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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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ben schießt. - Es ist heut der wärmste Tag dieses Winters; am Morgen hatten wir 7°, am Mittag aber 24° Wärme im Schatten; während es im Zelte sehr heiß ist, ist es draußten luftig und angenehm und der Spatziergang höchst reizend. Die malerisch durch den Wald einherwandelnden Weiber, Mädchen, Landleute und Kinder werden mit Vergnügen betrachtet; Araber des Dorfes fällen neben mir eine Palme, um die sich dann treffliche Gruppen bilden. - Mit Sonnenuntergang machen wir uns eilig nach Hause auf. - Heut Abend endigt der Tag wieder mit heftigem Winde. - Max hat seit mehreren Wochen schon entzündete Augen, und muß jetzt wieder mit Arbeiten innehalten. -

Freitag den 3ten März 1843. Der Morgen ist heut kalt, wenn ich nicht irre, 6°. Ich mache mich wieder nach meinem Todtenfelde von Abusir auf und bin daselbst den ganzen Tag sehr thätig. Der Tag bleibt kühl und bewölkt und unangenehm windig. Als ich gegen Abend nach Hause wanderte, kam mir am See Frey und Ernst entgegen, mit denen ich dann durch das Abusirer Wäldchen, wo Frey eine Taube schoß, zurückging. Am Abend fand ich neue Zeitungen bis Ende Januar vor, die dann eifrig im Bett durchstöbert wurden. -

Sonnabend den 4ten März 1843 . Es ist heut Morgen nur 4° Wärme. Ich bleibe zu Hause, um den gestern aufgenommenen Plan in Tusche auszuziehen. Es ist den ganzen Tag heftiger Südwind, der wahrscheinlich mit Ursache ist, daß ich ziemlich heftige Zahnschmerzen habe, die von Morgen bis gegen Abend andauern, wo sie sich in Kopfschmerzen auflösen. Um Mittag etwa 1/2 3 Uhr kommt zu meinem Erstaunen Lepsius mit Abeken und Bonomi zurück, die gar nicht bis zum Fayoum gekommen sind, sondern nur bis Medoum, wo sie

ben schießt. - Es ist heut der wärmste Tag dieses Winters; am Morgen hatten wir 7°, am Mittag aber 24° Wärme im Schatten; während es im Zelte sehr heiß ist, ist es draußten luftig und angenehm und der Spatziergang höchst reizend. Die malerisch durch den Wald einherwandelnden Weiber, Mädchen, Landleute und Kinder werden mit Vergnügen betrachtet; Araber des Dorfes fällen neben mir eine Palme, um die sich dann treffliche Gruppen bilden. - Mit Sonnenuntergang machen wir uns eilig nach Hause auf. - Heut Abend endigt der Tag wieder mit heftigem Winde. - Max hat seit mehreren Wochen schon entzündete Augen, und muß jetzt wieder mit Arbeiten innehalten. -

Freitag den 3ten März 1843. Der Morgen ist heut kalt, wenn ich nicht irre, 6°. Ich mache mich wieder nach meinem Todtenfelde von Abusir auf und bin daselbst den ganzen Tag sehr thätig. Der Tag bleibt kühl und bewölkt und unangenehm windig. Als ich gegen Abend nach Hause wanderte, kam mir am See Frey und Ernst entgegen, mit denen ich dann durch das Abusirer Wäldchen, wo Frey eine Taube schoß, zurückging. Am Abend fand ich neue Zeitungen bis Ende Januar vor, die dann eifrig im Bett durchstöbert wurden. -

Sonnabend den 4ten März 1843 . Es ist heut Morgen nur 4° Wärme. Ich bleibe zu Hause, um den gestern aufgenommenen Plan in Tusche auszuziehen. Es ist den ganzen Tag heftiger Südwind, der wahrscheinlich mit Ursache ist, daß ich ziemlich heftige Zahnschmerzen habe, die von Morgen bis gegen Abend andauern, wo sie sich in Kopfschmerzen auflösen. Um Mittag etwa ½ 3 Uhr kommt zu meinem Erstaunen Lepsius mit Abeken und Bonomi zurück, die gar nicht bis zum Fayoum gekommen sind, sondern nur bis Medoum, wo sie

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/161>, abgerufen am 21.11.2024.