libige geldsummen dergestalt niderlegen, daß sie dieselben iederzeit erheben, auch dadurch an an- dere vermittelst des zu- und abschreibens zahlung leisten können, nicht minder iedermann daraus anlehne gegen hinlängliche sicherheit zu erhalten ver- mag. Man hat wechsel- oder giro-leihe etc. ban- ken, von Justi am a. o. I th. s. 241, Ludovici am a. o. Bode am a. o. s. 351 fg. s. 359, der ver- lorne glauben derselben ist eine sehr grose wunde für den staat, von Schröder am a. o. s. 247, 248.
§ 218
Unter den handelsleuten findet man auch ban-was ban- kiers sind? kiers, welche solche personen bedeuten, die mit geldwechseln sowohl in umsezung einer münzsorte gegen die andere mit darlehnung ihrer gelder auf zinsen, als auch auf laufende wechsel in ausländi- sche örter, umgehen, Ludovici am a. o. s. 1270, Marpergers angezogene fortsezung, s. 170, Sa- muel Ricard am a. o. s. 147, wiewohl ieweilen bankiers auch die bankvorsteher, bankherren und vorgesezten der bank bedeuten, Ludovici am a. o. s. 1271, Ricard am a. o. von der bankiers und der kaufleute büchern, sihe Flügeln am a. o.
§ 219
Die buchhändler gehören ebenfalls unter diedie buch- händler ge- hören un- ter die kauf- leute. kaufleute, und genüssen derselben vorrechte. Man zählet diese leute gleichfalls unter die fürnämsten bürger, Besoldde bibliopolis,Ludovici am a. o. I th. s. 2207 fg.
§ 220
Der kaufleute freiheiten äussern sich theils inder kaufleu- te freihei- ten. absicht auf ihre personen, theils ihrer sachen, waa- ren, contracten, auch verschreibungen, theils der gerichte und des processes halber, Marquard am a. o. s. 113 num. 2, Beyer in delineatione juris Germanici, lib. 1 cap. 14 § 5 fg. Simon
de
kaufleuten und deren buͤchern.
libige geldſummen dergeſtalt niderlegen, daß ſie dieſelben iederzeit erheben, auch dadurch an an- dere vermittelſt des zu- und abſchreibens zahlung leiſten koͤnnen, nicht minder iedermann daraus anlehne gegen hinlaͤngliche ſicherheit zu erhalten ver- mag. Man hat wechſel- oder giro-leihe ꝛc. ban- ken, von Juſti am a. o. I th. ſ. 241, Ludovici am a. o. Bode am a. o. ſ. 351 fg. ſ. 359, der ver- lorne glauben derſelben iſt eine ſehr groſe wunde fuͤr den ſtaat, von Schroͤder am a. o. ſ. 247, 248.
§ 218
Unter den handelsleuten findet man auch ban-was ban- kiers ſind? kiers, welche ſolche perſonen bedeuten, die mit geldwechſeln ſowohl in umſezung einer muͤnzſorte gegen die andere mit darlehnung ihrer gelder auf zinſen, als auch auf laufende wechſel in auslaͤndi- ſche oͤrter, umgehen, Ludovici am a. o. ſ. 1270, Marpergers angezogene fortſezung, ſ. 170, Sa- muel Ricard am a. o. ſ. 147, wiewohl ieweilen bankiers auch die bankvorſteher, bankherren und vorgeſezten der bank bedeuten, Ludovici am a. o. ſ. 1271, Ricard am a. o. von der bankiers und der kaufleute buͤchern, ſihe Fluͤgeln am a. o.
§ 219
Die buchhaͤndler gehoͤren ebenfalls unter diedie buch- haͤndler ge- hoͤren un- teꝛ die kauf- leute. kaufleute, und genuͤſſen derſelben vorrechte. Man zaͤhlet dieſe leute gleichfalls unter die fuͤrnaͤmſten buͤrger, Beſoldde bibliopolis,Ludovici am a. o. I th. ſ. 2207 fg.
§ 220
Der kaufleute freiheiten aͤuſſern ſich theils inder kaufleu- te freihei- ten. abſicht auf ihre perſonen, theils ihrer ſachen, waa- ren, contracten, auch verſchreibungen, theils der gerichte und des proceſſes halber, Marquard am a. o. ſ. 113 num. 2, Beyer in delineatione juris Germanici, lib. 1 cap. 14 § 5 fg. Simon
de
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0101"n="91"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">kaufleuten und deren buͤchern.</hi></fw><lb/>
libige geldſummen dergeſtalt niderlegen, daß ſie<lb/>
dieſelben iederzeit erheben, auch dadurch an an-<lb/>
dere vermittelſt des zu- und abſchreibens zahlung<lb/>
leiſten koͤnnen, nicht minder iedermann daraus<lb/>
anlehne gegen hinlaͤngliche ſicherheit zu erhalten ver-<lb/>
mag. Man hat wechſel- oder giro-leihe ꝛc. ban-<lb/>
ken, <hirendition="#fr">von Juſti</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi> th. ſ. 241, <hirendition="#fr">Ludovici</hi><lb/>
am a. o. <hirendition="#fr">Bode</hi> am a. o. ſ. 351 fg. ſ. 359, der ver-<lb/>
lorne glauben derſelben iſt eine ſehr groſe wunde<lb/>
fuͤr den ſtaat, <hirendition="#fr">von Schroͤder</hi> am a. o. ſ. 247, 248.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 218</head><lb/><p>Unter den handelsleuten findet man auch ban-<noteplace="right">was ban-<lb/>
kiers ſind?</note><lb/>
kiers, welche ſolche perſonen bedeuten, die mit<lb/>
geldwechſeln ſowohl in umſezung einer muͤnzſorte<lb/>
gegen die andere mit darlehnung ihrer gelder auf<lb/>
zinſen, als auch auf laufende wechſel in auslaͤndi-<lb/>ſche oͤrter, umgehen, <hirendition="#fr">Ludovici</hi> am a. o. ſ. 1270,<lb/><hirendition="#fr">Marpergers</hi> angezogene fortſezung, ſ. 170, <hirendition="#fr">Sa-<lb/>
muel Ricard</hi> am a. o. ſ. 147, wiewohl ieweilen<lb/>
bankiers auch die bankvorſteher, bankherren und<lb/>
vorgeſezten der bank bedeuten, <hirendition="#fr">Ludovici</hi> am a. o.<lb/>ſ. 1271, <hirendition="#fr">Ricard</hi> am a. o. von der bankiers und der<lb/>
kaufleute buͤchern, ſihe <hirendition="#fr">Fluͤgeln</hi> am a. o.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 219</head><lb/><p>Die buchhaͤndler gehoͤren ebenfalls unter die<noteplace="right">die buch-<lb/>
haͤndler ge-<lb/>
hoͤren un-<lb/>
teꝛ die kauf-<lb/>
leute.</note><lb/>
kaufleute, und genuͤſſen derſelben vorrechte. Man<lb/>
zaͤhlet dieſe leute gleichfalls unter die fuͤrnaͤmſten<lb/>
buͤrger, <hirendition="#fr">Beſold</hi><hirendition="#aq">de bibliopolis,</hi><hirendition="#fr">Ludovici</hi> am<lb/>
a. o. <hirendition="#aq">I</hi> th. ſ. 2207 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 220</head><lb/><p>Der kaufleute freiheiten aͤuſſern ſich theils in<noteplace="right">der kaufleu-<lb/>
te freihei-<lb/>
ten.</note><lb/>
abſicht auf ihre perſonen, theils ihrer ſachen, waa-<lb/>
ren, contracten, auch verſchreibungen, theils der<lb/>
gerichte und des proceſſes halber, <hirendition="#fr">Marquard</hi><lb/>
am a. o. ſ. 113 num. 2, <hirendition="#fr">Beyer</hi> in <hirendition="#aq">delineatione<lb/>
juris Germanici, lib. 1 cap.</hi> 14 § 5 fg. <hirendition="#fr">Simon</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">de</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[91/0101]
kaufleuten und deren buͤchern.
libige geldſummen dergeſtalt niderlegen, daß ſie
dieſelben iederzeit erheben, auch dadurch an an-
dere vermittelſt des zu- und abſchreibens zahlung
leiſten koͤnnen, nicht minder iedermann daraus
anlehne gegen hinlaͤngliche ſicherheit zu erhalten ver-
mag. Man hat wechſel- oder giro-leihe ꝛc. ban-
ken, von Juſti am a. o. I th. ſ. 241, Ludovici
am a. o. Bode am a. o. ſ. 351 fg. ſ. 359, der ver-
lorne glauben derſelben iſt eine ſehr groſe wunde
fuͤr den ſtaat, von Schroͤder am a. o. ſ. 247, 248.
§ 218
Unter den handelsleuten findet man auch ban-
kiers, welche ſolche perſonen bedeuten, die mit
geldwechſeln ſowohl in umſezung einer muͤnzſorte
gegen die andere mit darlehnung ihrer gelder auf
zinſen, als auch auf laufende wechſel in auslaͤndi-
ſche oͤrter, umgehen, Ludovici am a. o. ſ. 1270,
Marpergers angezogene fortſezung, ſ. 170, Sa-
muel Ricard am a. o. ſ. 147, wiewohl ieweilen
bankiers auch die bankvorſteher, bankherren und
vorgeſezten der bank bedeuten, Ludovici am a. o.
ſ. 1271, Ricard am a. o. von der bankiers und der
kaufleute buͤchern, ſihe Fluͤgeln am a. o.
was ban-
kiers ſind?
§ 219
Die buchhaͤndler gehoͤren ebenfalls unter die
kaufleute, und genuͤſſen derſelben vorrechte. Man
zaͤhlet dieſe leute gleichfalls unter die fuͤrnaͤmſten
buͤrger, Beſold de bibliopolis, Ludovici am
a. o. I th. ſ. 2207 fg.
die buch-
haͤndler ge-
hoͤren un-
teꝛ die kauf-
leute.
§ 220
Der kaufleute freiheiten aͤuſſern ſich theils in
abſicht auf ihre perſonen, theils ihrer ſachen, waa-
ren, contracten, auch verſchreibungen, theils der
gerichte und des proceſſes halber, Marquard
am a. o. ſ. 113 num. 2, Beyer in delineatione
juris Germanici, lib. 1 cap. 14 § 5 fg. Simon
de
der kaufleu-
te freihei-
ten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/101>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.