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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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mengepackt, auch ich zog mich wenigstens vollständig an; indessen war kein Gewitter und nachdem wir die Zeichenbücher in Sicherheit gebracht, legten wir uns wieder nieder, das Äußerste abwartend; jetzt fing Regen an, der wohl 2 Stunden fortwährte, und eben auch kein angenehmer Ton für einen kranken Menschen war. Gegen Morgen mußte ich 3 mal zu Stuhle gehen. Diese Diarrhoe macht mir die größte Sorge. Im Übrigen fühle ich mich heut freier und besser. Ich lege am Morgen mein Bett aus dem feuchten Zelte in Bonomi's Grab, wo es warm und angenehm ist, und wo ich in ziemlich behaglichem Zustande Zeitungen lese und dieß Tagebuch ergänze. - Die Fliegen peinigen mich dabei außerordentlich, wie sie denn überhaupt in diesem Lande schlimmer als schlimm sind. - Der Tag vergeht bei heftigem Winde mit meiner Gesundheit leidlich; immer noch aber fühle ich eine Indigestion des Magens und die Diarrhoe hält an; ich genieße am Abend nur etwas Fleisch und Gemüse und vorher Bouillon, halte mich übrigens sehr warm im Bette. -

Sonnabend den 17ten December 42. Ich habe in der Nacht noch einmal zu Stuhle müssen und mein Leib ist noch nicht ganz in Ordnung. Es ist heut früh draußen außerordentlich kalt, nur 6 1/2° Wärme; ein heftiger schneidender Wind geht; das ist das heiße Egypten!! Übrigens ist mir heut schon besser und mein Magen scheint sich zu beruhigen. Die Freunde kommen aus ihren Gräbern wieder, weil der Wind ihnen zu viel Sand auf die Zeichnungen weht. Ich mache mir, in meinen Mantel gehüllt, eine kleine Motion nach dem neu aufgefundenen Grabe im Bassin mit den Namen des Mencheres, Erbauers der 3ten Pyramide,

mengepackt, auch ich zog mich wenigstens vollständig an; indessen war kein Gewitter und nachdem wir die Zeichenbücher in Sicherheit gebracht, legten wir uns wieder nieder, das Äußerste abwartend; jetzt fing Regen an, der wohl 2 Stunden fortwährte, und eben auch kein angenehmer Ton für einen kranken Menschen war. Gegen Morgen mußte ich 3 mal zu Stuhle gehen. Diese Diarrhoe macht mir die größte Sorge. Im Übrigen fühle ich mich heut freier und besser. Ich lege am Morgen mein Bett aus dem feuchten Zelte in Bonomi’s Grab, wo es warm und angenehm ist, und wo ich in ziemlich behaglichem Zustande Zeitungen lese und dieß Tagebuch ergänze. - Die Fliegen peinigen mich dabei außerordentlich, wie sie denn überhaupt in diesem Lande schlimmer als schlimm sind. - Der Tag vergeht bei heftigem Winde mit meiner Gesundheit leidlich; immer noch aber fühle ich eine Indigestion des Magens und die Diarrhoe hält an; ich genieße am Abend nur etwas Fleisch und Gemüse und vorher Bouillon, halte mich übrigens sehr warm im Bette. -

Sonnabend den 17ten December 42. Ich habe in der Nacht noch einmal zu Stuhle müssen und mein Leib ist noch nicht ganz in Ordnung. Es ist heut früh draußen außerordentlich kalt, nur 6 ½° Wärme; ein heftiger schneidender Wind geht; das ist das heiße Egypten!! Übrigens ist mir heut schon besser und mein Magen scheint sich zu beruhigen. Die Freunde kommen aus ihren Gräbern wieder, weil der Wind ihnen zu viel Sand auf die Zeichnungen weht. Ich mache mir, in meinen Mantel gehüllt, eine kleine Motion nach dem neu aufgefundenen Grabe im Bassin mit den Namen des Mencheres, Erbauers der 3ten Pyramide,

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[112/0113] mengepackt, auch ich zog mich wenigstens vollständig an; indessen war kein Gewitter d nachdem wir die Zeichenbücher in Sicherheit gebracht, legten wir uns wieder nieder, das Äußerste abwartend; jetzt fing Regen an, der wohl 2 Stunden fortwährte, d eben auch kein angenehmer Ton für einen kranken Menschen war. Gegen Morgen mußte ich 3 mal zu Stuhle gehen. Diese Diarrhoe macht mir d größte Sorge. Im Übrigen fühle ich mich heut freier d besser. Ich lege am Morgen mein Bett aus dem feuchten Zelte in Bonomi’s Grab, wo es warm d angenehm ist, und wo ich in ziemlich behaglichem Zustande Zeitungen lese d dieß Tagebuch ergänze. - Die Fliegen peinigen mich dabei außerordentlich, wie sie denn überhaupt in diesem Lande schlimmer als schlimm sind. - Der Tag vergeht bei heftigem Winde mit meiner Gesundheit leidlich; immer noch aber fühle ich eine Indigestion des Magens d die Diarrhoe hält an; ich genieße am Abend nur etwas Fleisch und Gemüse d vorher Bouillon, halte mich übrigens sehr warm im Bette. - Sonnabend d 17ten Dec 42. Ich habe in der Nacht noch einmal zu Stuhle müssen d mein Leib ist noch nicht ganz in Ordnung. Es ist heut früh draußen außerordentlich kalt, nur 6 ½° Wärme; ein heftiger schneidender Wind geht; das ist das heiße Egypten!! Übrigens ist mir heut schon besser und mein Magen scheint sich zu beruhigen. Die Freunde kommen aus ihren Gräbern wieder, weil der Wind ihnen zu viel Sand auf die Zeichnungen weht. Ich mache mir, in meinen Mantel gehüllt, eine kleine Motion nach dem neu aufgefundenen Grabe im Bassin mit den Namen des Mencheres, Erbauers der 3ten Pyr,

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/113>, abgerufen am 22.12.2024.