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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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lage. Ein riesiger Damm mit Urfels gepflastert umschließt das Ganze. Zelte am steilen Abhang des Felsens, an dem der Fluß 80-100 fuß tief hinrauscht; der ganze Klippendamm vor uns. Vormittags mit dem Messen des Tempels begonnen. Nachmittags hinübergefahren auf das jenseitige Ufer, wo ein 2ter bedeutend größerer Tempel liegt, aber zum Theil bis an die Decke in Sand und Nilstaub begraben; Hieroglyphen und Darstellungen sehr wohl erhalten; wir wollen aufgraben lassen; viele interessante hieroglyphische Inschriften an den Felsen und Bausteinen nach dem Wasser zu gefunden. Mit Sonnenuntergang zurück; gebadet und dann ein gefülltes Zicklein gegessen. - Das Fleisch fängt in dieser armen unbebauten Gegend an, sehr knapp zu werden; auch Brod und andre Lebensmittel gehen zu Rande, was sehr bös ist. Unsre Barken sollen in Wadi Halfa angekommen sein. Wir schätzen unser Hierbleiben auf 8 Tage. -

Freitag den 19ten Juli 1844. Den Vor und Nachmittag mit Aufnehmen des Tempels wie der Festung hingebracht. Abends Bad; das Wasser beginnt bedeutend zu wachsen; - drüben wird tüchtig ausgegraben, Lepsius fährt Morgens und Mittags hinüber und ist fast den ganzen Tag dort.

Sonnabend den 20ten Juli 1844. Mit der Aufnahme diesseits werde ich heut früh fertig, sowie mit der Auftragung in Blei, Nachmittags beginne ich noch das Auftragen des Pyramidenfeldes von Tangasi; dann Bad; Abends jetzt wieder schöner Mondschein; bei dem heut nach dem Thee alte Spukgeschichten vorgetragen werden von Kirchen und Schlössern. -

Sonntag den 21ten Juli 1844. Am Vormittag einen Brief an Freund Stürmer angefangen und dann noch etwas gearbeitet. Nachmittags ein wenig in O. Müllers Archäologie gelesen. Abends Bad; das Wasser wächst jetzt ansehnlich.

Montag den 22ten Juli 1844. Vormittags meinen Plan des Pyramidenfeldes von Tangasi fertig gemacht. Nachmittags mit Lepsius auf die andre Seite gefahren. - Mangel an Lebensmittel, wir essen Mittags und Abends Linsen; heut Abend nicht einmal Fleisch. - Jussuf soll morgen nach Wadi Halfa, um dort einzukaufen. - Abends wie gewöhnlich Bad.

Dienstag den 23ten Juli 1844. Vormittags den Plan vom Pyramidenfeld von Gurru aufgezeichnet. - Nachmittags die Richtungslinien meines Situationsplanes nach dem jenseitigen Ufer genommen, um die Breite des Flusses zu bekommen und anschließen zu können. Dann 1 Stunde in alten Briefen gelesen und später die Formen des Ufers und der diesseitigen Felsmassen im Flusse aufgenommen. Abends Bad. Jussuf kommt erst heut Abend um 9 Uhr zum Abreiten nach Wadi Halfa. Der Tag heiß 32°.

Mittwoch den 24ten Juli 1844. Heut früh Südwind. Gegen Sonnenaufgang rücken schwere Wolken - Staub- oder Nebelmassen gelbbraun - gegen uns an; wir vermuthen starkes Unwetter und bringen Zelte, Betten und Sachen in Sicherheit. Aber es war nicht so schlimm. Indessen waren wir bald in dichteste Staubwolken, nach Abeken's Meinung Nebel, eingehüllt, und dieser blieb den ganzen Tag, so daß die Sonne fast gar nicht zu sehen war. Eine feuchte Wärme war den ganzen Tag sehr drückend 321/2°. Um 19 Uhr etwa packten wir unsre Sachen und machten Alles zur Übersiedelung auf das andre Ufer von Semne bereit. Vorher ward noch ein Bad genommen, was nach dem Staube sehr er

lage. Ein riesiger Damm mit Urfels gepflastert umschließt das Ganze. Zelte am steilen Abhang des Felsens, an dem der Fluß 80-100 fuß tief hinrauscht; der ganze Klippendamm vor uns. Vormittags mit dem Messen des Tempels begonnen. Nachmittags hinübergefahren auf das jenseitige Ufer, wo ein 2ter bedeutend größerer Tempel liegt, aber zum Theil bis an die Decke in Sand und Nilstaub begraben; Hieroglyphen und Darstellungen sehr wohl erhalten; wir wollen aufgraben lassen; viele interessante hieroglyphische Inschriften an den Felsen und Bausteinen nach dem Wasser zu gefunden. Mit Sonnenuntergang zurück; gebadet und dann ein gefülltes Zicklein gegessen. - Das Fleisch fängt in dieser armen unbebauten Gegend an, sehr knapp zu werden; auch Brod und andre Lebensmittel gehen zu Rande, was sehr bös ist. Unsre Barken sollen in Wadi Halfa angekommen sein. Wir schätzen unser Hierbleiben auf 8 Tage. -

Freitag den 19ten Juli 1844. Den Vor und Nachmittag mit Aufnehmen des Tempels wie der Festung hingebracht. Abends Bad; das Wasser beginnt bedeutend zu wachsen; - drüben wird tüchtig ausgegraben, Lepsius fährt Morgens und Mittags hinüber und ist fast den ganzen Tag dort.

Sonnabend den 20ten Juli 1844. Mit der Aufnahme diesseits werde ich heut früh fertig, sowie mit der Auftragung in Blei, Nachmittags beginne ich noch das Auftragen des Pyramidenfeldes von Tangasi; dann Bad; Abends jetzt wieder schöner Mondschein; bei dem heut nach dem Thee alte Spukgeschichten vorgetragen werden von Kirchen und Schlössern. -

Sonntag den 21ten Juli 1844. Am Vormittag einen Brief an Freund Stürmer angefangen und dann noch etwas gearbeitet. Nachmittags ein wenig in O. Müllers Archäologie gelesen. Abends Bad; das Wasser wächst jetzt ansehnlich.

Montag den 22ten Juli 1844. Vormittags meinen Plan des Pyramidenfeldes von Tangasi fertig gemacht. Nachmittags mit Lepsius auf die andre Seite gefahren. - Mangel an Lebensmittel, wir essen Mittags und Abends Linsen; heut Abend nicht einmal Fleisch. - Jussuf soll morgen nach Wadi Halfa, um dort einzukaufen. - Abends wie gewöhnlich Bad.

Dienstag den 23ten Juli 1844. Vormittags den Plan vom Pyramidenfeld von Gurru aufgezeichnet. - Nachmittags die Richtungslinien meines Situationsplanes nach dem jenseitigen Ufer genommen, um die Breite des Flusses zu bekommen und anschließen zu können. Dann 1 Stunde in alten Briefen gelesen und später die Formen des Ufers und der diesseitigen Felsmassen im Flusse aufgenommen. Abends Bad. Jussuf kommt erst heut Abend um 9 Uhr zum Abreiten nach Wadi Halfa. Der Tag heiß 32°.

Mittwoch den 24ten Juli 1844. Heut früh Südwind. Gegen Sonnenaufgang rücken schwere Wolken - Staub- oder Nebelmassen gelbbraun - gegen uns an; wir vermuthen starkes Unwetter und bringen Zelte, Betten und Sachen in Sicherheit. Aber es war nicht so schlimm. Indessen waren wir bald in dichteste Staubwolken, nach Abeken’s Meinung Nebel, eingehüllt, und dieser blieb den ganzen Tag, so daß die Sonne fast gar nicht zu sehen war. Eine feuchte Wärme war den ganzen Tag sehr drückend 32½°. Um 19 Uhr etwa packten wir unsre Sachen und machten Alles zur Übersiedelung auf das andre Ufer von Semne bereit. Vorher ward noch ein Bad genommen, was nach dem Staube sehr er

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[173/0174] lage. Ein riesiger Damm mit Urfels gepflastert umschließt das Ganze. Zelte am steilen Abhang des Felsens, an dem d Fluß 80-100 fuß tief hinrauscht; der ganze Klippendamm vor uns. Vorm mit d Messen des Tempels begonnen. Nachm hinübergefahren auf d jens Ufer, wo ein 2ter bedeutend größerer Tempel liegt, aber zum Theil bis an d Decke in Sand d Nilstaub begraben; Hierogl d Darstellungen sehr wohl erhalten; wir wollen aufgraben lassen; viele interess hierogl Inschriften an d Felsen d Bausteinen nach d Wasser zu gefunden. Mit Sonnenuntergang zurück; gebadet d dann e gefülltes Zicklein gegessen. - Das Fleisch fängt in dieser armen unbebauten Gegend an, sehr knapp zu werden; auch Brod d andre Lebensmittel gehen zu Rande, was sehr bös ist. Unsre Barken sollen in Wadi Halfa angekommen sein. Wir schätzen unser Hierbleiben auf 8 Tage. - Freitag d 19ten Juli 1844. Den Vor d Nachm mit Aufnehmen des Tempels wie der Festung hingebracht. Abends Bad; das Wasser beginnt bedeutend zu wachsen; - drüben wird tüchtig ausgegraben, Leps fährt Morgens d Mittags hinüber d ist fast d ganzen Tag dort. Sonnabend d 20ten Juli 1844. Mit d Aufnahme diesseits werde ich heut früh fertig, sowie mit der Auftragung in Blei, Nachm beginne ich noch das Auftragen des Pyramfeldes von Tangasi; dann Bad; Abends jetzt wieder schöner Mondschein; bei dem heut nach d Thee alte Spukgeschichten vorgetragen werden von Kirchen d Schlössern. - Sonntag d 21ten Juli 1844. Am Vorm einen Brief an Freund Stürmer angefangen d dann noch etwas gearbeitet. Nachm ein wenig in O. Müllers Archäologie gelesen. Abends Bad; das Wasser wächst jetzt ansehnlich. Montag d 22ten Juli 1844. Vorm meinen Plan des Pyramfeldes von Tangasi fertig gemacht. Nachm mit Leps auf d andre Seite gefahren. - Mangel an Lebensmittel, wir essen Mittags d Abends Linsen; heut Abend nicht einmal Fleisch. - Jussuf soll morgen nach Wadi Halfa, um dort einzukaufen. - Abends wie gewöhnlich Bad. Dienstag d 23ten Juli 1844. Vorm d Plan vom Pyramfeld v Gurru aufgezeichnet. - Nachm die Richtungslinien meines Situatsplanes nach d jenseitigen Ufer genommen, um d Breite des Flusses zu bekommen d anschließen zu können. Dann 1 Stunde in alten Briefen gelesen d später die Formen des Ufers d der diesseit Felsmassen im Flusse aufgenommen. Abends Bad. Jussuf kommt erst heut Abend um 9 Uhr zum Abreiten nach Wadi Halfa. Der Tag heiß 32°. Mittwoch d 24ten Juli 1844. Heut früh Südwind. Gegen Sonnenaufgang rücken schwere Wolken - Staub- oder Nebelmassen gelbbraun - gegen uns an; wir vermuthen starkes Unwetter d bringen Zelte, Betten d Sachen in Sicherheit. Aber es war nicht so schlimm. Indessen waren wir bald in dichteste Staubwolken, nach Ab’s Meinung Nebel, eingehüllt, d dieser blieb den ganzen Tag, so daß die Sonne fast gar nicht zu sehen war. Eine feuchte Wärme war den ganzen Tag sehr drückend 32½°. Um 19 Uhr etwa packten wir unsre Sachen d machten Alles zur Übersiedelung auf d andre Ufer v Semne bereit. Vorher ward noch ein Bad genommen, was nach d Staube sehr er

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/174>, abgerufen am 21.11.2024.