. Endlich rechnet
man auch die kreite hirher.
farben,
§ 2701
In belange der kalkſteine ſind diſe weichlich und
eckigt. Man findet ſie uͤber und unter der erden.
Sie brechen in feſtem ſande, teils ſchifer-geſteine
in gebuͤrge, andre in ebenen lande floͤzen-weiſe und
flach-ſtreifend unter der erde, als einzele mittel
und feldſteine. Ire erde iſt grob, und mit un-
reinen ſchwefel vermiſchet. Einige ſteine ſind
blaulicht, und aſcherfarbigt, andre ſchwaͤrzlich,
manche ſchnee-weis, andre etwas gelblicht, andre
roͤtlicht, einige mit weiſen ſtrichen verſehen; man-
che fuͤren vilen ſand; einige dichte; andre loͤche-
richt; einige beſtehen aus einer fetten, weichlichen
und tonigen erde, die aber nicht ſo gut ſind, als
die harten und dichten. In den Wezlariſchen
gegenden trift man ſie als ſchlechten marmor an.
Zum
der kalkſtei-
ne beſchaf-
fenheit,
Y y y 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1079. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1091>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.