Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

vom jagt-regale.
kaiser Leopold kosteten die falknerei-bedinten jär-
lich 13665 fl. und die jagt-bedinten 17504 fl. or-
dentlich, und noch 3235 fl. Rink im leben kaiser
Leopolds s. 220.

§ 2540

Der kaiser Fridrich der II hat so gar von derdes kaisers
Friderichs
des II schrift
von der jä-
gerei.

jägerei geschriben. Dise gar seltene schrift, wel-
che mit 5 rthlr. auch 10 fl. bezalet wird, heiset:
reliqua librorum Friderici II imperatoris de
arte venandi cum auibus,
Augsburg 1596, 8,
414 seiten, Vogts catalogus librorum rario-
rum,
s. 288. Es findet sich dis buch im Estori-
schen bücher-vorrate.

§ 2541

In der Schweiz, in Tirole und den Salzbur-von der
gemsen-
jagt.

gischen gebürgen ist die gemsen-jagt. Die gem-
sen sind zweierlei, Altmann von den eis-bergen
in der Schweiz s. 184-198. Die eine art diser
wilden geisen heisset der gems. Die andre gat-
tung ist grösser und bräunlichter. Man nennet
dise waldthire. Die erste art wird auch mit dem
namen der grat-thire beleget. Die gemsen-jagt
beschihet entweder durch das schüßen; oder wenn
der gemsen-steiger das thillmesser aufschiftet. Die
mit märlein vermischte geschichte wegen der gefär-
lichen gemsen-jagt des kaisers Max. des I, hat
Köhler im Isten bande der münz-belustigung s.
189 untersuchet.

§ 2542

Zu der ausübung der jagt gehören verschidenedie werk-
zeuge zur
jagt werden
erzälet.

hülfsmittel, als 1) hunde (§ 1238, 1244), 2)
das gewehr, 3) vilerlei arten von jagt tüchern,
zeugen, auch nezen, z. e. hirsch- schweins- prell-
wolfs- rehe- lausch- lücken-neze, spigel- hasen-
marter- und illens-garn, dachshauben, federlap-
pen. An gewehre: selbst-geschosse, kugel-büchsen,

schrot-
S s s 4

vom jagt-regale.
kaiſer Leopold koſteten die falknerei-bedinten jaͤr-
lich 13665 fl. und die jagt-bedinten 17504 fl. or-
dentlich, und noch 3235 fl. Rink im leben kaiſer
Leopolds ſ. 220.

§ 2540

Der kaiſer Fridrich der II hat ſo gar von derdes kaiſers
Friderichs
des II ſchrift
von der jaͤ-
gerei.

jaͤgerei geſchriben. Diſe gar ſeltene ſchrift, wel-
che mit 5 rthlr. auch 10 fl. bezalet wird, heiſet:
reliqua librorum Friderici II imperatoris de
arte venandi cum auibus,
Augsburg 1596, 8,
414 ſeiten, Vogts catalogus librorum rario-
rum,
ſ. 288. Es findet ſich dis buch im Eſtori-
ſchen buͤcher-vorrate.

§ 2541

In der Schweiz, in Tirole und den Salzbur-von der
gemſen-
jagt.

giſchen gebuͤrgen iſt die gemſen-jagt. Die gem-
ſen ſind zweierlei, Altmann von den eis-bergen
in der Schweiz ſ. 184-198. Die eine art diſer
wilden geiſen heiſſet der gems. Die andre gat-
tung iſt groͤſſer und braͤunlichter. Man nennet
diſe waldthire. Die erſte art wird auch mit dem
namen der grat-thire beleget. Die gemſen-jagt
beſchihet entweder durch das ſchuͤßen; oder wenn
der gemſen-ſteiger das thillmeſſer aufſchiftet. Die
mit maͤrlein vermiſchte geſchichte wegen der gefaͤr-
lichen gemſen-jagt des kaiſers Max. des I, hat
Koͤhler im Iſten bande der muͤnz-beluſtigung ſ.
189 unterſuchet.

§ 2542

Zu der ausuͤbung der jagt gehoͤren verſchidenedie werk-
zeuge zur
jagt werden
erzaͤlet.

huͤlfsmittel, als 1) hunde (§ 1238, 1244), 2)
das gewehr, 3) vilerlei arten von jagt tuͤchern,
zeugen, auch nezen, z. e. hirſch- ſchweins- prell-
wolfs- rehe- lauſch- luͤcken-neze, ſpigel- haſen-
marter- und illens-garn, dachshauben, federlap-
pen. An gewehre: ſelbſt-geſchoſſe, kugel-buͤchſen,

ſchrot-
S s s 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1027" n="1015"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom jagt-regale.</hi></fw><lb/>
kai&#x017F;er Leopold ko&#x017F;teten die falknerei-bedinten ja&#x0364;r-<lb/>
lich 13665 fl. und die jagt-bedinten 17504 fl. or-<lb/>
dentlich, und noch 3235 fl. <hi rendition="#fr">Rink</hi> im leben kai&#x017F;er<lb/>
Leopolds &#x017F;. 220.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2540</head><lb/>
            <p>Der kai&#x017F;er Fridrich der <hi rendition="#aq">II</hi> hat &#x017F;o gar von der<note place="right">des kai&#x017F;ers<lb/>
Friderichs<lb/>
des <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;chrift<lb/>
von der ja&#x0364;-<lb/>
gerei.</note><lb/>
ja&#x0364;gerei ge&#x017F;chriben. Di&#x017F;e gar &#x017F;eltene &#x017F;chrift, wel-<lb/>
che mit 5 rthlr. auch 10 fl. bezalet wird, hei&#x017F;et:<lb/><hi rendition="#aq">reliqua librorum Friderici II imperatoris de<lb/>
arte venandi cum auibus,</hi> Augsburg 1596, 8,<lb/>
414 &#x017F;eiten, <hi rendition="#fr">Vogts</hi> <hi rendition="#aq">catalogus librorum rario-<lb/>
rum,</hi> &#x017F;. 288. Es findet &#x017F;ich dis buch im E&#x017F;tori-<lb/>
&#x017F;chen bu&#x0364;cher-vorrate.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2541</head><lb/>
            <p>In der Schweiz, in Tirole und den Salzbur-<note place="right">von der<lb/>
gem&#x017F;en-<lb/>
jagt.</note><lb/>
gi&#x017F;chen gebu&#x0364;rgen i&#x017F;t die gem&#x017F;en-jagt. Die gem-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ind zweierlei, <hi rendition="#fr">Altmann</hi> von den eis-bergen<lb/>
in der Schweiz &#x017F;. 184-198. Die eine art di&#x017F;er<lb/>
wilden gei&#x017F;en hei&#x017F;&#x017F;et der gems. Die andre gat-<lb/>
tung i&#x017F;t gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und bra&#x0364;unlichter. Man nennet<lb/>
di&#x017F;e waldthire. Die er&#x017F;te art wird auch mit dem<lb/>
namen der grat-thire beleget. Die gem&#x017F;en-jagt<lb/>
be&#x017F;chihet entweder durch das &#x017F;chu&#x0364;ßen; oder wenn<lb/>
der gem&#x017F;en-&#x017F;teiger das <hi rendition="#fr">thillme&#x017F;&#x017F;er</hi> auf&#x017F;chiftet. Die<lb/>
mit ma&#x0364;rlein vermi&#x017F;chte ge&#x017F;chichte wegen der gefa&#x0364;r-<lb/>
lichen gem&#x017F;en-jagt des kai&#x017F;ers Max. des <hi rendition="#aq">I</hi>, hat<lb/><hi rendition="#fr">Ko&#x0364;hler</hi> im <hi rendition="#aq">I</hi>&#x017F;ten bande der mu&#x0364;nz-belu&#x017F;tigung &#x017F;.<lb/>
189 unter&#x017F;uchet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2542</head><lb/>
            <p>Zu der ausu&#x0364;bung der jagt geho&#x0364;ren ver&#x017F;chidene<note place="right">die werk-<lb/>
zeuge zur<lb/>
jagt werden<lb/>
erza&#x0364;let.</note><lb/>
hu&#x0364;lfsmittel, als 1) hunde (§ 1238, 1244), 2)<lb/>
das gewehr, 3) vilerlei arten von jagt tu&#x0364;chern,<lb/>
zeugen, auch nezen, z. e. hir&#x017F;ch- &#x017F;chweins- prell-<lb/>
wolfs- rehe- lau&#x017F;ch- lu&#x0364;cken-neze, &#x017F;pigel- ha&#x017F;en-<lb/>
marter- und illens-garn, dachshauben, federlap-<lb/>
pen. An gewehre: &#x017F;elb&#x017F;t-ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e, kugel-bu&#x0364;ch&#x017F;en,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S s s 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chrot-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1015/1027] vom jagt-regale. kaiſer Leopold koſteten die falknerei-bedinten jaͤr- lich 13665 fl. und die jagt-bedinten 17504 fl. or- dentlich, und noch 3235 fl. Rink im leben kaiſer Leopolds ſ. 220. § 2540 Der kaiſer Fridrich der II hat ſo gar von der jaͤgerei geſchriben. Diſe gar ſeltene ſchrift, wel- che mit 5 rthlr. auch 10 fl. bezalet wird, heiſet: reliqua librorum Friderici II imperatoris de arte venandi cum auibus, Augsburg 1596, 8, 414 ſeiten, Vogts catalogus librorum rario- rum, ſ. 288. Es findet ſich dis buch im Eſtori- ſchen buͤcher-vorrate. des kaiſers Friderichs des II ſchrift von der jaͤ- gerei. § 2541 In der Schweiz, in Tirole und den Salzbur- giſchen gebuͤrgen iſt die gemſen-jagt. Die gem- ſen ſind zweierlei, Altmann von den eis-bergen in der Schweiz ſ. 184-198. Die eine art diſer wilden geiſen heiſſet der gems. Die andre gat- tung iſt groͤſſer und braͤunlichter. Man nennet diſe waldthire. Die erſte art wird auch mit dem namen der grat-thire beleget. Die gemſen-jagt beſchihet entweder durch das ſchuͤßen; oder wenn der gemſen-ſteiger das thillmeſſer aufſchiftet. Die mit maͤrlein vermiſchte geſchichte wegen der gefaͤr- lichen gemſen-jagt des kaiſers Max. des I, hat Koͤhler im Iſten bande der muͤnz-beluſtigung ſ. 189 unterſuchet. von der gemſen- jagt. § 2542 Zu der ausuͤbung der jagt gehoͤren verſchidene huͤlfsmittel, als 1) hunde (§ 1238, 1244), 2) das gewehr, 3) vilerlei arten von jagt tuͤchern, zeugen, auch nezen, z. e. hirſch- ſchweins- prell- wolfs- rehe- lauſch- luͤcken-neze, ſpigel- haſen- marter- und illens-garn, dachshauben, federlap- pen. An gewehre: ſelbſt-geſchoſſe, kugel-buͤchſen, ſchrot- die werk- zeuge zur jagt werden erzaͤlet. S s s 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1027
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1015. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1027>, abgerufen am 21.12.2024.