Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673.

Bild:
<< vorherige Seite
Berg Phrases.
Oder.
GOtt ehre daß Gelag/
Heut Morgen und den gantzen Tag/
Jst es nicht groß/
So ist es doch aller Ehren werth.
Addenda.
ANschnit. Heisset/ wann die unter Officirer dem Fürstlichen Berg-Ambt über
Einnahme und Außgabe/ einer jeden Zechen wöchentlich Rechnung thun/ hat den
Namen/ weil vor diesem bey den Bergwercken sie alles auff Kerbhöltzer geschnitten.
Anschneiden. Heist daher die wöchentliche Rechnung ablegen.
Höffliche Zeche. Da man zu feinen Ertzen und Güter/ Auffnahm/ Hoffnung/
und apparence hat.


Kurtze Deduction deß Bergrechts und gründlicher
Bericht/
Wie man Bergwercke und dessen Theile
so man Kuckuß heisset/ erlangen/ und ihrer hinwieder ver-

lustig werden kan/ nach Anweisung clausthalischer Observance
zusammen gesetzet.
1.

SChurffen suchen und einschlagen nach Ertz/ ist das erste Fur-
nehmen zum Bergbau/ welches einem jeden wann er Anzeigung hat/ daß im
Geburg/ Gänge vorhanden seyn/ vergönnet ist/ darinn auch kein Herr und
Besitzer derer Guter/ darinnen angeschlagen wird/ Hinderniß thun kan/ wei-
len der gemeine und grössere dem Privat Nutze vorgehet.

2.

DUrch solches Schurffen und Außrichten der Gänge/ erlanget man der Finders und
Außrichters recht/ nemlich eine Fundgrube/ die Maasen aber nach deroselben werden
dem ersten Muther verliehen.

3.

DAs Schurffen und Einschlagen aber wird nicht zugelassen/ wann muhtwilliger
Weise auß Neid oder Feindschafft solches fürgenommen wird/ (2.) Jngleichen wann
der Bergmeister zweiffelt/ ob er den jenigen/ so einschlägt/ bey künfftiger Muthung er-
halten könne.

4.

Jn Schurff aber dreymahl ungebauet von Bergmeistern und Geschwornen besun-
Eden/ wird frey erkannt/ und mag von einem andern gemuhtet werden.

5. Nach
Berg Phraſes.
Oder.
GOtt ehre daß Gelag/
Heut Morgen und den gantzen Tag/
Jſt es nicht groß/
So iſt es doch aller Ehren werth.
Addenda.
ANſchnit. Heiſſet/ wann die unter Officirer dem Fuͤrſtlichen Berg-Ambt uͤber
Einnahme und Außgabe/ einer jeden Zechen woͤchentlich Rechnung thun/ hat den
Namen/ weil vor dieſem bey den Bergwercken ſie alles auff Kerbhoͤltzer geſchnitten.
Anſchneiden. Heiſt daher die woͤchentliche Rechnung ablegen.
Hoͤffliche Zeche. Da man zu feinen Ertzen und Guͤter/ Auffnahm/ Hoffnung/
und apparence hat.


Kurtze Deduction deß Bergrechts und gruͤndlicher
Bericht/
Wie man Bergwercke und deſſen Theile
ſo man Kuckuß heiſſet/ erlangen/ und ihrer hinwieder ver-

luſtig werden kan/ nach Anweiſung clauſthaliſcher Obſervance
zuſammen geſetzet.
1.

SChurffen ſuchen und einſchlagen nach Ertz/ iſt das erſte Fůr-
nehmen zum Bergbau/ welches einem jeden wann er Anzeigung hat/ daß im
Gebůrg/ Gaͤnge vorhanden ſeyn/ vergoͤnnet iſt/ darinn auch kein Herr und
Beſitzer derer Gůter/ darinnen angeſchlagen wird/ Hinderniß thun kan/ wei-
len der gemeine und groͤſſere dem Privat Nutze vorgehet.

2.

DUrch ſolches Schurffen und Außrichten der Gaͤnge/ erlanget man der Finders und
Außrichters recht/ nemlich eine Fundgrube/ die Maaſen aber nach deroſelben werden
dem erſten Muther verliehen.

3.

DAs Schurffen und Einſchlagen aber wird nicht zugelaſſen/ wann muhtwilliger
Weiſe auß Neid oder Feindſchafft ſolches fuͤrgenommen wird/ (2.) Jngleichen wann
der Bergmeiſter zweiffelt/ ob er den jenigen/ ſo einſchlaͤgt/ bey kuͤnfftiger Muthung er-
halten koͤnne.

4.

Jn Schurff aber dreymahl ungebauet von Bergmeiſtern und Geſchwornen beſun-
Eden/ wird frey erkannt/ und mag von einem andern gemuhtet werden.

5. Nach
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0046" n="42"/>
      <fw place="top" type="header">Berg <hi rendition="#aq">Phra&#x017F;es.</hi></fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Oder.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>GOtt ehre daß Gelag/</l><lb/>
          <l>Heut Morgen und den gantzen Tag/</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t es nicht groß/</l><lb/>
          <l>So i&#x017F;t es doch aller Ehren werth.</l>
        </lg>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq">Addenda.</hi> </head><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>N&#x017F;chnit.</hi> Hei&#x017F;&#x017F;et/ wann die unter Officirer dem Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Berg-Ambt u&#x0364;ber<lb/>
Einnahme und Außgabe/ einer jeden Zechen wo&#x0364;chentlich Rechnung thun/ hat den<lb/>
Namen/ weil vor die&#x017F;em bey den Bergwercken &#x017F;ie alles auff Kerbho&#x0364;ltzer ge&#x017F;chnitten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">An&#x017F;chneiden.</hi> Hei&#x017F;t daher die wo&#x0364;chentliche Rechnung ablegen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">Ho&#x0364;ffliche Zeche.</hi> Da man zu feinen Ertzen und Gu&#x0364;ter/ Auffnahm/ Hoffnung/<lb/>
und <hi rendition="#aq">apparence</hi> hat.</item>
        </list>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Kurtze</hi><hi rendition="#aq">Deduction</hi><hi rendition="#b">deß Bergrechts und gru&#x0364;ndlicher<lb/>
Bericht/<lb/>
Wie man Bergwercke und de&#x017F;&#x017F;en Theile<lb/>
&#x017F;o man Kuckuß hei&#x017F;&#x017F;et/ erlangen/ und ihrer hinwieder ver-</hi><lb/>
lu&#x017F;tig werden kan/ nach Anwei&#x017F;ung clau&#x017F;thali&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;ervance</hi><lb/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet.</head><lb/>
        <div n="2">
          <head>1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">S</hi>Churffen &#x017F;uchen und ein&#x017F;chlagen nach Ertz/ i&#x017F;t das er&#x017F;te F&#x016F;r-<lb/>
nehmen zum Bergbau/ welches einem jeden wann er Anzeigung hat/ daß im<lb/>
Geb&#x016F;rg/ Ga&#x0364;nge vorhanden &#x017F;eyn/ vergo&#x0364;nnet i&#x017F;t/ darinn auch kein Herr und<lb/>
Be&#x017F;itzer derer G&#x016F;ter/ darinnen ange&#x017F;chlagen wird/ Hinderniß thun kan/ wei-<lb/>
len der gemeine und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere dem <hi rendition="#aq">Privat</hi> Nutze vorgehet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>2.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#aq">U</hi>rch &#x017F;olches Schurffen und Außrichten der Ga&#x0364;nge/ erlanget man der Finders und<lb/>
Außrichters recht/ nemlich eine Fundgrube/ die Maa&#x017F;en aber nach dero&#x017F;elben werden<lb/>
dem er&#x017F;ten Muther verliehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>3.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>As Schurffen und Ein&#x017F;chlagen aber wird nicht zugela&#x017F;&#x017F;en/ wann muhtwilliger<lb/>
Wei&#x017F;e auß Neid oder Feind&#x017F;chafft &#x017F;olches fu&#x0364;rgenommen wird/ (2.) Jngleichen wann<lb/>
der Bergmei&#x017F;ter zweiffelt/ ob er den jenigen/ &#x017F;o ein&#x017F;chla&#x0364;gt/ bey ku&#x0364;nfftiger Muthung er-<lb/>
halten ko&#x0364;nne.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>4.</head><lb/>
          <p>Jn Schurff aber dreymahl ungebauet von Bergmei&#x017F;tern und Ge&#x017F;chwornen be&#x017F;un-<lb/>
Eden/ wird frey erkannt/ und mag von einem andern gemuhtet werden.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">5. Nach</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0046] Berg Phraſes. Oder. GOtt ehre daß Gelag/ Heut Morgen und den gantzen Tag/ Jſt es nicht groß/ So iſt es doch aller Ehren werth. Addenda. ANſchnit. Heiſſet/ wann die unter Officirer dem Fuͤrſtlichen Berg-Ambt uͤber Einnahme und Außgabe/ einer jeden Zechen woͤchentlich Rechnung thun/ hat den Namen/ weil vor dieſem bey den Bergwercken ſie alles auff Kerbhoͤltzer geſchnitten. Anſchneiden. Heiſt daher die woͤchentliche Rechnung ablegen. Hoͤffliche Zeche. Da man zu feinen Ertzen und Guͤter/ Auffnahm/ Hoffnung/ und apparence hat. Kurtze Deduction deß Bergrechts und gruͤndlicher Bericht/ Wie man Bergwercke und deſſen Theile ſo man Kuckuß heiſſet/ erlangen/ und ihrer hinwieder ver- luſtig werden kan/ nach Anweiſung clauſthaliſcher Obſervance zuſammen geſetzet. 1. SChurffen ſuchen und einſchlagen nach Ertz/ iſt das erſte Fůr- nehmen zum Bergbau/ welches einem jeden wann er Anzeigung hat/ daß im Gebůrg/ Gaͤnge vorhanden ſeyn/ vergoͤnnet iſt/ darinn auch kein Herr und Beſitzer derer Gůter/ darinnen angeſchlagen wird/ Hinderniß thun kan/ wei- len der gemeine und groͤſſere dem Privat Nutze vorgehet. 2. DUrch ſolches Schurffen und Außrichten der Gaͤnge/ erlanget man der Finders und Außrichters recht/ nemlich eine Fundgrube/ die Maaſen aber nach deroſelben werden dem erſten Muther verliehen. 3. DAs Schurffen und Einſchlagen aber wird nicht zugelaſſen/ wann muhtwilliger Weiſe auß Neid oder Feindſchafft ſolches fuͤrgenommen wird/ (2.) Jngleichen wann der Bergmeiſter zweiffelt/ ob er den jenigen/ ſo einſchlaͤgt/ bey kuͤnfftiger Muthung er- halten koͤnne. 4. Jn Schurff aber dreymahl ungebauet von Bergmeiſtern und Geſchwornen beſun- Eden/ wird frey erkannt/ und mag von einem andern gemuhtet werden. 5. Nach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Werk (VD 17 23:297976M) ist in dem vorliegend… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula02_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula02_1672/46
Zitationshilfe: Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula02_1672/46>, abgerufen am 21.12.2024.