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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Alles Schießen, Trompeten und Rufen ist umsonst; wir werden ihn also erst in Beni Suef erreichen. - Ärger von Ernst. - Um 5 Uhr etwa lichten wir von Sauie den Anker und haben mit gutem Winde eine treffliche Fahrt. Oben auf dem Verdeck neben den Kavaß setze ich mich; auch Ernst und Max kommen hinauf; nachher noch Lepsius un Joseph. Wir alle freuen uns der erquicklichen Luft, der weiten Wasserfläche, des durchbrochenen in mannichfaltigen Linien abwechselnden arabischen Gebirgs, was gegen das lybische Gebirge sehr nah, oft fast unmittelbar an den Fluß reicht. - Die Pyramide von Meidum bleibt noch lange im Gesicht; erst die Nacht entrückt sie uns; köstlicher Sonnenuntergang; Feuer in der Ebne, wo das trockne Durrhakraut verbrannt wird. Unzählige Schöpfeimer, die an dem wachsenden Strome von halbnackten Fellahs in Bewegung gesetzt werden, um die ungeheure Ebne zu wässern. Der Fluß scheint bald die höchste Höhe erreicht zu haben. - Am Abend lese ich lange in Eylert's Charakteristik von Friedrich Wilhelm III. - Wir landen in der Nacht in Beni Suef.

Mittwoch den 23ten August 1843. Begrüßung mit Abeken, neben dessen Barke wir anlegen. Ich zeichne eine kleine Ansicht am Strand. Gehe dann mit Abeken und Hauad durch den Bazar der etwa 4 - 5000 Einwohner haltenden Stadt; Besteigen eines umliegenden Hügels und schöne Aussicht über Gebirg, Stadt, Land und Fluß; ich zeichne schnell eine kleine Skizze davon. Tschischa auf Abekens Barke geraucht. Gegen 11 Uhr fahren wir von Beni Suef ab; - Interressante Formationen des arabischen Ufers; steile Felswand vor der kleinen Stadt Feshu; malerisches Zurückziehen des Gebirgs; einsame Palmen vor der Felswand. Wir kommen zu spät nach Schek Embarak, um dort auszusteigen, wie es eigentlich Lepsius Absicht war, auch fühlt er sich nicht stark genug dafür. Wir fahren nur bis Malatieh, wo wir (am linken Ufer) anlegen bei einem prächtigen Palmenwäldchen Abeken einnehmen und ein reichliches Abendessen mit Wein halten unsrer Einschiffung zu Ehren. - Nach dem Thee brechen wir weiter auf, sitzen in der Nacht 2mal auf dem Grunde fest, wo es besonders 1mal viel Mühe kostet, loszukommen. Das Wetter schön, aber Abende und Morgende kühl. - Die Fliegen unausstehlich; auch Abends bei Licht unzähliges andres fliegendes und kriechendes Gewürm.

Donnerstag den 24ten August 1843. Am Morgen finden wir uns etwa bei Schek Fadt (rechte Flußseite); wir schiffen fort bis Swarieh (rechte Flußseite), wo wir Exkursionen machen wollen. Etwa um 9 Uhr kommen wir an diesem dicht zwischen Wüste und Fluß liegenden

Alles Schießen, Trompeten und Rufen ist umsonst; wir werden ihn also erst in Beni Suef erreichen. - Ärger von Ernst. - Um 5 Uhr etwa lichten wir von Sauie den Anker und haben mit gutem Winde eine treffliche Fahrt. Oben auf dem Verdeck neben den Kavaß setze ich mich; auch Ernst und Max kommen hinauf; nachher noch Lepsius un Joseph. Wir alle freuen uns der erquicklichen Luft, der weiten Wasserfläche, des durchbrochenen in mannichfaltigen Linien abwechselnden arabischen Gebirgs, was gegen das lybische Gebirge sehr nah, oft fast unmittelbar an den Fluß reicht. - Die Pyramide von Meidum bleibt noch lange im Gesicht; erst die Nacht entrückt sie uns; köstlicher Sonnenuntergang; Feuer in der Ebne, wo das trockne Durrhakraut verbrannt wird. Unzählige Schöpfeimer, die an dem wachsenden Strome von halbnackten Fellahs in Bewegung gesetzt werden, um die ungeheure Ebne zu wässern. Der Fluß scheint bald die höchste Höhe erreicht zu haben. - Am Abend lese ich lange in Eylert’s Charakteristik von Friedrich Wilhelm III. - Wir landen in der Nacht in Beni Suef.

Mittwoch den 23ten August 1843. Begrüßung mit Abeken, neben dessen Barke wir anlegen. Ich zeichne eine kleine Ansicht am Strand. Gehe dann mit Abeken und Hauad durch den Bazar der etwa 4 - 5000 Einwohner haltenden Stadt; Besteigen eines umliegenden Hügels und schöne Aussicht über Gebirg, Stadt, Land und Fluß; ich zeichne schnell eine kleine Skizze davon. Tschischa auf Abekens Barke geraucht. Gegen 11 Uhr fahren wir von Beni Suef ab; - Interressante Formationen des arabischen Ufers; steile Felswand vor der kleinen Stadt Feshu; malerisches Zurückziehen des Gebirgs; einsame Palmen vor der Felswand. Wir kommen zu spät nach Schek Embarak, um dort auszusteigen, wie es eigentlich Lepsius Absicht war, auch fühlt er sich nicht stark genug dafür. Wir fahren nur bis Malatieh, wo wir (am linken Ufer) anlegen bei einem prächtigen Palmenwäldchen Abeken einnehmen und ein reichliches Abendessen mit Wein halten unsrer Einschiffung zu Ehren. - Nach dem Thee brechen wir weiter auf, sitzen in der Nacht 2mal auf dem Grunde fest, wo es besonders 1mal viel Mühe kostet, loszukommen. Das Wetter schön, aber Abende und Morgende kühl. - Die Fliegen unausstehlich; auch Abends bei Licht unzähliges andres fliegendes und kriechendes Gewürm.

Donnerstag den 24ten August 1843. Am Morgen finden wir uns etwa bei Schek Fadt (rechte Flußseite); wir schiffen fort bis Swarieh (rechte Flußseite), wo wir Exkursionen machen wollen. Etwa um 9 Uhr kommen wir an diesem dicht zwischen Wüste und Fluß liegenden

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[30/0031] Alles Schießen, Trompeten d Rufen ist umsonst; wir werden ihn also erst in Beni Suef erreichen. - Ärger von Ernst. - Um 5 Uhr etwa lichten wir von Sauie den Anker d haben mit gutem Winde eine treffliche Fahrt. Oben auf d Verdeck neben d Kavaß setze ich mich; auch Ernst d Max kommen hinauf; nachher noch Leps d Joseph. Wir alle freuen uns der erquicklichen Luft, der weiten Wasserfläche, des durchbrochenen in mannichfaltigen Linien abwechselnden arab Gebirgs, was gegen das lybische Geb sehr nah, oft fast unmittelbar an d Fluß reicht. - Die Pyr v Meidum bleibt noch lange im Gesicht; erst d Nacht entrückt sie uns; köstlicher Sonnenuntergang; Feuer in der Ebne, wo das trockne Durrhakraut verbrannt wird. Unzählige Schöpfeimer, die an dem wachsenden Strome von halbnackten Fellahs in Bewg gesetzt werden, um die ungeheure Ebne zu wässern. Der Fluß scheint bald d höchste Höhe erreicht zu haben. - Am Abend lese ich lange in Eylert’s Charakteristik v Frieh Wilh III. - Wir landen in der Nacht in Beni Suef. Mittwoch d 23ten Aug 1843. Begrüßung mit Abeken, neben dessen Barke wir anlegen. Ich zeichne eine kleine Ansicht am Strand. Gehe dann mit Abeken d Hauad durch d Bazar der etwa 4 - 5000 Einw haltenden Stadt; Besteigen eines umliegenden Hügels d schöne Aussicht über Gebirg, Stadt, Land d Fluß; ich zeichne schnell eine kl Skizze davon. Tschischa a Abekens Barke geraucht. Gegen 11 Uhr fahren wir von Beni Suef ab; - Interressante Formationen des arab Ufers; steile Felswand vor der kl Stadt Feshu; malerisches Zurückziehen des Gebirgs; einsame Palmen vor der Felswand. Wir kommen zu spät nach Schek Embarak, um dort auszusteigen, wie es eigentlich Leps Absicht war, auch fühlt er sich nicht stark genug dafür. Wir fahren nur bis Malatieh, wo wir (am link Ufer) anlegen bei einem prächtigen Palmenwäldchen Abeken einnehmen d ein reichliches Abendessen mit Wein halten unsrer Einschiffung zu Ehren. - Nach d Thee brechen wir weiter auf, sitzen in der Nacht 2mal auf d Grunde fest, wo es besonders 1mal viel Mühe kostet, loszukommen. Das Wetter schön, aber Abende d Morgende kühl. - Die Fliegen unausstehlich; auch Abends bei Licht unzähliges andres fliegendes d kriechendes Gewürm. Donnerstag d 24ten Aug 1843. Am Morgen finden wir uns etwa bei Schek Fadt (rechte Flußseite); wir schiffen fort bis Swarieh (rechte Flußseite), wo wir Exkursionen machen wollen. Etwa um 9 Uhr kommen wir an diesem dicht zw Wüste d Fluß liegenden

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/31>, abgerufen am 21.12.2024.