Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem bergwerks-regale.
abgeschäumet weggenommen und in die hütten
nach Astfeld auch unfern Langensein gebracht
wird.

§ 2604

Weiter nach der stadt zu liget der kupfer-ham-kupfer-
hammer,

mer. Hir wird das rohe kupfer, wie es von den
hütten kömmt, in einem ofen nochmals geschmol-
zen, das ist, gar gemachet, und mit alten kupfer,
weil es zu spröde ist, geschmolzen, und in runden
scheiben aus den ofen gehoben. Diß heisset gares
kupfer, das unter dem hammer glüend gemachet,
der es in runde scheiben schläget. Ein mann mit
grosen zangen drehet das zu hämmernde kupfer
hin und her. Ausserdem ist ein hammer zur brei-
ten arbeit, und ein langer, welcher es hol auf-
schläget, von Uffenbach s. 83 fgg.

§ 2605

Um kurz zu seyn, will ich die selbst durchfarnevon den ku-
pfer-berg-
werken in
Hessen,

Saynische bergwerke nicht anzihen, ungeachtet sie
an kupfer und eisen die ergibichsten sind. Nur
von den Hessischen zu gedenken, so besehen wir
das Frankenbergische kupfer-werk im Oberfürsten-
tum Marburg, Hessen-Casselischen anteiles. Ich
habe allda angetroffen I) rotes erzt, das silber
und kupfer enthält; II) gewaschene erzte, wie
solche auf der hütte in grosen geschmolzen werden;
III) rohes erzt, wie solches aus den gruben genom-
men wird, und darin beim waschen alle natura-
lien gefunden werden; IIII) holz-graupen mit
gewachsenen silber; V) kolen-graupen, die sich
beim waschen der erzte finden; VI) stern-grau-
pen mit silber- und kupfer-gehalte; VII) korn-
ären; VIII) korn-ären und stern-graupen;
VIIII) farren-kraut auf einer wacke.

§ 2606
U u u 2

von dem bergwerks-regale.
abgeſchaͤumet weggenommen und in die huͤtten
nach Aſtfeld auch unfern Langenſein gebracht
wird.

§ 2604

Weiter nach der ſtadt zu liget der kupfer-ham-kupfer-
hammer,

mer. Hir wird das rohe kupfer, wie es von den
huͤtten koͤmmt, in einem ofen nochmals geſchmol-
zen, das iſt, gar gemachet, und mit alten kupfer,
weil es zu ſproͤde iſt, geſchmolzen, und in runden
ſcheiben aus den ofen gehoben. Diß heiſſet gares
kupfer, das unter dem hammer gluͤend gemachet,
der es in runde ſcheiben ſchlaͤget. Ein mann mit
groſen zangen drehet das zu haͤmmernde kupfer
hin und her. Auſſerdem iſt ein hammer zur brei-
ten arbeit, und ein langer, welcher es hol auf-
ſchlaͤget, von Uffenbach ſ. 83 fgg.

§ 2605

Um kurz zu ſeyn, will ich die ſelbſt durchfarnevon den ku-
pfer-berg-
werken in
Heſſen,

Sayniſche bergwerke nicht anzihen, ungeachtet ſie
an kupfer und eiſen die ergibichſten ſind. Nur
von den Heſſiſchen zu gedenken, ſo beſehen wir
das Frankenbergiſche kupfer-werk im Oberfuͤrſten-
tum Marburg, Heſſen-Caſſeliſchen anteiles. Ich
habe allda angetroffen I) rotes erzt, das ſilber
und kupfer enthaͤlt; II) gewaſchene erzte, wie
ſolche auf der huͤtte in groſen geſchmolzen werden;
III) rohes erzt, wie ſolches aus den gruben genom-
men wird, und darin beim waſchen alle natura-
lien gefunden werden; IIII) holz-graupen mit
gewachſenen ſilber; V) kolen-graupen, die ſich
beim waſchen der erzte finden; VI) ſtern-grau-
pen mit ſilber- und kupfer-gehalte; VII) korn-
aͤren; VIII) korn-aͤren und ſtern-graupen;
VIIII) farren-kraut auf einer wacke.

§ 2606
U u u 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1055" n="1043"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/>
abge&#x017F;cha&#x0364;umet weggenommen und in die hu&#x0364;tten<lb/>
nach A&#x017F;tfeld auch unfern Langen&#x017F;ein gebracht<lb/>
wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2604</head><lb/>
              <p>Weiter nach der &#x017F;tadt zu liget der kupfer-ham-<note place="right">kupfer-<lb/>
hammer,</note><lb/>
mer. Hir wird das rohe kupfer, wie es von den<lb/>
hu&#x0364;tten ko&#x0364;mmt, in einem ofen nochmals ge&#x017F;chmol-<lb/>
zen, das i&#x017F;t, gar gemachet, und mit alten kupfer,<lb/>
weil es zu &#x017F;pro&#x0364;de i&#x017F;t, ge&#x017F;chmolzen, und in runden<lb/>
&#x017F;cheiben aus den ofen gehoben. Diß hei&#x017F;&#x017F;et gares<lb/>
kupfer, das unter dem hammer glu&#x0364;end gemachet,<lb/>
der es in runde &#x017F;cheiben &#x017F;chla&#x0364;get. Ein mann mit<lb/>
gro&#x017F;en zangen drehet das zu ha&#x0364;mmernde kupfer<lb/>
hin und her. Au&#x017F;&#x017F;erdem i&#x017F;t ein hammer zur brei-<lb/>
ten arbeit, und ein langer, welcher es hol auf-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;get, <hi rendition="#fr">von Uffenbach</hi> &#x017F;. 83 fgg.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2605</head><lb/>
              <p>Um kurz zu &#x017F;eyn, will ich die &#x017F;elb&#x017F;t durchfarne<note place="right">von den ku-<lb/>
pfer-berg-<lb/>
werken in<lb/>
He&#x017F;&#x017F;en,</note><lb/>
Sayni&#x017F;che bergwerke nicht anzihen, ungeachtet &#x017F;ie<lb/>
an kupfer und ei&#x017F;en die ergibich&#x017F;ten &#x017F;ind. Nur<lb/>
von den He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen zu gedenken, &#x017F;o be&#x017F;ehen wir<lb/>
das Frankenbergi&#x017F;che kupfer-werk im Oberfu&#x0364;r&#x017F;ten-<lb/>
tum Marburg, He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;chen anteiles. Ich<lb/>
habe allda angetroffen <hi rendition="#aq">I)</hi> rotes erzt, das &#x017F;ilber<lb/>
und kupfer entha&#x0364;lt; <hi rendition="#aq">II)</hi> gewa&#x017F;chene erzte, wie<lb/>
&#x017F;olche auf der hu&#x0364;tte in gro&#x017F;en ge&#x017F;chmolzen werden;<lb/><hi rendition="#aq">III)</hi> rohes erzt, wie &#x017F;olches aus den gruben genom-<lb/>
men wird, und darin beim wa&#x017F;chen alle natura-<lb/>
lien gefunden werden; <hi rendition="#aq">IIII)</hi> holz-graupen mit<lb/>
gewach&#x017F;enen &#x017F;ilber; <hi rendition="#aq">V)</hi> kolen-graupen, die &#x017F;ich<lb/>
beim wa&#x017F;chen der erzte finden; <hi rendition="#aq">VI)</hi> &#x017F;tern-grau-<lb/>
pen mit &#x017F;ilber- und kupfer-gehalte; <hi rendition="#aq">VII)</hi> korn-<lb/>
a&#x0364;ren; <hi rendition="#aq">VIII)</hi> korn-a&#x0364;ren und &#x017F;tern-graupen;<lb/><hi rendition="#aq">VIIII)</hi> farren-kraut auf einer wacke.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">U u u 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§ 2606</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1043/1055] von dem bergwerks-regale. abgeſchaͤumet weggenommen und in die huͤtten nach Aſtfeld auch unfern Langenſein gebracht wird. § 2604 Weiter nach der ſtadt zu liget der kupfer-ham- mer. Hir wird das rohe kupfer, wie es von den huͤtten koͤmmt, in einem ofen nochmals geſchmol- zen, das iſt, gar gemachet, und mit alten kupfer, weil es zu ſproͤde iſt, geſchmolzen, und in runden ſcheiben aus den ofen gehoben. Diß heiſſet gares kupfer, das unter dem hammer gluͤend gemachet, der es in runde ſcheiben ſchlaͤget. Ein mann mit groſen zangen drehet das zu haͤmmernde kupfer hin und her. Auſſerdem iſt ein hammer zur brei- ten arbeit, und ein langer, welcher es hol auf- ſchlaͤget, von Uffenbach ſ. 83 fgg. kupfer- hammer, § 2605 Um kurz zu ſeyn, will ich die ſelbſt durchfarne Sayniſche bergwerke nicht anzihen, ungeachtet ſie an kupfer und eiſen die ergibichſten ſind. Nur von den Heſſiſchen zu gedenken, ſo beſehen wir das Frankenbergiſche kupfer-werk im Oberfuͤrſten- tum Marburg, Heſſen-Caſſeliſchen anteiles. Ich habe allda angetroffen I) rotes erzt, das ſilber und kupfer enthaͤlt; II) gewaſchene erzte, wie ſolche auf der huͤtte in groſen geſchmolzen werden; III) rohes erzt, wie ſolches aus den gruben genom- men wird, und darin beim waſchen alle natura- lien gefunden werden; IIII) holz-graupen mit gewachſenen ſilber; V) kolen-graupen, die ſich beim waſchen der erzte finden; VI) ſtern-grau- pen mit ſilber- und kupfer-gehalte; VII) korn- aͤren; VIII) korn-aͤren und ſtern-graupen; VIIII) farren-kraut auf einer wacke. von den ku- pfer-berg- werken in Heſſen, § 2606 U u u 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1055
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1043. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1055>, abgerufen am 30.12.2024.