Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.Harmonie am Wabasch im Staate von Indiana den 20sten Jul. 1819. Von Vevay nach Louisville ist der Weg am Beiläufig muß ich, der Wahrheit zur Steuer, Jeffersonsville, ein kleines niedliches Harmonie am Wabaſch im Staate von Indiana den 20ſten Jul. 1819. Von Vevay nach Louisville iſt der Weg am Beilaͤufig muß ich, der Wahrheit zur Steuer, Jefferſonsville, ein kleines niedliches <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0058" n="44"/> <div type="diaryEntry" n="2"> <dateline> <hi rendition="#et">Harmonie am Wabaſch im Staate von Indiana<lb/> den 20ſten Jul. 1819.</hi> </dateline><lb/> <p>Von Vevay nach Louisville iſt der Weg am<lb/> Ufer des Ohio herab ziemlich ſchlecht und wuͤrde<lb/> zu Wagen nicht zu paſſiren ſeyn. Auch auf die-<lb/> ſem Wege hieher traf ich oft auf Deutſche.</p><lb/> <p>Beilaͤufig muß ich, der Wahrheit zur Steuer,<lb/> bekennen, daß man bei einem von Englaͤndern ab-<lb/> ſtammenden Amerikaner faſt ohne Ausnahme beſſer<lb/> logirt, als bei Wirthen, die von Deutſchen ab-<lb/> ſtammen. Bei Erſterm herrſcht faſt durchgehends<lb/> die groͤßte Reinlichkeit und Ordnung. Die letz-<lb/> tern haben zwar ihrer Voraͤltern Fleiß und Ar-<lb/> beitſamkeit; aber auch <hi rendition="#g">oft</hi> ihre Sorgloſigkeit in<lb/> jener Ruͤckſicht beibehalten. Doch von allen die-<lb/> ſen Deutſchen, welche man hier trifft, kann man<lb/> durchaus nicht auf die Nation den Schluß ma-<lb/> chen. Gemeiniglich ſind es ja nur Menſchen aus<lb/> der niedrigſten Volksklaſſe, welche von Deutſchland<lb/> heruͤber kamen, um hier Ackerbau zu treiben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Jefferſonsville</hi>, ein kleines niedliches<lb/> Staͤdtchen am rechten Ufer des Ohio. Gegen-<lb/> uͤber, etwas ſuͤdlicher, liegt <hi rendition="#g">Louisville</hi>, eine<lb/> ziemlich bedeutende Stadt, welche einen lebhaften<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0058]
Harmonie am Wabaſch im Staate von Indiana
den 20ſten Jul. 1819.
Von Vevay nach Louisville iſt der Weg am
Ufer des Ohio herab ziemlich ſchlecht und wuͤrde
zu Wagen nicht zu paſſiren ſeyn. Auch auf die-
ſem Wege hieher traf ich oft auf Deutſche.
Beilaͤufig muß ich, der Wahrheit zur Steuer,
bekennen, daß man bei einem von Englaͤndern ab-
ſtammenden Amerikaner faſt ohne Ausnahme beſſer
logirt, als bei Wirthen, die von Deutſchen ab-
ſtammen. Bei Erſterm herrſcht faſt durchgehends
die groͤßte Reinlichkeit und Ordnung. Die letz-
tern haben zwar ihrer Voraͤltern Fleiß und Ar-
beitſamkeit; aber auch oft ihre Sorgloſigkeit in
jener Ruͤckſicht beibehalten. Doch von allen die-
ſen Deutſchen, welche man hier trifft, kann man
durchaus nicht auf die Nation den Schluß ma-
chen. Gemeiniglich ſind es ja nur Menſchen aus
der niedrigſten Volksklaſſe, welche von Deutſchland
heruͤber kamen, um hier Ackerbau zu treiben.
Jefferſonsville, ein kleines niedliches
Staͤdtchen am rechten Ufer des Ohio. Gegen-
uͤber, etwas ſuͤdlicher, liegt Louisville, eine
ziemlich bedeutende Stadt, welche einen lebhaften
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