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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Hause kam, fanden wir einen Besuch unsres Nachbars, Herrn Erm vor, ein artiger Mann, früher Offizier im österreichischen Dienst, hat den griechischen Krieg mitgemacht, und scheint sich hier von Stunden-Geben zu erhalten; er hat, glaube ich, eine Schwarze geheirathet. - Heut schien mir ziemlich der kühlste Tag gewesen zu sein. Am Morgen hatten wir etwa 17°, das Höchste in meinem Zimmer, was ich beobachtete, war 20°. -

Donnerstag den 13ten October 1842. Ich habe heute nach einer mittelmäßig durchschlafenen Nacht begonnen, den Situationsplan von Heliopolis aufzuzeichnen; da ich leider nicht mit dort herumgegangen war, wurde mir die Arbeit nach dem Brouillon Andrer ziemlich sauer. Durch Rücksprache mit Lepsius gelang es mir endlich; ich habe bis jetzt noch keinen Fuß aus dem Hause gesetzt; es ist bald 5 Uhr, Herr Erm besuchte uns heut 1/2 Stunde. Es wurden manche Einkäufe gemacht von: Brettern zu einem Tisch und Kisten, eine Flagge, die Frei aufzeichnen soll. Ferner wurde heut berathen, wie der Sonnabend, Königs Geburtstag, zu feiern sei; wir kamen über ein Mittagsmahl bei den Pyramiden überein und wollen 6 Gäste laden, Herrn Bockty, unsern Consul, Herrn Champion, den französischen Consul, Herrn Dr. Brunner, Lieder, Isenberg und Mühleisen. Jetzt ist Lepsius fort, um die nöthigen Anordnungen dazu zu treffen. Wir hatten heut Morgen im Schatten 16°, um Mittag 20° Wärme. Nach dem Abendessen machen Frei und Ernst und ich noch einen Besuch bei Isenbergs; wir tranken dort Caffee, plaudern gemüthlich und Isenberg spielt auf seiner kleinen Orgel Choräle. -

Freitag den 14ten October 1842. Der ganze heutige Tag geht mit dem Arbeiten an der preußischen Fahne hin; wovon der Adler aus schwarzem Zeuge ausgeschnitten und auf das weiße aufgenäht wird; es macht sehr viel Arbeit; ich bin am Abend von dem auf der Erde Liegen ganz kreuzlahm und

Hause kam, fanden wir einen Besuch unsres Nachbars, Herrn Erm vor, ein artiger Mann, früher Offizier im österreichischen Dienst, hat den griechischen Krieg mitgemacht, und scheint sich hier von Stunden-Geben zu erhalten; er hat, glaube ich, eine Schwarze geheirathet. - Heut schien mir ziemlich der kühlste Tag gewesen zu sein. Am Morgen hatten wir etwa 17°, das Höchste in meinem Zimmer, was ich beobachtete, war 20°. -

Donnerstag den 13ten October 1842. Ich habe heute nach einer mittelmäßig durchschlafenen Nacht begonnen, den Situationsplan von Heliopolis aufzuzeichnen; da ich leider nicht mit dort herumgegangen war, wurde mir die Arbeit nach dem Brouillon Andrer ziemlich sauer. Durch Rücksprache mit Lepsius gelang es mir endlich; ich habe bis jetzt noch keinen Fuß aus dem Hause gesetzt; es ist bald 5 Uhr, Herr Erm besuchte uns heut ½ Stunde. Es wurden manche Einkäufe gemacht von: Brettern zu einem Tisch und Kisten, eine Flagge, die Frei aufzeichnen soll. Ferner wurde heut berathen, wie der Sonnabend, Königs Geburtstag, zu feiern sei; wir kamen über ein Mittagsmahl bei den Pyramiden überein und wollen 6 Gäste laden, Herrn Bockty, unsern Consul, Herrn Champion, den französischen Consul, Herrn Dr. Brunner, Lieder, Isenberg und Mühleisen. Jetzt ist Lepsius fort, um die nöthigen Anordnungen dazu zu treffen. Wir hatten heut Morgen im Schatten 16°, um Mittag 20° Wärme. Nach dem Abendessen machen Frei und Ernst und ich noch einen Besuch bei Isenbergs; wir tranken dort Caffee, plaudern gemüthlich und Isenberg spielt auf seiner kleinen Orgel Choräle. -

Freitag den 14ten October 1842. Der ganze heutige Tag geht mit dem Arbeiten an der preußischen Fahne hin; wovon der Adler aus schwarzem Zeuge ausgeschnitten und auf das weiße aufgenäht wird; es macht sehr viel Arbeit; ich bin am Abend von dem auf der Erde Liegen ganz kreuzlahm und

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/62>, abgerufen am 21.11.2024.