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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Ich spiele am Nachmittag 2 Parthien Schach, mit Mister Hicks und dem deutschen Athener Klingenfeld; erste gewonnen, letzte remi. Wir fahren an der Küste von Epirus entlang, zuerst zu Corfu hin; allmählich verschwindet letzteres. Die Küste von Epirus zeigt sich rauh, bergig, steil abfallend ins Meer. Dann zeigt sich zur Rechten Pars und Antipars, zur Linken erkennt man die Festung Parga. Am Abend (es wird um 7 Uhr dunkel) wird der Himmel über uns klar, aber starkes Wetterleuchten über dem Peleponnes; laue Nacht. - Die Schiffsgesellschaft des 1ten Platzes ist jetzt sehr angenehm ein englischer Colonel mit 2 Damen, die nach Constantinopel wollen, 2 andre Herren und Mister Hicks. - Am Abend Franke sehr laut und vergnügt mit den Griechen. Auf dem Verdeck am Abend lange umhergegangen, Thee getrunken und um 8 Uhr zu Bett; köstlich geschlafen.

Den 6ten September Dienstag 1/2 6 Uhr aufgestanden; schöner Morgen; wir sind in der Nacht Cephalonien und Ithaka passirt, und finden uns bereits im Busen von Patras. Kostbare Aussicht rechts und links; die Berge fast kahl, höchstens Olivenwaldung darauf; Morna mit flachem Vorland, Großgriechenland rauh und steil abfallend; das Meer ist ruhig, der Himmel klar, die Luft warm, die Aussicht trefflich. Vor Nussolunghi vorbei, erblicken wir um 7 Uhr etwa Patras und werfen um 8 Uhr Anker in der Bucht. In der Ferne schimmern die Schlösser, die den Meerbusen von Lepanto beherrschen. Auf dem Schiff nehmen wir ein Frühstück ein, und fahren dann an das Land hinüber, Klingenfeld, Wurm, Weidenbach und ich; (Franke fühlte sich durch einige Vorwürfe von mir gekränkt).

Ich spiele am Nachmittag 2 Parthien Schach, mit Mister Hicks und dem deutschen Athener Klingenfeld; erste gewonnen, letzte remi. Wir fahren an der Küste von Epirus entlang, zuerst zu Corfu hin; allmählich verschwindet letzteres. Die Küste von Epirus zeigt sich rauh, bergig, steil abfallend ins Meer. Dann zeigt sich zur Rechten Pars und Antipars, zur Linken erkennt man die Festung Parga. Am Abend (es wird um 7 Uhr dunkel) wird der Himmel über uns klar, aber starkes Wetterleuchten über dem Peleponnes; laue Nacht. - Die Schiffsgesellschaft des 1ten Platzes ist jetzt sehr angenehm ein englischer Colonel mit 2 Damen, die nach Constantinopel wollen, 2 andre Herren und Mister Hicks. - Am Abend Franke sehr laut und vergnügt mit den Griechen. Auf dem Verdeck am Abend lange umhergegangen, Thee getrunken und um 8 Uhr zu Bett; köstlich geschlafen.

Den 6ten September Dienstag ½ 6 Uhr aufgestanden; schöner Morgen; wir sind in der Nacht Cephalonien und Ithaka passirt, und finden uns bereits im Busen von Patras. Kostbare Aussicht rechts und links; die Berge fast kahl, höchstens Olivenwaldung darauf; Morna mit flachem Vorland, Großgriechenland rauh und steil abfallend; das Meer ist ruhig, der Himmel klar, die Luft warm, die Aussicht trefflich. Vor Nussolunghi vorbei, erblicken wir um 7 Uhr etwa Patras und werfen um 8 Uhr Anker in der Bucht. In der Ferne schimmern die Schlösser, die den Meerbusen von Lepanto beherrschen. Auf dem Schiff nehmen wir ein Frühstück ein, und fahren dann an das Land hinüber, Klingenfeld, Wurm, Weidenbach und ich; (Franke fühlte sich durch einige Vorwürfe von mir gekränkt).

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[10/0011] Ich spiele am Nachmittag 2 Parthien Schach, mit Mr Hicks und dem deutschen Athener Klingenfeld; erste gewonnen, letzte remi. Wir fahren an der Küste von Epirus entlang, zuerst zu Corfu hin; allmählich verschwindet letzteres. Die Küste v Epirus zeigt sich rauh, bergig, steil abfallend ins Meer. Dann zeigt sich zur Rechten Pars d Antipars, zur Linken erkennt man d Festg Parga. Am Abend (es wird um 7 Uhr dunkel) wird der Himmel über uns klar, aber starkes Wetterleuchten über d Peleponnes; laue Nacht. - Die Schiffsgesellschaft des 1ten Platzes ist jetzt sehr angenehm ein engl Colonel mit 2 Damen, die nach Const wollen, 2 andre Herren und Mr Hicks. - Am Abend Franke sehr laut und vergnügt mit den Griechen. Auf dem Verdeck am Abend lange umhergegangen, Thee getrunken d um 8 Uhr zu Bett; köstlich geschlafen. D 6ten Sept Dienstag ½ 6 Uhr aufgestanden; schöner Morgen; wir sind in d Nacht Cephalonien d Ithaka passirt, d finden uns bereits im Busen von Patras. Kostbare Aussicht rechts d links; die Berge fast kahl, höchstens Olivenwaldung darauf; Morna mit flachem Vorland, Großgriechenland rauh d steil abfallend; das Meer ist ruhig, der Himmel klar, d Luft warm, die Aussicht trefflich. Vor Nussolunghi vorbei, erblicken wir um 7 Uhr etwa Patras d werfen um 8 Uhr Anker in der Bucht. In d Ferne schimmern die Schlösser, die den Meerbusen v Lepanto beherrschen. Auf d Schiff nehmen wir e Frühstück ein, d fahren dann an d Land hinüber, Klingenfeld, Wurm, Weidenb d ich; (Franke fühlte sich durch einige Vorwürfe v mir gekränkt).

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/11>, abgerufen am 21.11.2024.