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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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etwas zu spät, und die Stelle war zu flach. - Das Briefpaket ist heut Nachmittag von Hassan Pascha zurückgeschickt worden; nur Abeken und Lepsius fanden Briefe darin; es war das früher verloren geglaubte. - Heut zum erstenmal lasse ich mir einmal den Kopf scheeren. - Wir leben jetzt mit einemmal wieder im Überfluß. Melonen, treffliche Batich, Weintrauben, Limonen und Küchengewächse sind zu haben, weißes Brod wird gebacken etc. Leider aber wächst der Nil gar nicht, und so sind wir genöthigt, unsre Weiterreise wieder mühsam zu Kameele zu machen.; das ist sehr unangenehm. - Alle Augenblicke hört man das sehr gute Trommeln des hiesigen Militärs, was heimathlich anklingt.

Sonnabend den 15ten Juni 1844. Nach schlechter Nacht müde aufgestanden. - (Die einst von Ehrenberg hier gebaute Festung soll der Fluß weggenommen haben.) - Den Vormittag Brief geschrieben, gegen Abend Spatziergang über den Paradeplatz; an 20 Trommler und Pfeifer, lauter Jungen; Kanzel, wo die Gebetszeiten abgesungen werden. Die Wache präsentirt vor uns; dann über einen ziemlich dürftigen Gemüsemarkt, wo wieder non plus ultra von Häßlichkeit zu sehen waren.

Sonntag den 16ten Juni 1844. Etwas besser geschlafen; am Vormittag wieder etwas an meinem allgemeinen Briefe geschrieben bis zu unsrer Andacht. Nachmittags trinken wir allesammt unsern Kaffee unter der kleinen Veranda im Garten des Arnauten. Dort Besuch von Said Effendi , mit dem wir uns ganz wohl unterhalten. Die Andern nachher Bad; ich nach Hause. -

Montag den 17ten Juni 1844. Bis auf den Abschluß bekomme ich heut meinen allgemeinen Brief fertig; ich sitze aber auch fast den ganzen Tag daran; gegen Abend fahren wir zusammen hinüber um zu baden; ich habe mir gestern ein wenig den Magen verdorben und muß mich mit dem Essen in Acht nehmen.

Dienstag den 18ten Juni 1844. Ich schreibe heut einen Brief an Carl Riechers. - Mit meinem Magen bin ich noch nicht in Ordnung; immer ein kleines Gefühl von Übelkeit. Lepsius beschäftigt sich jetzt täglich, die verschiedenen Sprachen des Südens kennen zu lernen; seine Stube wird von Galla's, Changallas, Meba's etc. nicht leer. Abend Bad. Unsre Ausflucht nach Argo wird auf morgen festgesetzt.

Mittwoch den 19ten Juni 1844. Nachdem wir heut unsre nöthigen Sachen und Lebensmittel in die Barke geschafft haben, rudern wir, (Jussuf ausgenommen, der zurückbleibt) den Fluß hinunter, und kommen etwa gegen 3 Uhr auf Argosene, den alten Stadtruinen auf der Insel Argo, an. Schon auf diesem Wege fangen vielfache grüne Felseninselchen, deren hellgrüne Büsche grad über die Wasserfläche auftauchen, an, sich zu zeigen, ohne doch die Fahrt grade sehr gefahrvoll zu machen. Die Insel Argo zeigte ihr grünes [galenbewachsenes] Ufer sehr freundlich. 1/4 Stunde vom Ufer kamen wir zu den Tempelruinen, die indessen einen Grundriß nicht mehr erkennen lassen; es sind nur Schutthaufen, auf denen 2 Kolosse in plumper Arbeit liegen, der eine mittendurch gespalten. Eine sitzende Statue ohne Kopf von Granit mußte ausgegraben werden, und zeigte vorn herab eine Reihe Hieroglyphen, die den Namen eines Herrschers ergaben, der während der Zeit der Hyksos regierte. Noch ein Bruchstück von 4 Affen auch von Granit war in viel schlechterem Styl als die Statue.

etwas zu spät, und die Stelle war zu flach. - Das Briefpaket ist heut Nachmittag von Hassan Pascha zurückgeschickt worden; nur Abeken und Lepsius fanden Briefe darin; es war das früher verloren geglaubte. - Heut zum erstenmal lasse ich mir einmal den Kopf scheeren. - Wir leben jetzt mit einemmal wieder im Überfluß. Melonen, treffliche Batich, Weintrauben, Limonen und Küchengewächse sind zu haben, weißes Brod wird gebacken etc. Leider aber wächst der Nil gar nicht, und so sind wir genöthigt, unsre Weiterreise wieder mühsam zu Kameele zu machen.; das ist sehr unangenehm. - Alle Augenblicke hört man das sehr gute Trommeln des hiesigen Militärs, was heimathlich anklingt.

Sonnabend den 15ten Juni 1844. Nach schlechter Nacht müde aufgestanden. - (Die einst von Ehrenberg hier gebaute Festung soll der Fluß weggenommen haben.) - Den Vormittag Brief geschrieben, gegen Abend Spatziergang über den Paradeplatz; an 20 Trommler und Pfeifer, lauter Jungen; Kanzel, wo die Gebetszeiten abgesungen werden. Die Wache präsentirt vor uns; dann über einen ziemlich dürftigen Gemüsemarkt, wo wieder non plus ultra von Häßlichkeit zu sehen waren.

Sonntag den 16ten Juni 1844. Etwas besser geschlafen; am Vormittag wieder etwas an meinem allgemeinen Briefe geschrieben bis zu unsrer Andacht. Nachmittags trinken wir allesammt unsern Kaffee unter der kleinen Veranda im Garten des Arnauten. Dort Besuch von Said Effendi , mit dem wir uns ganz wohl unterhalten. Die Andern nachher Bad; ich nach Hause. -

Montag den 17ten Juni 1844. Bis auf den Abschluß bekomme ich heut meinen allgemeinen Brief fertig; ich sitze aber auch fast den ganzen Tag daran; gegen Abend fahren wir zusammen hinüber um zu baden; ich habe mir gestern ein wenig den Magen verdorben und muß mich mit dem Essen in Acht nehmen.

Dienstag den 18ten Juni 1844. Ich schreibe heut einen Brief an Carl Riechers. - Mit meinem Magen bin ich noch nicht in Ordnung; immer ein kleines Gefühl von Übelkeit. Lepsius beschäftigt sich jetzt täglich, die verschiedenen Sprachen des Südens kennen zu lernen; seine Stube wird von Galla’s, Changallas, Meba’s etc. nicht leer. Abend Bad. Unsre Ausflucht nach Argo wird auf morgen festgesetzt.

Mittwoch den 19ten Juni 1844. Nachdem wir heut unsre nöthigen Sachen und Lebensmittel in die Barke geschafft haben, rudern wir, (Jussuf ausgenommen, der zurückbleibt) den Fluß hinunter, und kommen etwa gegen 3 Uhr auf Argoséne, den alten Stadtruinen auf der Insel Argo, an. Schon auf diesem Wege fangen vielfache grüne Felseninselchen, deren hellgrüne Büsche grad über die Wasserfläche auftauchen, an, sich zu zeigen, ohne doch die Fahrt grade sehr gefahrvoll zu machen. Die Insel Argo zeigte ihr grünes [galenbewachsenes] Ufer sehr freundlich. ¼ Stunde vom Ufer kamen wir zu den Tempelruinen, die indessen einen Grundriß nicht mehr erkennen lassen; es sind nur Schutthaufen, auf denen 2 Kolosse in plumper Arbeit liegen, der eine mittendurch gespalten. Eine sitzende Statue ohne Kopf von Granit mußte ausgegraben werden, und zeigte vorn herab eine Reihe Hieroglyphen, die den Namen eines Herrschers ergaben, der während der Zeit der Hyksos regierte. Noch ein Bruchstück von 4 Affen auch von Granit war in viel schlechterem Styl als die Statue.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/163>, abgerufen am 21.12.2024.