Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.Sonnenuntergang, so daß wir langsamer ankamen, als wir dachten; und vielleicht gar nicht angekommen wären, wenn er nicht später stärker geworden. Wir sahen auf dem Wege noch eine Menge Krokodille auf Felseninseln. - Um 1/2 7 Uhr etwa schon im Dunkeln landeten wir mit unsren beiden Barken vor dem Hauptziel unsrer Reise, Kartum, und zwar in dem Bahr el asrak, dem blauen Flusse; von der andern Seite wird die Stadt von Bahr abiad, dem weißen Nil, begränzt. - Wir bleiben den Abend auf der Barke, wo wir sogleich mit Besuch bestürmt wurden; zuerst kam ein katholischer Missionar, der, wenngleich kühl empfangen, sich doch nicht abweisen ließ. Später erschien noch der Doktor Hervanowitsch und OberApotheker Neubauer; die Unterhaltung, erst französisch, dann italienisch geführt, war steif und wenig ergiebig. Dann noch eine Parthie en 4 bei Lepsius gespielt. Um 11 Uhr zu Bett. Dienstag den 6ten Februar 1844. Früh wieder Besuche von Neubaue, Hervanowitsch, und dann kam der Kaufmann Rowley zu Lepsius, Eigenthümer unsrer Barke. Darauf machte sich Lepsius und Abeken zu Emin Pascha auf, wo, wie ich hier, sie gespeist haben, und nun, wo es 3 Uhr ist, noch Besuche machen, wenigstens nicht zurückgekehrt sind. Ich bin so lange hier auf der Barke geblieben, erfreut und dankbar für einen Brief, den ich heut von Heinrich empfangen habe, der einzige aus , der bis jetzt hier eingelaufen; er ist vom 24ten October vorigen Jahres datirt. Ich ging heut ein Eckchen am blauen Flusse entlang, der in der That schönes, blaugrünes, klares Wasser hat; man sieht in seiner Breite doch einen bedeutenden Unterschied mit dem ganzen Nil. Wir hatten in der Nacht 8 Soldaten Wache für unsre Barken. Max, Ernst und Franke besuchten heut Vormittag die Stadt und den Bazar, wovon sie sehr befriedigt heimkehrten und Weintrauben und Granaten mitbrachten; erstere, blau, waren ein wenig sauer, doch genießbar; man heißt die Stadt das neue Cairo, und soviel ich bis jetzt von ihr weiß und gesehen, übertrifft sie auch meine Erwartung sehr. Franke angelte heut einen enormen Fisch, von etwa 10 Pfund, der eine ganze Gesellschaft satt machen kann. Amüsant waren mir am Vormittag die vielen waschenden Negerinnen, die sehr ungenirt sich selbst nach ihrem Zeuge abwuschen, während dicht daneben Männer ein gleiches Geschäft verrichteten. Um 1/2 3 Uhr etwa kehrten Lepsius und Abeken zurück, und ich mit den Übrigen machte mich dann um 1/2 5 Uhr etwa, auf , und ging zuerst quer durch die Stadt nach dem Bazar zu, vor den Cafe's vorüber, über den Gemüsemarkt, dann durch die Vorstadt und endlich nach dem von hier 1/2 Stunde entfernten Ufer des weißen Flusses. Diesen fanden wir breit, aber scheinbar sehr flach, bedeutender als den blauen Fluß, aber das Wasser fade, süß und weichlich schmeckend, die Farbe desselben in der That viel blasser und weißlich. Nachdem wir getrunken, gingen wir wieder zurück nach der Stadt. Der Gemüsemarkt sehr amüsant, besonders viel Butter da in Kugeln, wie Kartoffelmehlklöße aufgehäuft war; Fleisch; Getreide, Gemüsearten etcetera von Schwarzen aus Darfor, Kordofan etcetera verkauft, gab ein buntestes Gewühl. Der Bazar ist eine Reihe gewölbter Buden, breit, mit einem Balkenviereck in der Mitte überdeckt. Es schien sich dort fast Alles zu finden, wenngleich zu viel theureren Preisen. Durch manches Fragen gelangten wir in die Nähe von Neubauer's Haus, dem wir Sonnenuntergang, so daß wir langsamer ankamen, als wir dachten; und vielleicht gar nicht angekommen wären, wenn er nicht später stärker geworden. Wir sahen auf dem Wege noch eine Menge Krokodille auf Felseninseln. - Um ½ 7 Uhr etwa schon im Dunkeln landeten wir mit unsren beiden Barken vor dem Hauptziel unsrer Reise, Kartum, und zwar in dem Bahr el asrak, dem blauen Flusse; von der andern Seite wird die Stadt von Bahr abiad, dem weißen Nil, begränzt. - Wir bleiben den Abend auf der Barke, wo wir sogleich mit Besuch bestürmt wurden; zuerst kam ein katholischer Missionar, der, wenngleich kühl empfangen, sich doch nicht abweisen ließ. Später erschien noch der Doktor Hervanowitsch und OberApotheker Neubauer; die Unterhaltung, erst französisch, dann italienisch geführt, war steif und wenig ergiebig. Dann noch eine Parthie en 4 bei Lepsius gespielt. Um 11 Uhr zu Bett. Dienstag den 6ten Februar 1844. Früh wieder Besuche von Neubaue, Hervanowitsch, und dann kam der Kaufmann Rowley zu Lepsius, Eigenthümer unsrer Barke. Darauf machte sich Lepsius und Abeken zu Emin Pascha auf, wo, wie ich hier, sie gespeist haben, und nun, wo es 3 Uhr ist, noch Besuche machen, wenigstens nicht zurückgekehrt sind. Ich bin so lange hier auf der Barke geblieben, erfreut und dankbar für einen Brief, den ich heut von Heinrich empfangen habe, der einzige aus , der bis jetzt hier eingelaufen; er ist vom 24ten October vorigen Jahres datirt. Ich ging heut ein Eckchen am blauen Flusse entlang, der in der That schönes, blaugrünes, klares Wasser hat; man sieht in seiner Breite doch einen bedeutenden Unterschied mit dem ganzen Nil. Wir hatten in der Nacht 8 Soldaten Wache für unsre Barken. Max, Ernst und Franke besuchten heut Vormittag die Stadt und den Bazar, wovon sie sehr befriedigt heimkehrten und Weintrauben und Granaten mitbrachten; erstere, blau, waren ein wenig sauer, doch genießbar; man heißt die Stadt das neue Cairo, und soviel ich bis jetzt von ihr weiß und gesehen, übertrifft sie auch meine Erwartung sehr. Franke angelte heut einen enormen Fisch, von etwa 10 Pfund, der eine ganze Gesellschaft satt machen kann. Amüsant waren mir am Vormittag die vielen waschenden Negerinnen, die sehr ungenirt sich selbst nach ihrem Zeuge abwuschen, während dicht daneben Männer ein gleiches Geschäft verrichteten. Um ½ 3 Uhr etwa kehrten Lepsius und Abeken zurück, und ich mit den Übrigen machte mich dann um ½ 5 Uhr etwa, auf , und ging zuerst quer durch die Stadt nach dem Bazar zu, vor den Cafe’s vorüber, über den Gemüsemarkt, dann durch die Vorstadt und endlich nach dem von hier ½ Stunde entfernten Ufer des weißen Flusses. Diesen fanden wir breit, aber scheinbar sehr flach, bedeutender als den blauen Fluß, aber das Wasser fade, süß und weichlich schmeckend, die Farbe desselben in der That viel blasser und weißlich. Nachdem wir getrunken, gingen wir wieder zurück nach der Stadt. Der Gemüsemarkt sehr amüsant, besonders viel Butter da in Kugeln, wie Kartoffelmehlklöße aufgehäuft war; Fleisch; Getreide, Gemüsearten etcetera von Schwarzen aus Darfor, Kordofan etcetera verkauft, gab ein buntestes Gewühl. Der Bazar ist eine Reihe gewölbter Buden, breit, mit einem Balkenviereck in der Mitte überdeckt. Es schien sich dort fast Alles zu finden, wenngleich zu viel theureren Preisen. Durch manches Fragen gelangten wir in die Nähe von Neubauer’s Haus, dem wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0117" n="116"/> Sonnenuntergang, so daß wir langsamer ankamen, als wir dachten; <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> vielleicht gar nicht angekommen wären, wenn er nicht später stärker geworden. 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Sonnenuntergang, so daß wir langsamer ankamen, als wir dachten; d vielleicht gar nicht angekommen wären, wenn er nicht später stärker geworden. Wir sahen auf dem Wege noch eine Menge Krokodille auf Felseninseln. - Um ½ 7 Uhr etwa schon im Dunkeln landeten wir mit unsren beiden Barken vor dem Hauptziel unsrer Reise, Kartum, und zwar in dem Bahr el asrak, dem blauen Flusse; von der andern Seite wird die Stadt von Bahr abiad, dem weißen Nil, begränzt. - Wir bleiben den Abend auf der Barke, wo wir sogl mit Besuch bestürmt wurden; zuerst kam ein kath Missionar, der, wenngleich kühl empfangen, sich doch nicht abweisen ließ. Später erschien noch der Dr Hervanowitsch d ObApotheker Neubauer; die Unterhaltung, erst franz, dann ital geführt, war steif d wenig ergiebig. Dann noch e Parthie en 4 bei Leps gespielt. Um 11 Uhr zu Bett.
Dienstag d 6ten Febr 1844. Früh wieder Besuche von Neubaue, Hervanowitsch, d dann kam der Kaufmann Rowley zu Leps, Eigenthümer unsrer Barke. Darauf machte sich Leps d Ab zu Emin Pascha auf, wo, wie ich hier, sie gespeist haben, d nun, wo es 3 Uhr ist, noch Besuche machen, wenigstens nicht zurückgekehrt sind. Ich bin so lange hier auf d Barke geblieben, erfreut d dankbar für e Brief, den ich heut v Heinrich empfangen habe, der einzige aus , der bis jetzt hier eingelaufen; er ist vom 24ten Oct v J datirt. Ich ging heut ein Eckchen am blauen Flusse entlang, der in der That schönes, blaugrünes, klares Wasser hat; man sieht in s Breite doch einen bedeutenden Unterschied mit d ganzen Nil. Wir hatten in d Nacht 8 Soldaten Wache für unsre Barken. Max, Ernst d Franke besuchten heut Vorm die Stadt d den Bazar, wovon sie sehr befriedigt heimkehrten d Weintrauben d Granaten mitbrachten; erstere, blau, waren ein wenig sauer, doch genießbar; man heißt d Stadt das neue Cairo, d soviel ich bis jetzt v ihr weiß d gesehen, übertrifft sie auch meine Erwartung sehr. Franke angelte heut einen enormen Fisch, von etwa 10 Pfund, der eine ganze Gesellschaft satt machen kann. Amüsant waren mir am Vorm die vielen waschenden Negerinnen, die sehr ungenirt sich selbst nach ihrem Zeuge abwuschen, während dicht daneben Männer ein gleiches Geschäft verrichteten. Um ½ 3 Uhr etwa kehrten Leps d Ab zurück, d ich mit den Übrigen machte mich dann um ½ 5 Uhr etwa, auf , und ging zuerst quer durch d Stadt nach d Bazar zu, vor den Cafe’s vorüber, über den Gemüsemarkt, dann durch die Vorstadt d endlich nach dem von hier ½ Stunde entfernten Ufer des weißen Flusses. Diesen fanden wir breit, aber scheinbar sehr flach, bedeutender als den blauen Fluß, aber d Wasser fade, süß d weichlich schmeckend, die Farbe desselben in d That viel blasser d weißlich. Nachdem wir getrunken, gingen wir wieder zurück nach d Stadt. Der Gemüsemarkt sehr amüsant, besonders viel Butter da in Kugeln, wie Kartoffelmehlklöße aufgehäuft war; Fleisch; Getreide, Gemüsearten etc von Schwarzen aus Darfor, Kordofan etc verkauft, gab ein buntestes Gewühl. Der Bazar ist e Reihe gewölbter Buden, breit, mit e Balkenviereck in d Mitte überdeckt. Es schien sich dort fast Alles zu finden, wenngleich zu viel theureren Preisen. Durch manches Fragen gelangten wir in d Nähe v Neubauer’s Haus, dem wir
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