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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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fand; dann zum englischen Consul Joungk und endlich zu Bischof Alexander, wohin auch Abeken und die Andern kamen; Letztere hatten ihre Zeichnungen zum Vorzeigen mitgebracht. Etwa um 1/2 12 Uhr empfahlen wir uns dieser liebenswürdigen Familie. Der Bischof hatte uns gestern Jedem ein Exemplar der songs of Zion zum Geschenk gemacht und heut bekam Max für sein Hieroglyphenblatt, was er der Bischöfin geschenkt eine Visitenkartenbüchse aus Olivenholz und ich für mein gemachtes Portrait einen Brief und Geschenk für die Schwester Elisabeth auch aus Olivenholz von Gethsemane. Zum Mittag aß Abeken mit uns und wir waren recht heiter zusammen. - Mit dem Wirth ging es durch einen Aderlaß um Vieles besser. Nachmittags kam das Packen und die Bezahlung der Rechnung daran; und dann, etwa um 4 Uhr Nachmittags der Aufbruch von Jerusalem. Mit schwerem Herzen, aber voll Danks für die schöne vergangene Zeit ritt ich aus den Thoren der Stadt; Abeken kam uns nach und begleitete uns dann noch ein Stündchen, auch der kleine Pietro Mischullem; ein allerliebster Knabe. - Nach Sonnenuntergang kamen wir in das Dorf Abu Gosch, und kehrten oben am Berge beim Schech Hadji Mustafa ein. Selbiger, ein schöner Mann mit langem schwarzen Barte, festen befehlshaberischen, aber etwas unruhigen Wesens, empfing uns mit Handschlag und geleitete uns in seinen Diwan, wo an 20 Araber rings umher saßen, und die geräumige Halle füllten. Hier tranken wir Kaffee und rauchten eine Pfeife, aßen dann mit den Händen von der ungeheuren Schüssel schmackhaften Pilavs (die Araber kneteten sich Kugeln davon, die sie in den Schlund schoben) und schliefen dann auf den zurecht gemachten

Dienstag den 19ten August 45. Decken sehr gut bis gegen 3 Uhr, wo der Wirth uns weckte. Gegen 4 Uhr, noch lange im Mondschein, kamen wir zum Abritt. Um 10 Uhr etwa waren wir in Ramle, nachdem wir um 7 Uhr an der Quelle im Gebirge ein kaltes Frühstück eingenommen hatten. - Auch in Ramle tranken wir Caffee, aßen Obst und ritten um 11 Uhr wieder ab. Erst um 3 Uhr kamen wir im Haus unsres Consuls Murad zu Jafa wieder an. - Nachmittags Herr Hanauer bei uns. Nach dem Abendbrodt bald zu Bett, ungemein müde. -

Mittwoch den 20ten August 1845. Vormittags vortreffliches Seebad genommen. Barken besehen und mit einer den Contrakt nach Beiruth für 950 piaster gemacht, wofür wir den Apotheker und die 2 Tischler noch mitnehmen. - Auch ein Diener Achmet wird für die Reise enga

fand; dann zum englischen Consul Joungk und endlich zu Bischof Alexander, wohin auch Abeken und die Andern kamen; Letztere hatten ihre Zeichnungen zum Vorzeigen mitgebracht. Etwa um ½ 12 Uhr empfahlen wir uns dieser liebenswürdigen Familie. Der Bischof hatte uns gestern Jedem ein Exemplar der songs of Zion zum Geschenk gemacht und heut bekam Max für sein Hieroglyphenblatt, was er der Bischöfin geschenkt eine Visitenkartenbüchse aus Olivenholz und ich für mein gemachtes Portrait einen Brief und Geschenk für die Schwester Elisabeth auch aus Olivenholz von Gethsemane. Zum Mittag aß Abeken mit uns und wir waren recht heiter zusammen. - Mit dem Wirth ging es durch einen Aderlaß um Vieles besser. Nachmittags kam das Packen und die Bezahlung der Rechnung daran; und dann, etwa um 4 Uhr Nachmittags der Aufbruch von Jerusalem. Mit schwerem Herzen, aber voll Danks für die schöne vergangene Zeit ritt ich aus den Thoren der Stadt; Abeken kam uns nach und begleitete uns dann noch ein Stündchen, auch der kleine Pietro Mischullem; ein allerliebster Knabe. - Nach Sonnenuntergang kamen wir in das Dorf Abu Gosch, und kehrten oben am Berge beim Schech Hadji Mustafa ein. Selbiger, ein schöner Mann mit langem schwarzen Barte, festen befehlshaberischen, aber etwas unruhigen Wesens, empfing uns mit Handschlag und geleitete uns in seinen Diwan, wo an 20 Araber rings umher saßen, und die geräumige Halle füllten. Hier tranken wir Kaffee und rauchten eine Pfeife, aßen dann mit den Händen von der ungeheuren Schüssel schmackhaften Pilavs (die Araber kneteten sich Kugeln davon, die sie in den Schlund schoben) und schliefen dann auf den zurecht gemachten

Dienstag den 19ten August 45. Decken sehr gut bis gegen 3 Uhr, wo der Wirth uns weckte. Gegen 4 Uhr, noch lange im Mondschein, kamen wir zum Abritt. Um 10 Uhr etwa waren wir in Ramle, nachdem wir um 7 Uhr an der Quelle im Gebirge ein kaltes Frühstück eingenommen hatten. - Auch in Ramle tranken wir Caffee, aßen Obst und ritten um 11 Uhr wieder ab. Erst um 3 Uhr kamen wir im Haus unsres Consuls Murad zu Jafa wieder an. - Nachmittags Herr Hanauer bei uns. Nach dem Abendbrodt bald zu Bett, ungemein müde. -

Mittwoch den 20ten August 1845. Vormittags vortreffliches Seebad genommen. Barken besehen und mit einer den Contrakt nach Beiruth für 950 piaster gemacht, wofür wir den Apotheker und die 2 Tischler noch mitnehmen. - Auch ein Diener Achmet wird für die Reise enga

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/90>, abgerufen am 19.11.2024.