Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem bergwerks-regale.
recht ausgebrannten knochen gefertiget. So bald
diß glas aus dem ofen gezogen wird, ist es ganz
helle, wird es aber in die flamme gehalten, wel-
che aus dem ofen-loche färet, so wird es milchweis,
und halb undurchsichtig. Sihe l'art de faire la
porcellaine,
Paris 1717.

Von den aus den mineralien
fallenden farben.
§ 2677

Die folge wird sogleich veroffenbaren, wasdie eintei-
lungen der
farben,

für farben die mineralien darreichen. Die natur-
kunde teilet die farben nach der darinn vorkom-
menden luft, dem wasser und glase in 7 ordnun-
gen, welche Scheuchzer s. 134. der natur lehre I
angemerket hat. Man sezet der einfachen farben
fünfe: 1) die weise, 2) die schwarze, 3) die
rote, 4) die blaue, 5) die gelbe, Thomasius
de iure circa colores, cap. I § 27 s. 12. Hir-
aus entspringen die neben-farben. Die vermi-
schung der schwarzen und weisen wirket die asch-
graue farbe. Dringet die weise vor, so eräuget
die helle asch-graue farbe. Ist aber die schwarze
stärker, so hat man die dunkele asch-farbe.

§ 2678

Himmelblau und gelb vermischet gibet einedie grüne,
violen-far-
be, purpur-
rosen-far-
be etc.

grüne farbe. Rot und himmelblau machet eine
violen-farbe. Mennige farb und rot, gibt eine
purpur-farbe; weis und rot die rosen-farbe; weis
und himmel-blau die milch-farbe; mennige farbe
und gelb-rot mit weiser farbe gemischet, gibet die
bleich-rote, oder fleisch-farbe; gelb und grün gibt
eine sittich-grüne farbe; scharlach-rot und gelb
eine dotter-farbe.

Von

von dem bergwerks-regale.
recht ausgebrannten knochen gefertiget. So bald
diß glas aus dem ofen gezogen wird, iſt es ganz
helle, wird es aber in die flamme gehalten, wel-
che aus dem ofen-loche faͤret, ſo wird es milchweis,
und halb undurchſichtig. Sihe l’art de faire la
porcellaine,
Paris 1717.

Von den aus den mineralien
fallenden farben.
§ 2677

Die folge wird ſogleich veroffenbaren, wasdie eintei-
lungen der
farben,

fuͤr farben die mineralien darreichen. Die natur-
kunde teilet die farben nach der darinn vorkom-
menden luft, dem waſſer und glaſe in 7 ordnun-
gen, welche Scheuchzer ſ. 134. der natur lehre I
angemerket hat. Man ſezet der einfachen farben
fuͤnfe: 1) die weiſe, 2) die ſchwarze, 3) die
rote, 4) die blaue, 5) die gelbe, Thomaſius
de iure circa colores, cap. I § 27 ſ. 12. Hir-
aus entſpringen die neben-farben. Die vermi-
ſchung der ſchwarzen und weiſen wirket die aſch-
graue farbe. Dringet die weiſe vor, ſo eraͤuget
die helle aſch-graue farbe. Iſt aber die ſchwarze
ſtaͤrker, ſo hat man die dunkele aſch-farbe.

§ 2678

Himmelblau und gelb vermiſchet gibet einedie gruͤne,
violen-far-
be, purpur-
roſen-far-
be ꝛc.

gruͤne farbe. Rot und himmelblau machet eine
violen-farbe. Mennige farb und rot, gibt eine
purpur-farbe; weis und rot die roſen-farbe; weis
und himmel-blau die milch-farbe; mennige farbe
und gelb-rot mit weiſer farbe gemiſchet, gibet die
bleich-rote, oder fleiſch-farbe; gelb und gruͤn gibt
eine ſittich-gruͤne farbe; ſcharlach-rot und gelb
eine dotter-farbe.

Von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1083" n="1071"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/>
recht ausgebrannten knochen gefertiget. So bald<lb/>
diß glas aus dem ofen gezogen wird, i&#x017F;t es ganz<lb/>
helle, wird es aber in die flamme gehalten, wel-<lb/>
che aus dem ofen-loche fa&#x0364;ret, &#x017F;o wird es milchweis,<lb/>
und halb undurch&#x017F;ichtig. Sihe <hi rendition="#aq">l&#x2019;art de faire la<lb/>
porcellaine,</hi> Paris 1717.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von den aus den mineralien<lb/>
fallenden farben.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2677</head><lb/>
              <p>Die folge wird &#x017F;ogleich veroffenbaren, was<note place="right">die eintei-<lb/>
lungen der<lb/>
farben,</note><lb/>
fu&#x0364;r farben die mineralien darreichen. Die natur-<lb/>
kunde teilet die farben nach der darinn vorkom-<lb/>
menden luft, dem wa&#x017F;&#x017F;er und gla&#x017F;e in 7 ordnun-<lb/>
gen, welche <hi rendition="#fr">Scheuchzer</hi> &#x017F;. 134. der natur lehre <hi rendition="#aq">I</hi><lb/>
angemerket hat. Man &#x017F;ezet der einfachen farben<lb/>
fu&#x0364;nfe: 1) die wei&#x017F;e, 2) die &#x017F;chwarze, 3) die<lb/>
rote, 4) die blaue, 5) die gelbe, <hi rendition="#fr">Thoma&#x017F;ius</hi><lb/><hi rendition="#aq">de iure circa colores,</hi> cap. <hi rendition="#aq">I</hi> § 27 &#x017F;. 12. Hir-<lb/>
aus ent&#x017F;pringen die neben-farben. Die vermi-<lb/>
&#x017F;chung der &#x017F;chwarzen und wei&#x017F;en wirket die a&#x017F;ch-<lb/>
graue farbe. Dringet die wei&#x017F;e vor, &#x017F;o era&#x0364;uget<lb/>
die helle a&#x017F;ch-graue farbe. I&#x017F;t aber die &#x017F;chwarze<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rker, &#x017F;o hat man die dunkele a&#x017F;ch-farbe.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2678</head><lb/>
              <p>Himmelblau und gelb vermi&#x017F;chet gibet eine<note place="right">die gru&#x0364;ne,<lb/>
violen-far-<lb/>
be, purpur-<lb/>
ro&#x017F;en-far-<lb/>
be &#xA75B;c.</note><lb/>
gru&#x0364;ne farbe. Rot und himmelblau machet eine<lb/>
violen-farbe. Mennige farb und rot, gibt eine<lb/>
purpur-farbe; weis und rot die ro&#x017F;en-farbe; weis<lb/>
und himmel-blau die milch-farbe; mennige farbe<lb/>
und gelb-rot mit wei&#x017F;er farbe gemi&#x017F;chet, gibet die<lb/>
bleich-rote, oder flei&#x017F;ch-farbe; gelb und gru&#x0364;n gibt<lb/>
eine &#x017F;ittich-gru&#x0364;ne farbe; &#x017F;charlach-rot und gelb<lb/>
eine dotter-farbe.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1071/1083] von dem bergwerks-regale. recht ausgebrannten knochen gefertiget. So bald diß glas aus dem ofen gezogen wird, iſt es ganz helle, wird es aber in die flamme gehalten, wel- che aus dem ofen-loche faͤret, ſo wird es milchweis, und halb undurchſichtig. Sihe l’art de faire la porcellaine, Paris 1717. Von den aus den mineralien fallenden farben. § 2677 Die folge wird ſogleich veroffenbaren, was fuͤr farben die mineralien darreichen. Die natur- kunde teilet die farben nach der darinn vorkom- menden luft, dem waſſer und glaſe in 7 ordnun- gen, welche Scheuchzer ſ. 134. der natur lehre I angemerket hat. Man ſezet der einfachen farben fuͤnfe: 1) die weiſe, 2) die ſchwarze, 3) die rote, 4) die blaue, 5) die gelbe, Thomaſius de iure circa colores, cap. I § 27 ſ. 12. Hir- aus entſpringen die neben-farben. Die vermi- ſchung der ſchwarzen und weiſen wirket die aſch- graue farbe. Dringet die weiſe vor, ſo eraͤuget die helle aſch-graue farbe. Iſt aber die ſchwarze ſtaͤrker, ſo hat man die dunkele aſch-farbe. die eintei- lungen der farben, § 2678 Himmelblau und gelb vermiſchet gibet eine gruͤne farbe. Rot und himmelblau machet eine violen-farbe. Mennige farb und rot, gibt eine purpur-farbe; weis und rot die roſen-farbe; weis und himmel-blau die milch-farbe; mennige farbe und gelb-rot mit weiſer farbe gemiſchet, gibet die bleich-rote, oder fleiſch-farbe; gelb und gruͤn gibt eine ſittich-gruͤne farbe; ſcharlach-rot und gelb eine dotter-farbe. die gruͤne, violen-far- be, purpur- roſen-far- be ꝛc. Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1083
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1071. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1083>, abgerufen am 21.11.2024.