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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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der Wind aus Norden. Ich zeichne an dem gestern aufgenommenen Theile von Abu Roasch. Es wird heut eine Schlange getödtet und zwar ein Uraeus, etwa 5-6 Fuß lang; Franke schießt 2 mal nach ihr, kriegt sie zuletzt aber mit einem Haken vor; Bonomi zieht sie ab und zerlegt sie. Es ist heut das große Beiramfest der Muselmänner, und wird deshalb ein Hammel geschlachtet; alle unsre Diener sind in grande parure; im Dorfe tönt Musik und Geschrei. - Nach dem Abendessen langes Gespräch über egyptische un griechische Baukunst, besonders den [Anreiz] der Malerei in denselben. - - Jetzt gegen 10 Uhr sind wieder heftige Windstöße aus Westen, ich hoffe nicht, daß das Wetter sobald umschlägt. -

Donnerstag den 12ten Januar 1843. Das Wetter hält sich glücklicherweise. Auf schöne kalte mondhelle Nächte folgt ein Tag wie unsre schönen Herbsttage. Ich zeichne mit Frey trotz der zuerst herrschenden Kälte in unsrem Zelt an meinem Situationsplane der Pyramiden Felder von Abu Roasch. Am Nachmittage erhält Lepsius Besuch aus Cairo: ein belgischer Gesandter am griechischen Hofe ([unleserliches Material]) und 2 bairisch griechische Offiziere (Oberst und Capitän), die von Pruner und Koch Empfehlungen bringen und also einige Aufmerksamkeit verdienen; Lepsius bittet sie auf den Abend zum Thee; auch besucht er mit ihnen das Todtenfeld. - Heut nach Tisch liest Lepsius uns seine Inschrift um das Bild vor, was dem König geschenkt werden soll (der 15te October auf der Großen Pyramide). Dann kommen die Fremden; die Unterhaltung recht interressant, der Belgier besonders ein höchst unterrichteter Mann. Sie haben ihr Zelt hier und wollen die Nacht bleiben. - Gegen 11Uhr zu Bett. - Heut Abend schöne frische Butter gegessen! - Vollständige Schneelandschaft bietet die Wüste in hellem Mondschein dar. -

der Wind aus Norden. Ich zeichne an dem gestern aufgenommenen Theile von Abu Roasch. Es wird heut eine Schlange getödtet und zwar ein Uraeus, etwa 5-6 Fuß lang; Franke schießt 2 mal nach ihr, kriegt sie zuletzt aber mit einem Haken vor; Bonomi zieht sie ab und zerlegt sie. Es ist heut das große Beiramfest der Muselmänner, und wird deshalb ein Hammel geschlachtet; alle unsre Diener sind in grande parure; im Dorfe tönt Musik und Geschrei. - Nach dem Abendessen langes Gespräch über egyptische un griechische Baukunst, besonders den [Anreiz] der Malerei in denselben. - - Jetzt gegen 10 Uhr sind wieder heftige Windstöße aus Westen, ich hoffe nicht, daß das Wetter sobald umschlägt. -

Donnerstag den 12ten Januar 1843. Das Wetter hält sich glücklicherweise. Auf schöne kalte mondhelle Nächte folgt ein Tag wie unsre schönen Herbsttage. Ich zeichne mit Frey trotz der zuerst herrschenden Kälte in unsrem Zelt an meinem Situationsplane der Pyramiden Felder von Abu Roasch. Am Nachmittage erhält Lepsius Besuch aus Cairo: ein belgischer Gesandter am griechischen Hofe ([unleserliches Material]) und 2 bairisch griechische Offiziere (Oberst und Capitän), die von Pruner und Koch Empfehlungen bringen und also einige Aufmerksamkeit verdienen; Lepsius bittet sie auf den Abend zum Thee; auch besucht er mit ihnen das Todtenfeld. - Heut nach Tisch liest Lepsius uns seine Inschrift um das Bild vor, was dem König geschenkt werden soll (der 15te October auf der Großen Pyramide). Dann kommen die Fremden; die Unterhaltung recht interressant, der Belgier besonders ein höchst unterrichteter Mann. Sie haben ihr Zelt hier und wollen die Nacht bleiben. - Gegen 11Uhr zu Bett. - Heut Abend schöne frische Butter gegessen! - Vollständige Schneelandschaft bietet die Wüste in hellem Mondschein dar. -

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[129/0130] der Wind aus Norden. Ich zeichne an dem gestern aufgenommenen Theile von Abu Roasch. Es wird heut eine Schlange getödtet d zwar ein Uraeus, etwa 5-6 Fuß lang; Franke schießt 2 mal nach ihr, kriegt sie zuletzt aber mit einem Haken vor; Bonomi zieht sie ab d zerlegt sie. Es ist heut das große Beiramfest der Muselmänner, d wird deshalb ein Hammel geschlachtet; alle unsre Diener sind in grande parure; im Dorfe tönt Musik d Geschrei. - Nach d Abendessen langes Gespräch über egypt d griech Baukunst, besonders d Anreiz der Malerei in denselben. - - Jetzt gegen 10 Uhr sind wieder heftige Windstöße aus Westen, ich hoffe nicht, daß d Wetter sobald umschlägt. - Donnerstag d 12ten Jan 1843. Das Wetter hält sich glücklicherweise. Auf schöne kalte mondhelle Nächte folgt ein Tag wie unsre schönen Herbsttage. Ich zeichne mit Frey trotz der zuerst herrschenden Kälte in unsrem Zelt an meinem Situationsplane der Pyr Felder von Abu Roasch. Am Nachmittage erhält Leps Besuch aus Cairo: ein belg Gesandter am griech Hofe (_ ) d 2 bairisch griech Offiziere (Oberst d Capt), die v Pruner d Koch Empfehlungen bringen d also einige Aufmerksamkeit verdienen; Leps bittet sie auf d Abend zum Thee; auch besucht er mit ihnen das Todtenfeld. - Heut nach Tisch liest Leps uns s Inschrift um das Bild vor, was dem König geschenkt werden soll (d 15te Oct a d Gr Pyr). Dann kommen die Fremden; die Unterhaltung recht interressant, der Belgier besonders ein höchst unterrichteter Mann. Sie haben ihr Zelt hier d wollen d Nacht bleiben. - Gegen 11Uhr zu Bett. - Heut Abend schöne frische Butter gegessen! - Vollständige Schneelandschaft bietet die Wüste in hellem Mondschein dar. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/130>, abgerufen am 22.12.2024.