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Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673.

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Berg Phrases.
12.

DJese Regel aber hat ihren Abfall/ wann der Bergmeister Wasser/ oder Wetters hal-
ben/ oder sonsten auch auß erheblichen Ursachen frist ertheilet.

13.

ES verleuret auch die Zeche ihr Recht/ wann die Zeche in 3. Quartalen nicht verrech-
net/ und über Einnahme und Außgabe kein Anschnitt gehalten wurde.

14.

WAnn von den Gewercken gutwillig auffgelassen/ und ferner nicht gebauet wird/ kan
dieselbe einem andern verliehen werden.

15.

Fället eine Zeche ins freye/ wann nicht quartalig ihr Feld verschrieben/ und also die Be-
lohnung renovirt wird.

16.

JN particulari wird einer oder der ander Gewercke seiner Theile verlustig/ wann die
Zubuß nicht zu rechter Zeit erleget wird/ und die Kuxe ins Retardat kommen. Wie
dann allhier bey dem Claußthalischen Bergwercke durch eine Special constiution ver-
sehen/ wann Gewercke in jedem Quartal ihre Zubuß nicht einbringen werden/ ihre Kuxe
Num. 12. in selbigem Quartal im Gegenbuch außgestrichen/ und also ins Retardat
gesetzet. Wann nun dieselbe im folgenden Quartal Num. 8. gegen Erstattung alter und
neuer Zubuß auß dem Retardat nicht redimiret werden/ erkennet als dann das Berg-
Ambt solche Kuxe vor verlustig/ und werden den gehorsamen Gewercken zugetheilet:
Dann wer Bergwerck Anfangs mit bauen will/ muß geben Geld/ oder raumen sein
Feld. Etliche Bergordnungen lassen den ungehorsamen Gewercken mehr zu/ und wer-
den ihrer Kuxe nicht eher verlustig/ als wann in drey Quartalen nach dem Retardat
die Zubuß nicht einkombt.

17.

WAnn einer gantze Gewerckschafft aufflässigen wird/ oder nicht mehr bauen will/ fällt
dieselb dem Landherrn anheim/ und darff die Gewerckschafft das jenige/ was in
oder über der Gruben angeschlagen ist/ ingleichem die Schlich oder Schlam mit hinweg
nehmen/ wie auch den Vorraht Ertz auff der Hallen/ als welcher mit ihrem Geld gewon-
nen. Jedoch mit der Bescheidenheit/ wann derselbe in einem Quartal weggeschafft wird.

18.

WAnn eine Zubuß-Zeche liegen bleibet/ oder sonst für frey erkannt wird/ und etliche
Gewercken biß zu letzt ihre Zubuß erlegt/ dieselbe muß der neue Muther oder Frey-
macher wieder zulassen. Es wäre dann daß solche außgelassene Zeche in 4. Quartalen
nacheinander in freyem gelegen.

19.

NAchdem nun eine neue Gewerckschafft ihr verliehen Feld belegt/ und Ertze zu Tage
fordert/ ist hochnöhtig Hader und Zanck zuverhüten/ daß solches Feld der Gebühr
nach vermessen werde. Die Fundgrube wird zu erst vermessen/ und nach derselben müssen
die Maassen gerichtet werden. Eine Fundgrube hat 42. Lachter/ und weil gemeiniglich
2. Maassen zu derselben gemuhtet werden/ wird zu der Fundgrube eine Maasse hinauff
und die ander hinunter vermessen. Eine Maasse hat 28. Lachter/ was nun auff den Gang
der Fundgrube über vorbesagtes Feld gemuhtet und verliehen wird/ solches alles sein

Maas-
Berg Phraſes.
12.

DJeſe Regel aber hat ihren Abfall/ wann der Bergmeiſter Waſſer/ oder Wetters hal-
ben/ oder ſonſten auch auß erheblichen Urſachen friſt ertheilet.

13.

ES verleuret auch die Zeche ihr Recht/ wann die Zeche in 3. Quartalen nicht verrech-
net/ und über Einnahme und Außgabe kein Anſchnitt gehalten wůrde.

14.

WAnn von den Gewercken gutwillig auffgelaſſen/ und ferner nicht gebauet wird/ kan
dieſelbe einem andern verliehen werden.

15.

Faͤllet eine Zeche ins freye/ wann nicht quartalig ihr Feld verſchrieben/ und alſo die Be-
lohnung renovirt wird.

16.

JN particulari wird einer oder der ander Gewercke ſeiner Theile verluſtig/ wann die
Zubuß nicht zu rechter Zeit erleget wird/ und die Kuxe ins Retardat kommen. Wie
dann allhier bey dem Claußthaliſchen Bergwercke durch eine Special conſtiution ver-
ſehen/ wann Gewercke in jedem Quartal ihre Zubuß nicht einbringen werden/ ihre Kuxe
Num. 12. in ſelbigem Quartal im Gegenbuch außgeſtrichen/ und alſo ins Retardat
geſetzet. Wann nun dieſelbe im folgenden Quartal Num. 8. gegen Erſtattung alter und
neuer Zubuß auß dem Retardat nicht redimiret werden/ erkennet als dann das Berg-
Ambt ſolche Kuxe vor verluſtig/ und werden den gehorſamen Gewercken zugetheilet:
Dann wer Bergwerck Anfangs mit bauen will/ muß geben Geld/ oder raumen ſein
Feld. Etliche Bergordnungen laſſen den ungehorſamen Gewercken mehr zu/ und wer-
den ihrer Kuxe nicht eher verluſtig/ als wann in drey Quartalen nach dem Retardat
die Zubuß nicht einkombt.

17.

WAnn einer gantze Gewerckſchafft aufflaͤſſigen wird/ oder nicht mehr bauen will/ faͤllt
dieſelb dem Landherrn anheim/ und darff die Gewerckſchafft das jenige/ was in
oder über der Gruben angeſchlagen iſt/ ingleichem die Schlich oder Schlam mit hinweg
nehmen/ wie auch den Vorraht Ertz auff der Hallen/ als welcher mit ihrem Geld gewon-
nen. Jedoch mit der Beſcheidenheit/ wann derſelbe in einem Quartal weggeſchafft wird.

18.

WAnn eine Zubuß-Zeche liegen bleibet/ oder ſonſt fuͤr frey erkannt wird/ und etliche
Gewercken biß zu letzt ihre Zubuß erlegt/ dieſelbe muß der neue Muther oder Frey-
macher wieder zulaſſen. Es waͤre dann daß ſolche außgelaſſene Zeche in 4. Quartalen
nacheinander in freyem gelegen.

19.

NAchdem nun eine neue Gewerckſchafft ihr verliehen Feld belegt/ und Ertze zu Tage
fordert/ iſt hochnoͤhtig Hader und Zanck zuverhuͤten/ daß ſolches Feld der Gebühr
nach vermeſſen werde. Die Fundgrube wird zu erſt vermeſſen/ und nach derſelben muͤſſen
die Maaſſen gerichtet werden. Eine Fundgrube hat 42. Lachter/ und weil gemeiniglich
2. Maaſſen zu derſelben gemuhtet werden/ wird zu der Fundgrube eine Maaſſe hinauff
und die ander hinunter vermeſſen. Eine Maaſſe hat 28. Lachter/ was nun auff den Gang
der Fundgrube über vorbeſagtes Feld gemuhtet und verliehen wird/ ſolches alles ſein

Maaſ-
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[44/0048] Berg Phraſes. 12. DJeſe Regel aber hat ihren Abfall/ wann der Bergmeiſter Waſſer/ oder Wetters hal- ben/ oder ſonſten auch auß erheblichen Urſachen friſt ertheilet. 13. ES verleuret auch die Zeche ihr Recht/ wann die Zeche in 3. Quartalen nicht verrech- net/ und über Einnahme und Außgabe kein Anſchnitt gehalten wůrde. 14. WAnn von den Gewercken gutwillig auffgelaſſen/ und ferner nicht gebauet wird/ kan dieſelbe einem andern verliehen werden. 15. Faͤllet eine Zeche ins freye/ wann nicht quartalig ihr Feld verſchrieben/ und alſo die Be- lohnung renovirt wird. 16. JN particulari wird einer oder der ander Gewercke ſeiner Theile verluſtig/ wann die Zubuß nicht zu rechter Zeit erleget wird/ und die Kuxe ins Retardat kommen. Wie dann allhier bey dem Claußthaliſchen Bergwercke durch eine Special conſtiution ver- ſehen/ wann Gewercke in jedem Quartal ihre Zubuß nicht einbringen werden/ ihre Kuxe Num. 12. in ſelbigem Quartal im Gegenbuch außgeſtrichen/ und alſo ins Retardat geſetzet. Wann nun dieſelbe im folgenden Quartal Num. 8. gegen Erſtattung alter und neuer Zubuß auß dem Retardat nicht redimiret werden/ erkennet als dann das Berg- Ambt ſolche Kuxe vor verluſtig/ und werden den gehorſamen Gewercken zugetheilet: Dann wer Bergwerck Anfangs mit bauen will/ muß geben Geld/ oder raumen ſein Feld. Etliche Bergordnungen laſſen den ungehorſamen Gewercken mehr zu/ und wer- den ihrer Kuxe nicht eher verluſtig/ als wann in drey Quartalen nach dem Retardat die Zubuß nicht einkombt. 17. WAnn einer gantze Gewerckſchafft aufflaͤſſigen wird/ oder nicht mehr bauen will/ faͤllt dieſelb dem Landherrn anheim/ und darff die Gewerckſchafft das jenige/ was in oder über der Gruben angeſchlagen iſt/ ingleichem die Schlich oder Schlam mit hinweg nehmen/ wie auch den Vorraht Ertz auff der Hallen/ als welcher mit ihrem Geld gewon- nen. Jedoch mit der Beſcheidenheit/ wann derſelbe in einem Quartal weggeſchafft wird. 18. WAnn eine Zubuß-Zeche liegen bleibet/ oder ſonſt fuͤr frey erkannt wird/ und etliche Gewercken biß zu letzt ihre Zubuß erlegt/ dieſelbe muß der neue Muther oder Frey- macher wieder zulaſſen. Es waͤre dann daß ſolche außgelaſſene Zeche in 4. Quartalen nacheinander in freyem gelegen. 19. NAchdem nun eine neue Gewerckſchafft ihr verliehen Feld belegt/ und Ertze zu Tage fordert/ iſt hochnoͤhtig Hader und Zanck zuverhuͤten/ daß ſolches Feld der Gebühr nach vermeſſen werde. Die Fundgrube wird zu erſt vermeſſen/ und nach derſelben muͤſſen die Maaſſen gerichtet werden. Eine Fundgrube hat 42. Lachter/ und weil gemeiniglich 2. Maaſſen zu derſelben gemuhtet werden/ wird zu der Fundgrube eine Maaſſe hinauff und die ander hinunter vermeſſen. Eine Maaſſe hat 28. Lachter/ was nun auff den Gang der Fundgrube über vorbeſagtes Feld gemuhtet und verliehen wird/ ſolches alles ſein Maaſ-

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Zitationshilfe: Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula02_1672/48>, abgerufen am 21.11.2024.