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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Dienstag den 11ten April 1843. Der heutige Vormittag ward damit zugebracht, meine Sachen zusammen zu suchen und alles im Zelte auf gewohnte Weise einzurichten; am Nachmittag arbeitete ich an meiner Karte; von Seite des Mudir geschah heut in unsrer Angelegenheit noch nichts; am Abend wurden unsre Waffen probirt, in Ordnung gebracht und zurecht gelegt; es ward für künftige ähnliche Überfälle ein Zusammenkunftsort für uns Alle bestimmt, auch übernimmt von nun an immer Einer von uns das Geschäft, in der Nacht aufzustehen, und die Wachsamkeit der Wächter zu revidiren.

Mittwoch den 12ten April 1843. Ich gehe am Morgen mit Omar nach dem Plateau von Daschur, wo ich den Tag hindurch ungestört meine Arbeit an der Carte fortsetze. Auf dem Rückwege erfuhren wir, der Mudir sei bei unsrem Lager angekommen, und allen Scheiks seien Prügel ausgetheilt worden; nun ging es möglichst schnell zu Hause und ich fand dort die auf die Fußsohlen geprügelten Männer umherliegend und ihre Pfeifen rauchend. Es war an dem Tag eine große Execution gewesen, die Scheiks von Abusir und Saccara, 2 Wächter und 3 Leute von Abusir waren geprügelt worden, ohne daß Einer etwas gestanden hätte. Gehen konnte Keiner; sie krochen umher oder ließen sich gar tragen, denn besonders die von Abusir waren erschrecklich geschlagen. Alle blieben während der Nacht bei uns; das Zelt des Mudir war unten aufgeschlagen, auch ein Beduinenzelt, welche zum Wachehalten herbeigeholt waren. - Einige Zeichnungen von Frey und mir waren, als im Felde gefunden, herbeigeschafft worden. Es mußten heut von uns eine große Menge Menschen beköstigt werden, denn da war der Oberschech von Mitrahenne, der Schech von Kafr el Batran, ein Soldat, der von Scherif Pascha gestellt war, um zu sehen, ob auch Alles mögliche Rechtens geschehe, und noch viele andre Menschen. Der Mudir blieb die Nacht bei uns, und es hieß, das Prügeln sollte am andren Morgen fortgehen. Wir aßen heut Abend in

Dienstag den 11ten April 1843. Der heutige Vormittag ward damit zugebracht, meine Sachen zusammen zu suchen und alles im Zelte auf gewohnte Weise einzurichten; am Nachmittag arbeitete ich an meiner Karte; von Seite des Mudir geschah heut in unsrer Angelegenheit noch nichts; am Abend wurden unsre Waffen probirt, in Ordnung gebracht und zurecht gelegt; es ward für künftige ähnliche Überfälle ein Zusammenkunftsort für uns Alle bestimmt, auch übernimmt von nun an immer Einer von uns das Geschäft, in der Nacht aufzustehen, und die Wachsamkeit der Wächter zu revidiren.

Mittwoch den 12ten April 1843. Ich gehe am Morgen mit Omar nach dem Plateau von Daschur, wo ich den Tag hindurch ungestört meine Arbeit an der Carte fortsetze. Auf dem Rückwege erfuhren wir, der Mudir sei bei unsrem Lager angekommen, und allen Scheiks seien Prügel ausgetheilt worden; nun ging es möglichst schnell zu Hause und ich fand dort die auf die Fußsohlen geprügelten Männer umherliegend und ihre Pfeifen rauchend. Es war an dem Tag eine große Execution gewesen, die Scheiks von Abusir und Saccara, 2 Wächter und 3 Leute von Abusir waren geprügelt worden, ohne daß Einer etwas gestanden hätte. Gehen konnte Keiner; sie krochen umher oder ließen sich gar tragen, denn besonders die von Abusir waren erschrecklich geschlagen. Alle blieben während der Nacht bei uns; das Zelt des Mudir war unten aufgeschlagen, auch ein Beduinenzelt, welche zum Wachehalten herbeigeholt waren. - Einige Zeichnungen von Frey und mir waren, als im Felde gefunden, herbeigeschafft worden. Es mußten heut von uns eine große Menge Menschen beköstigt werden, denn da war der Oberschech von Mitrahenne, der Schech von Kafr el Batran, ein Soldat, der von Scherif Pascha gestellt war, um zu sehen, ob auch Alles mögliche Rechtens geschehe, und noch viele andre Menschen. Der Mudir blieb die Nacht bei uns, und es hieß, das Prügeln sollte am andren Morgen fortgehen. Wir aßen heut Abend in

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[191/0192] Dienstag d 11ten April 1843. Der heutige Vormittag ward damit zugebracht, meine Sachen zus zu suchen d alles im Zelte auf gewohnte Weise einzurichten; am Nachmittag arbeitete ich an meiner Karte; von Seite des Mudir geschah heut in unsrer Angelegenheit noch nichts; am Abend wurden unsre Waffen probirt, in Ordnung gebracht d zurecht gelegt; es ward für künftige ähnliche Überfälle ein Zuskunftsort für uns Alle bestimmt, auch übernimmt v nun an immer Einer v uns d Geschäft, in d Nacht aufzustehen, d d Wachsamkeit der Wächter zu revidiren. Mittwoch d 12ten April 1843. Ich gehe am Morgen mit Omar nach d Plateau v Daschur, wo ich den Tag hindurch ungestört meine Arbeit an d Carte fortsetze. Auf dem Rückwege erfuhren wir, der Mudir sei b unsrem Lager angekommen, d allen Scheiks seien Prügel ausgetheilt worden; nun ging es möglichst schnell zu Hause d ich fand dort die auf d Fußsohlen geprügelten Männer umherliegend d ihre Pfeifen rauchend. Es war an dem Tag eine große Execution gewesen, die Scheiks v Abusir d Saccara, 2 Wächter d 3 Leute v Abusir waren geprügelt worden, ohne daß Einer etwas gestanden hätte. Gehen konnte Keiner; sie krochen umher od ließen sich gar tragen, denn besonders die von Abusir waren erschrecklich geschlagen. Alle blieben während d Nacht bei uns; d Zelt des Mudir war unten aufgeschlagen, auch ein Beduinenzelt, welche zum Wachehalten herbeigeholt waren. - Einige Zeichnungen v Frey d mir waren, als im Felde gefunden, herbeigeschafft worden. Es mußten heut v uns e große Menge Menschen beköstigt werden, denn da war d Oberschech v Mitrahenne, der Schech von Kafr el Batran, ein Soldat, der v Scherif Pascha gestellt war, um zu sehen, ob auch Alles mögliche Rechtens geschehe, d noch viele andre Menschen. Der Mudir blieb die Nacht bei uns, d es hieß, d Prügeln sollte am andren Morgen fortgehen. Wir aßen heut Abend in

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/192>, abgerufen am 03.12.2024.