he Beiers handwerks-lexicon, s. 82, Knipschild de ciuitat. imp. lib. III cap. 51 num. 59 s. 985.
Acht und dreißigstes haubtstück von den verschidenen druckern.
§ 222
Unter diejenigen personen, welche den menschenwie vieler- lei die dru- cker sind? nuzen verschaffen, auch dienlich sind, gehö- ren ebenfalls die unterschidenen drucker. Es wer- den aber unter den künstlern und handwerksleuten unterschidliche drucker gefunden, als buch- und kupfer-drucker, catun- und leinendrucker. Von den leztern ist hier nicht zu handeln, sondern al- lein von den ersten.
§ 223
Ein buchdrucker ist überhaubt derjenige, wel-was ein buchdru- cker ist? cher mit bücherdrucken umgehet. Jedoch zum un- terschid der gesellen und lehrbursche wird derjenige, welcher sothane kunst in seiner buchdruckerei öffent- lich treibet, der buchdruckerherr genennet, Fritsch de typographis.
§ 224
Die gesellen werden in die sezer und drucker ein-der gesellen eintheilung getheilet, und unterscheiden sich einigermasen von den cornuten Mit diesen namen werden die ausgelernten lehrbursche belegt, so lange sie nicht gesellen sind. Wenn der Cornut gesell zu werden begehret, wird sol- ches das postulat genennet, Fritsch am a.o. 1 th. s. 67.
§ 225
Durch die erfindung der buchdruckerei hat nichtvon der er- findung der buchdrucke- rei. nur die gelehrte welt, sondern auch die kirche, be- nebst der religion, und der staat eine ausnemende wolthat erhalten, und zwar zu einer solchen zeit, da die welt in der größten finsterniß und unwissen-
heit
XXXVIII. haubtſt. von den druckern.
he Beiers handwerks-lexicon, ſ. 82, Knipſchild de ciuitat. imp. lib. III cap. 51 num. 59 ſ. 985.
Acht und dreißigſtes haubtſtuͤck von den verſchidenen druckern.
§ 222
Unter diejenigen perſonen, welche den menſchenwie vieler- lei die dru- cker ſind? nuzen verſchaffen, auch dienlich ſind, gehoͤ- ren ebenfalls die unterſchidenen drucker. Es wer- den aber unter den kuͤnſtlern und handwerksleuten unterſchidliche drucker gefunden, als buch- und kupfer-drucker, catun- und leinendrucker. Von den leztern iſt hier nicht zu handeln, ſondern al- lein von den erſten.
§ 223
Ein buchdrucker iſt uͤberhaubt derjenige, wel-was ein buchdru- cker iſt? cher mit buͤcherdrucken umgehet. Jedoch zum un- terſchid der geſellen und lehrburſche wird derjenige, welcher ſothane kunſt in ſeiner buchdruckerei oͤffent- lich treibet, der buchdruckerherr genennet, Fritſch de typographis.
§ 224
Die geſellen werden in die ſezer und drucker ein-der geſellen eintheilung getheilet, und unterſcheiden ſich einigermaſen von den cornuten Mit dieſen namen werden die ausgelernten lehrburſche belegt, ſo lange ſie nicht geſellen ſind. Wenn der Cornut geſell zu werden begehret, wird ſol- ches das poſtulat genennet, Fritſch am a.o. 1 th. ſ. 67.
§ 225
Durch die erfindung der buchdruckerei hat nichtvon der er- findung der buchdrucke- rei. nur die gelehrte welt, ſondern auch die kirche, be- nebſt der religion, und der ſtaat eine ausnemende wolthat erhalten, und zwar zu einer ſolchen zeit, da die welt in der groͤßten finſterniß und unwiſſen-
heit
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0103"n="93"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXVIII.</hi> haubtſt. von den druckern.</hi></fw><lb/>
he <hirendition="#fr">Beiers</hi> handwerks-lexicon, ſ. 82, <hirendition="#fr">Knipſchild</hi><lb/><hirendition="#aq">de ciuitat. imp. lib. III cap.</hi> 51 num. 59 ſ. 985.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Acht und dreißigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den<lb/>
verſchidenen druckern.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 222</head><lb/><p><hirendition="#in">U</hi>nter diejenigen perſonen, welche den menſchen<noteplace="right">wie vieler-<lb/>
lei die dru-<lb/>
cker ſind?</note><lb/>
nuzen verſchaffen, auch dienlich ſind, gehoͤ-<lb/>
ren ebenfalls die unterſchidenen drucker. Es wer-<lb/>
den aber unter den kuͤnſtlern und handwerksleuten<lb/>
unterſchidliche drucker gefunden, als buch- und<lb/>
kupfer-drucker, catun- und leinendrucker. Von<lb/>
den leztern iſt hier nicht zu handeln, ſondern al-<lb/>
lein von den erſten.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 223</head><lb/><p>Ein buchdrucker iſt uͤberhaubt derjenige, wel-<noteplace="right">was ein<lb/>
buchdru-<lb/>
cker iſt?</note><lb/>
cher mit buͤcherdrucken umgehet. Jedoch zum un-<lb/>
terſchid der geſellen und lehrburſche wird derjenige,<lb/>
welcher ſothane kunſt in ſeiner buchdruckerei oͤffent-<lb/>
lich treibet, der buchdruckerherr genennet, <hirendition="#fr">Fritſch</hi><lb/><hirendition="#aq">de typographis.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 224</head><lb/><p>Die geſellen werden in die ſezer und drucker ein-<noteplace="right">der geſellen<lb/>
eintheilung</note><lb/>
getheilet, und unterſcheiden ſich einigermaſen von den<lb/>
cornuten Mit dieſen namen werden die ausgelernten<lb/>
lehrburſche belegt, ſo lange ſie nicht geſellen ſind.<lb/>
Wenn der Cornut geſell zu werden begehret, wird ſol-<lb/>
ches das poſtulat genennet, <hirendition="#fr">Fritſch</hi> am a.o. 1 th. ſ. 67.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 225</head><lb/><p>Durch die erfindung der buchdruckerei hat nicht<noteplace="right">von der er-<lb/>
findung der<lb/>
buchdrucke-<lb/>
rei.</note><lb/>
nur die gelehrte welt, ſondern auch die kirche, be-<lb/>
nebſt der religion, und der ſtaat eine ausnemende<lb/>
wolthat erhalten, und zwar zu einer ſolchen zeit,<lb/>
da die welt in der groͤßten finſterniß und unwiſſen-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">heit</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[93/0103]
XXXVIII. haubtſt. von den druckern.
he Beiers handwerks-lexicon, ſ. 82, Knipſchild
de ciuitat. imp. lib. III cap. 51 num. 59 ſ. 985.
Acht und dreißigſtes haubtſtuͤck
von den
verſchidenen druckern.
§ 222
Unter diejenigen perſonen, welche den menſchen
nuzen verſchaffen, auch dienlich ſind, gehoͤ-
ren ebenfalls die unterſchidenen drucker. Es wer-
den aber unter den kuͤnſtlern und handwerksleuten
unterſchidliche drucker gefunden, als buch- und
kupfer-drucker, catun- und leinendrucker. Von
den leztern iſt hier nicht zu handeln, ſondern al-
lein von den erſten.
wie vieler-
lei die dru-
cker ſind?
§ 223
Ein buchdrucker iſt uͤberhaubt derjenige, wel-
cher mit buͤcherdrucken umgehet. Jedoch zum un-
terſchid der geſellen und lehrburſche wird derjenige,
welcher ſothane kunſt in ſeiner buchdruckerei oͤffent-
lich treibet, der buchdruckerherr genennet, Fritſch
de typographis.
was ein
buchdru-
cker iſt?
§ 224
Die geſellen werden in die ſezer und drucker ein-
getheilet, und unterſcheiden ſich einigermaſen von den
cornuten Mit dieſen namen werden die ausgelernten
lehrburſche belegt, ſo lange ſie nicht geſellen ſind.
Wenn der Cornut geſell zu werden begehret, wird ſol-
ches das poſtulat genennet, Fritſch am a.o. 1 th. ſ. 67.
der geſellen
eintheilung
§ 225
Durch die erfindung der buchdruckerei hat nicht
nur die gelehrte welt, ſondern auch die kirche, be-
nebſt der religion, und der ſtaat eine ausnemende
wolthat erhalten, und zwar zu einer ſolchen zeit,
da die welt in der groͤßten finſterniß und unwiſſen-
heit
von der er-
findung der
buchdrucke-
rei.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/103>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.