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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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hingekommen ist; Mittagsessen um 3 Uhr in dem Garten dort unter nur niedrigen Weinlaube. Vorher Tänzerinnen vor der Barke, ein schwarzbraunes niedliches Mädchen ist darunter, wohl aus Abyssinien, Namens Aische; die Andern waren plebs. Das Mahl in der Weinlaube sehr hübsch. Der Tag war ein wahrer Herbsttag; der Vormittag war bewölkt und sehr angenehm zum Gehen; am Nachmittag aber schien die Sonne freundlich durch das herbstliche Weinlaub; gegen Sonnenuntergang zu Schiff gestiegen; der Abend sehr kühl. Vom Schiffe in der Dunkelheit nach Haus gewandert, dort mit Abeken noch ein solennes Mahl eingenommen und dann bis gegen 1/2 11 Uhr geplaudert, wo wir dann Abschied nahmen; morgen ganz früh will Abeken nach Cairo aufbrechen. - Es war ein recht heiterer Tag. -

Montag den 9ten December 1844. Mein Menephteumblatt glücklich zu Rande gebracht. - Am Nachmittag nach Medinet Habu gegangen und mit der Vergleichung des französischen Planes begonnen, der wiederum manches Mangelhafte hat, ich will darum auch hier zu einer neuen Aufnahme, wenigstens der Grundpläne schreiten; zumal das sogenannte Wohnhaus der Ramsestöchter ist vollkommen mißverstanden.

Dienstag den 10ten December 1844. Vormittags wieder in Medinet Habu, wo ich vorzugsweise mit dem Hauptplan beschäftigt bin. Nachmittags an einem alten Blatte mit der Grotte von Gebel Silsilis gezeichnet.

Mittwoch den 11ten December 1844. Vormittags nach Medinet Habu und dort tapfer aufgemessen. Nachmittags das Blatt mit dem Wüstentempel des Menephta fertig gemacht. - Schöner Herbsttag, aber kühl. -

Donnerstag den 12ten December 1844. Vormittags in Medinet Habu gemessen; Nachmittags die Aufzeichnung der dortigen Tempelanlagen begonnen.

Freitag den 13ten December 1844. Vormittags mit Lepsius in Medinet Habu; über unsre gemeinsamen Untersuchungen komme ich nicht zum Messen. Nachmittags in der Aufzeichnung fortgefahren.

Sonnabend den 14ten December 1844. Am Vomittag den großen Tempel in Medinet Habu fast vollständig aufgenommen; Nachmittags zu Haus gezeichnet. Heut wie gestern die Witterung angenehm warm. -

Sonntag den 15ten December 1844. Da Lepsius katharraisches Halsweh hat, halt ich heut früh die Morgenandacht. Dann wandern wir drei, Georgi, Ernst und ich nach dem Menephteum und zeichnen dort einige Ansichten; um Mittag zurück; den Nachmittag zu Haus geblieben. -

Montag den 16ten December 1844. Ich gehe heut früh mit unsrem Führer Hauad nach den Königsgräbern. Steiler Weg an der Assassifwand

hingekommen ist; Mittagsessen um 3 Uhr in dem Garten dort unter nur niedrigen Weinlaube. Vorher Tänzerinnen vor der Barke, ein schwarzbraunes niedliches Mädchen ist darunter, wohl aus Abyssinien, Namens Aische; die Andern waren plebs. Das Mahl in der Weinlaube sehr hübsch. Der Tag war ein wahrer Herbsttag; der Vormittag war bewölkt und sehr angenehm zum Gehen; am Nachmittag aber schien die Sonne freundlich durch das herbstliche Weinlaub; gegen Sonnenuntergang zu Schiff gestiegen; der Abend sehr kühl. Vom Schiffe in der Dunkelheit nach Haus gewandert, dort mit Abeken noch ein solennes Mahl eingenommen und dann bis gegen ½ 11 Uhr geplaudert, wo wir dann Abschied nahmen; morgen ganz früh will Abeken nach Cairo aufbrechen. - Es war ein recht heiterer Tag. -

Montag den 9ten December 1844. Mein Menephteumblatt glücklich zu Rande gebracht. - Am Nachmittag nach Medinet Habu gegangen und mit der Vergleichung des französischen Planes begonnen, der wiederum manches Mangelhafte hat, ich will darum auch hier zu einer neuen Aufnahme, wenigstens der Grundpläne schreiten; zumal das sogenannte Wohnhaus der Ramsestöchter ist vollkommen mißverstanden.

Dienstag den 10ten December 1844. Vormittags wieder in Medinet Habu, wo ich vorzugsweise mit dem Hauptplan beschäftigt bin. Nachmittags an einem alten Blatte mit der Grotte von Gebel Silsilis gezeichnet.

Mittwoch den 11ten December 1844. Vormittags nach Medinet Habu und dort tapfer aufgemessen. Nachmittags das Blatt mit dem Wüstentempel des Menephta fertig gemacht. - Schöner Herbsttag, aber kühl. -

Donnerstag den 12ten December 1844. Vormittags in Medinet Habu gemessen; Nachmittags die Aufzeichnung der dortigen Tempelanlagen begonnen.

Freitag den 13ten December 1844. Vormittags mit Lepsius in Medinet Habu; über unsre gemeinsamen Untersuchungen komme ich nicht zum Messen. Nachmittags in der Aufzeichnung fortgefahren.

Sonnabend den 14ten December 1844. Am Vomittag den großen Tempel in Medinet Habu fast vollständig aufgenommen; Nachmittags zu Haus gezeichnet. Heut wie gestern die Witterung angenehm warm. -

Sonntag den 15ten December 1844. Da Lepsius katharraisches Halsweh hat, halt ich heut früh die Morgenandacht. Dann wandern wir drei, Georgi, Ernst und ich nach dem Menephteum und zeichnen dort einige Ansichten; um Mittag zurück; den Nachmittag zu Haus geblieben. -

Montag den 16ten December 1844. Ich gehe heut früh mit unsrem Führer Hauad nach den Königsgräbern. Steiler Weg an der Assassifwand

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[20/0021] hingekommen ist; Mittagsessen um 3 Uhr in dem Garten dort unter nur niedrigen Weinlaube. Vorher Tänzerinnen vor der Barke, ein schwarzbraunes niedliches Mädchen ist darunter, wohl aus Abyssinien, Namens Aische; die Andern waren plebs. Das Mahl in der Weinlaube sehr hübsch. Der Tag war e wahrer Herbsttag; der Vorm war bewölkt d sehr angenehm zum Gehen; am Nachm aber schien die Sonne freundlich durch das herbstliche Weinlaub; gegen Sonnenuntergang zu Schiff gestiegen; der Abend sehr kühl. V Schiffe in d Dunkelheit nach Haus gewandert, dort mit Ab noch ein solennes Mahl eingenommen d dann bis gegen ½ 11 Uhr geplaudert, wo wir dann Abschied nahmen; morgen ganz früh will Ab nach Cairo aufbrechen. - Es war ein recht heiterer Tag. - Montag d 9ten Dec 1844. Mein Menephteumblatt glücklich zu Rande gebracht. - Am Nachm nach Med Habu gegangen d mit der Vergleichung des franz Planes begonnen, der wiederum manches Mangelhafte hat, ich will darum auch hier zu einer neuen Aufnahme, wenigstens der Grundpläne schreiten; zumal das sogen Wohnhaus der Ramsestöchter ist vollkommen mißverstanden. Dienstag d 10ten Dec 1844. Vorm wieder in Med Habu, wo ich vorzugsweise mit dem Hauptplan beschäftigt bin. Nachm an e alten Blatte mit der Grotte v Geb Silsilis gezeichnet. Mittwoch d 11ten Dec 1844. Vorm nach Med Habu d dort tapfer aufgemessen. Nachm d Blatt mit d Wüstentempel des Menephta fertig gemacht. - Schöner Herbsttag, aber kühl. - Donnerstag d 12ten Dec 1844. Vorm in Med Habu gemessen; Nachm die Aufzeichnung der dortigen Tempelanlagen begonnen. Freitag d 13ten Dec 1844. Vorm mit Leps in Med Habu; über unsre gemeinsamen Untersuchungen komme ich nicht zum Messen. Nachm in d Aufzeichnung fortgefahren. Sonnabend d 14ten Dec 1844. Am Vom den großen Tempel in Med Habu fast vollständig aufgenommen; Nachm zu Haus gezeichnet. Heut wie gestern die Witterung angenehm warm. - Sonntag d 15ten Dec 1844. Da Leps katharraisches Halsweh hat, halt ich heut früh die Morgenandacht. Dann wandern wir drei, Georgi, Ernst d ich nach dem Menephteum d zeichnen dort einige Ansichten; um Mittag zurück; den Nachm zu Haus geblieben. - Montag d 16ten Dec 1844. Ich gehe heut früh mit unsrem Führer Hauad nach d Königsgräbern. Steiler Weg an der Assassifwand

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/21>, abgerufen am 22.12.2024.