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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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hier Mosaik von trefflichster Wirkung; die Decke gewölbt, und durch die Gewölbziegel kleine runde Löcher, die das Licht halb dämmernd einfallen lassen. - Hier in dem warmen Becken reiben mir 2 Männer den Körper mit einer Art Handschuhen von Cameelgarn; endlich werden wohl 20 Becken heißen Wassers über meinen Kopf ausgegossen, dann in linnene Tücher gewickelt wird man in den Vorraum zurückgeführt, wo man eine Weile auf dem Lager ausgestreckt liegt; hier werden die Füße abgerieben und gebürstet, der Körper getrocknet und dann zieht man sich an; - ich gab für das erste Bad 6 piaster, eigentlich viel zu viel. Von hier begab ich mich mit den Andern zur Barke zurück; es ward unser Mittag gegessen und dann zu Esel nach den nahen Bergen und Felsgräbern gemacht. Es finden sich nur etwa 3 - 4 Gräber beschrieben, worin nur 1 Königsname zu finden, der ungefähr der 12ten Dynastie angehört, wie mir scheint, früher als die Gräber von Beni Hassan. Unzählige andre Löcher und Gräber waren unbeschrieben und gehören den alten Schachtgräbern an. - Gegen Abend nach der Barke zum Essen zurück, und dann mache ich mit den Gebrüdern Weidenbach und Franke wieder nach der Stadt, um ein Caffee zu besuchen. Max wollte gern tanzen sehen; man führt uns aber (nämlich die Eseljungen) nach einer so schoflen Kneipe, daß wir gleich wieder fortgingen; auch das Caffee war eins der schlechtesten; doch sahen wir das schon von Cairo uns bekannte Leben und Weben mit an, tranken Caffee, rauchten Schischa und ritten dann nach Hause, wohin Lepsius und Abeken, die einen Besuch bei Selim Pascha gemacht hatten, bald nachkommen. - Dann Thee und zu Bett, wo ich einmal wieder leidlich geschlafen habe. - -

Dienstag den 26ten September 1843. Wir machen uns etwa um 8 Uhr auf, um Grotten oberhalb Siut nah bei einem koptischen Kloster zu besuchen und zu sehen, ob sie etwas Beschriebenes enthalten, - Lepsius, Ernst, Max und ich. Ernst blieb beim ersten Berge hinter Siut, um dort ein Panorama aufzunehmen, wir Andern ritten am steilen Bergabhange entlang, kamen in großer Sonnenhitze an ein Dorf, wo uns die ganze Jugend im Wasser spielend wieder sehr belustigte; unterwegs begegneten wir einer Hiäne mit verbundenem Maule, die ein Araber zeigte und einem possirlichen Affen. - Endlich kamen wir nach etwa 1 ½ stündigem Ritte dicht am Überschwemmungswasser, was sich an der Wüste hinzieht, entlang zu dem Kloster aus Nilhäusern gebaut; wir fanden aber nur Grotten alter Steinbrüche, in deren einer wir Caffee trinken und etwas essen; ich zeichne die Gegend von dort aus. Dann wird der Rückweg angetreten; es war auch bei Siut noch

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/46>, abgerufen am 06.01.2025.