Der schwefel ist eine vermischung von vilen sau- ren salze und etwas brennlichen wesen (§ 2650). Dises verhält sich zu jenen, wie 1 gegen 15. Ei- ne art schwefels hat nichts vom metalle, die andre gattung ist metall-artig. Der leztere heisset eisen- kieß, oder markasit (pyrites). Dise gattung ist entweder weiß, oder gelb, der weise ist der miß- pickel, oder gift-kies. Der gelbe gehöret bei das kupfer-erzt, und der gelblichte ist von einer grosen schwere, auch metallischen ansehen, und schläget mit dem stale feuer. Sein gefüge ist stralicht und zart-körnig. Von der halsbrücke zu Freiberge gibt der centner 36 bis 38 pfund schwefels. An eisen stecket im centner 10 bis 12 pfund. Auch etwas arsenik enthält derselbe, nebst wenigem kupfer, von Justi s. 128. In disen kise suchen vile den grund der warmen-bäder.
Von den salzen.
§ 2659
die kennzei- chen und arten der salze,
Das kennzeichen der salze ist ein scharfer ge- schmack, und daß sie im feuer entweder flüssig oder flüchtig sind, und im gemeinen wasser sich auflösen lassen. Die bestand-teile sind ein zartes erdiges wesen, das sich mit wasser innigst verei- niget hat. Der salze sind dreie haubt-arten: I) saure, II) alkalische, III) mittel-salze. Die er- sten bestehen aus der ersten becherischen grund-erde und aus vilem wasser. Ihr geschmack ist zusam- menzihend, und sie schüssen in grose crystallen auf. Diselben geraten in ein aufwallendes brausen mit
allen
LXIII haubtſtuͤck
Vom ſchwefel.
§ 2658
was der ſchwefel iſt?
Der ſchwefel iſt eine vermiſchung von vilen ſau- ren ſalze und etwas brennlichen weſen (§ 2650). Diſes verhaͤlt ſich zu jenen, wie 1 gegen 15. Ei- ne art ſchwefels hat nichts vom metalle, die andre gattung iſt metall-artig. Der leztere heiſſet eiſen- kieß, oder markaſit (pyrites). Diſe gattung iſt entweder weiß, oder gelb, der weiſe iſt der miß- pickel, oder gift-kies. Der gelbe gehoͤret bei das kupfer-erzt, und der gelblichte iſt von einer groſen ſchwere, auch metalliſchen anſehen, und ſchlaͤget mit dem ſtale feuer. Sein gefuͤge iſt ſtralicht und zart-koͤrnig. Von der halsbruͤcke zu Freiberge gibt der centner 36 bis 38 pfund ſchwefels. An eiſen ſtecket im centner 10 bis 12 pfund. Auch etwas arſenik enthaͤlt derſelbe, nebſt wenigem kupfer, von Juſti ſ. 128. In diſen kiſe ſuchen vile den grund der warmen-baͤder.
Von den ſalzen.
§ 2659
die kennzei- chen und arten der ſalze,
Das kennzeichen der ſalze iſt ein ſcharfer ge- ſchmack, und daß ſie im feuer entweder fluͤſſig oder fluͤchtig ſind, und im gemeinen waſſer ſich aufloͤſen laſſen. Die beſtand-teile ſind ein zartes erdiges weſen, das ſich mit waſſer innigſt verei- niget hat. Der ſalze ſind dreie haubt-arten: I) ſaure, II) alkaliſche, III) mittel-ſalze. Die er- ſten beſtehen aus der erſten becheriſchen grund-erde und aus vilem waſſer. Ihr geſchmack iſt zuſam- menzihend, und ſie ſchuͤſſen in groſe cryſtallen auf. Diſelben geraten in ein aufwallendes brauſen mit
allen
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LXIII haubtſtuͤck
Vom ſchwefel.
§ 2658
Der ſchwefel iſt eine vermiſchung von vilen ſau-
ren ſalze und etwas brennlichen weſen (§ 2650).
Diſes verhaͤlt ſich zu jenen, wie 1 gegen 15. Ei-
ne art ſchwefels hat nichts vom metalle, die andre
gattung iſt metall-artig. Der leztere heiſſet eiſen-
kieß, oder markaſit (pyrites). Diſe gattung iſt
entweder weiß, oder gelb, der weiſe iſt der miß-
pickel, oder gift-kies. Der gelbe gehoͤret bei das
kupfer-erzt, und der gelblichte iſt von einer groſen
ſchwere, auch metalliſchen anſehen, und ſchlaͤget
mit dem ſtale feuer. Sein gefuͤge iſt ſtralicht und
zart-koͤrnig. Von der halsbruͤcke zu Freiberge
gibt der centner 36 bis 38 pfund ſchwefels. An
eiſen ſtecket im centner 10 bis 12 pfund. Auch
etwas arſenik enthaͤlt derſelbe, nebſt wenigem
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Das kennzeichen der ſalze iſt ein ſcharfer ge-
ſchmack, und daß ſie im feuer entweder fluͤſſig
oder fluͤchtig ſind, und im gemeinen waſſer ſich
aufloͤſen laſſen. Die beſtand-teile ſind ein zartes
erdiges weſen, das ſich mit waſſer innigſt verei-
niget hat. Der ſalze ſind dreie haubt-arten: I)
ſaure, II) alkaliſche, III) mittel-ſalze. Die er-
ſten beſtehen aus der erſten becheriſchen grund-erde
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1064. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1076>, abgerufen am 21.12.2024.
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