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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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girtund so lassen wir gegen Sonnenuntergang die Sachen auf das Schiff bringen und folgen ihnen bald nach; Murat und Lazaris, dem ich als Andenken das Messer vom alten Müller schenke, auch der 3te Bruder, begleiten uns bis an Bord, wo wir herzlich Abschied nehmen. Indessen liegen wir noch im Hafen bis 10 Uhr Abends, wo wir dann endlich bei aufgegangenem Monde den Anker lichten. -

Donnerstag den 21ten August 1845. Erst heut Mittag um 3 Uhr ankern wir vor dem kleinen Städtchen Caiffa, was am Fuße des Berges Carmel im großen Meerbusen von Acreso liegt. Am Ufer nehmen wir sogleich Esel und reiten zu dem 1 kleine Stunde entfernten Kloster hinauf. Selbiges, ein großes 4eck mit innerem Hofe und Kirche ist in italienischem Style ganz neu und sehr freundlich aufgebaut; von oben die Aussicht über das Meer großartig; auf der anderen Seite des Meerbusens liegt Acre; Nazareths Berge schimmern von weitem. In dem völlig europäisch eingerichteten Fremdenzimmer das Fremdenbuch durchgesehen und viel bekannte Personen gefunden, so Strauß [Senior], Wildenbruch, Satler, Ida Halm pp. - Vom Apotheker wurden wir im Kloster umhergeführt; in der Kapelle ein schönes erst unlängst von Rom gesandtes Madonnenbild mit dem Kinde bewundert, in der Kirche, die im Kleinen die Form Sankt Peters hat, die ausgestopfte Puppe, wieder Maria mit dem Kinde mit vielerlei Schmuckwerk behangen. - Der Altar mit trefflich polirten Marmorarten ausgelegt. - Vor dem Hause Garten mit der Pyramide des gefallenen französischen Offiziers; auch weiterhin noch Weingärten und eine kleine Colonie waren angelegt. - Die Apotheke machte einen besonders freundlichen Eindruck. Nach einem guten Abendmahle von Fisch, Bohnen und Eierkuchen, Weintrauben pp. gingen wir zum Schiffe zurück, nachdem wir einen mißlungenen Besuch bei unserm Agenten hier gemacht hatten; es hieß, er sei in Acre. -

Freitag den 22ten August 1845. Heut früh vor Sonnenaufgang fuhren wir nach Acre, was etwa nur 2 Stunden entfernt liegt; indessen hatten wir fast gar keinen Wind und brauchten so viel länger. Acre liegt ganz eben, aber in ein Meer hineingebaut, die Citadelle nach dem Lande hin. Zerlöcherte und pockennarbige Mauer, worin noch viele Kugeln stecken; ein Theil der Mau

girtund so lassen wir gegen Sonnenuntergang die Sachen auf das Schiff bringen und folgen ihnen bald nach; Murat und Lazaris, dem ich als Andenken das Messer vom alten Müller schenke, auch der 3te Bruder, begleiten uns bis an Bord, wo wir herzlich Abschied nehmen. Indessen liegen wir noch im Hafen bis 10 Uhr Abends, wo wir dann endlich bei aufgegangenem Monde den Anker lichten. -

Donnerstag den 21ten August 1845. Erst heut Mittag um 3 Uhr ankern wir vor dem kleinen Städtchen Caiffa, was am Fuße des Berges Carmel im großen Meerbusen von Acreso liegt. Am Ufer nehmen wir sogleich Esel und reiten zu dem 1 kleine Stunde entfernten Kloster hinauf. Selbiges, ein großes 4eck mit innerem Hofe und Kirche ist in italienischem Style ganz neu und sehr freundlich aufgebaut; von oben die Aussicht über das Meer großartig; auf der anderen Seite des Meerbusens liegt Acre; Nazareths Berge schimmern von weitem. In dem völlig europäisch eingerichteten Fremdenzimmer das Fremdenbuch durchgesehen und viel bekannte Personen gefunden, so Strauß [Senior], Wildenbruch, Satler, Ida Halm pp. - Vom Apotheker wurden wir im Kloster umhergeführt; in der Kapelle ein schönes erst unlängst von Rom gesandtes Madonnenbild mit dem Kinde bewundert, in der Kirche, die im Kleinen die Form Sankt Peters hat, die ausgestopfte Puppe, wieder Maria mit dem Kinde mit vielerlei Schmuckwerk behangen. - Der Altar mit trefflich polirten Marmorarten ausgelegt. - Vor dem Hause Garten mit der Pyramide des gefallenen französischen Offiziers; auch weiterhin noch Weingärten und eine kleine Colonie waren angelegt. - Die Apotheke machte einen besonders freundlichen Eindruck. Nach einem guten Abendmahle von Fisch, Bohnen und Eierkuchen, Weintrauben pp. gingen wir zum Schiffe zurück, nachdem wir einen mißlungenen Besuch bei unserm Agenten hier gemacht hatten; es hieß, er sei in Acre. -

Freitag den 22ten August 1845. Heut früh vor Sonnenaufgang fuhren wir nach Acre, was etwa nur 2 Stunden entfernt liegt; indessen hatten wir fast gar keinen Wind und brauchten so viel länger. Acre liegt ganz eben, aber in ein Meer hineingebaut, die Citadelle nach dem Lande hin. Zerlöcherte und pockennarbige Mauer, worin noch viele Kugeln stecken; ein Theil der Mau

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/91>, abgerufen am 22.12.2024.