Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.gewesen sein. Nachdem sich die Wolken ein wenig zerstreut haben, fange ich mit Franke an, unser Zelt wieder in Ordnung zu bringen; die Stricke werden angezogen und verfestigt, die Matte gelegt und unsre Sachen wieder eingepackt. Darüber kommt der Abend heran, nach dem Essen schreibe ich dieß Tagebuch; das Wetter ist noch nicht sicher, es donnert von Zeit zu Zeit in der Ferne und der Himmel sieht noch gefährlich aus. - Dienstag den 6ten December 1842. Am Morgen begebe ich mich nach dem schönen neu aufgefundenen Grabe und messe dasselbe auf, während Frey und Bonomi dort zeichnen, nach 10 Uhr kommt Lepsius hin, und ich besuche mit ihm wieder die Gräber und die Stellen, wo Ausgrabungen gemacht werden, in dem Winkel neben dem Grabe des Sheik gebe ich einen neuen Ort für die Ausgrabung an, und am Abend haben sich schon 2 Wände voll Hieroglyphen gezeigt. Gegen 2 Uhr kehre ich mit Lepsius zurück, und dann zeichne ich am Nachmittag noch etwas an dem heut vermessenen Grabe. Der Tag ist leidlich; der Morgen und Abend sehr kühl, ja, kalt, und am Abend wieder heftige Windstöße, in der Ferne Wetterleuchten, so daß wir wieder vor einer Katastrophe nicht sicher sind; es ist dieß ein höchst unangenehmer Zustand und ich sehne mich nach südlicheren Gegenden, wo dergleichen fortfällt. Heut ist unser Diener Mohammet nach Cairo, um Mancherlei einzukaufen, und ich denke, er bringt Nachrichten von Abeken und durch den vielleicht von Hause mit. - Mittwoch den 7ten December 1842. Vaters Todestag, dessen ich in stiller Abendstunde ernst gedenke. Die Nacht, obgleich nicht frei von Windstößen, ging doch gewesen sein. Nachdem sich die Wolken ein wenig zerstreut haben, fange ich mit Franke an, unser Zelt wieder in Ordnung zu bringen; die Stricke werden angezogen und verfestigt, die Matte gelegt und unsre Sachen wieder eingepackt. Darüber kommt der Abend heran, nach dem Essen schreibe ich dieß Tagebuch; das Wetter ist noch nicht sicher, es donnert von Zeit zu Zeit in der Ferne und der Himmel sieht noch gefährlich aus. - Dienstag den 6ten December 1842. Am Morgen begebe ich mich nach dem schönen neu aufgefundenen Grabe und messe dasselbe auf, während Frey und Bonomi dort zeichnen, nach 10 Uhr kommt Lepsius hin, und ich besuche mit ihm wieder die Gräber und die Stellen, wo Ausgrabungen gemacht werden, in dem Winkel neben dem Grabe des Sheik gebe ich einen neuen Ort für die Ausgrabung an, und am Abend haben sich schon 2 Wände voll Hieroglyphen gezeigt. Gegen 2 Uhr kehre ich mit Lepsius zurück, und dann zeichne ich am Nachmittag noch etwas an dem heut vermessenen Grabe. Der Tag ist leidlich; der Morgen und Abend sehr kühl, ja, kalt, und am Abend wieder heftige Windstöße, in der Ferne Wetterleuchten, so daß wir wieder vor einer Katastrophe nicht sicher sind; es ist dieß ein höchst unangenehmer Zustand und ich sehne mich nach südlicheren Gegenden, wo dergleichen fortfällt. Heut ist unser Diener Mohammet nach Cairo, um Mancherlei einzukaufen, und ich denke, er bringt Nachrichten von Abeken und durch den vielleicht von Hause mit. - Mittwoch den 7ten December 1842. Vaters Todestag, dessen ich in stiller Abendstunde ernst gedenke. Die Nacht, obgleich nicht frei von Windstößen, ging doch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0105" n="104"/> gewesen sein. Nachdem sich die Wolken ein wenig zerstreut haben, fange ich mit <persName>Franke</persName> an<choice><sic/><corr>,</corr></choice> unser Zelt wieder in Ordnung zu bringen; die Stricke werden angezogen <choice><sic>nd</sic><corr>und</corr></choice> verfestigt, die Matte gelegt <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> unsre Sachen wieder eingepackt. Darüber kommt der Abend heran, nach dem Essen schreibe ich dieß Tagebuch; das Wetter ist noch nicht sicher, es donnert <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> Zeit zu Zeit in <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Ferne <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Himmel sieht noch gefährlich aus. - </p> </div> <div n="2"> <p><date when="1842-12-06"><hi rendition="#u">Dienstag <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 6ten <choice><abbr>Dec</abbr><expan>December</expan></choice> 1842</hi></date>. Am Morgen begebe ich mich nach dem schönen neu aufgefundenen Grabe <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> messe dasselbe auf, während <persName>Frey</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <persName>Bonomi</persName> dort zeichnen, nach 10 Uhr kommt <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> hin, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich besuche mit ihm wieder die Gräber <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> die Stellen<choice><sic/><corr>,</corr></choice> wo Ausgrabungen gemacht werden, in dem Winkel neben dem Grabe des Sheik gebe ich einen neuen Ort für <choice><abbr>d</abbr><expan>die</expan></choice> Ausgrabung an, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am Abend haben sich schon 2 Wände voll Hieroglyphen gezeigt. Gegen 2 Uhr kehre ich mit <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> zurück, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> dann zeichne ich am Nachmittag noch etwas an dem heut vermessenen Grabe. Der Tag ist leidlich; der Morgen <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Abend sehr kühl, ja, kalt, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am Abend wieder heftige Windstöße, in <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Ferne Wetterleuchten, so daß wir wieder vor einer Katastrophe nicht sicher sind; es ist dieß ein höchst unangenehmer Zustand <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich sehne mich nach südlicheren Gegenden, wo <choice><abbr>dergl</abbr><expan>dergleichen</expan></choice> fortfällt. Heut ist unser Diener <persName>Mohammet</persName> nach <placeName>Cairo</placeName>, um Mancherlei einzukaufen, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich denke, er bringt Nachrichten <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> <persName>Abeken</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> durch den vielleicht <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> Hause mit. - </p> </div> <div n="2"> <p><date when="1842-12-07"><hi rendition="#u">Mittwoch <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 7ten <choice><abbr>Dec</abbr><expan>December</expan></choice> 1842</hi></date>. Vaters Todestag, dessen ich in stiller Abendstunde ernst gedenke. Die Nacht, <choice><abbr>obgl</abbr><expan>obgleich</expan></choice> nicht frei von Windstößen, ging doch </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0105]
gewesen sein. Nachdem sich die Wolken ein wenig zerstreut haben, fange ich mit Franke an, unser Zelt wieder in Ordnung zu bringen; die Stricke werden angezogen und verfestigt, die Matte gelegt d unsre Sachen wieder eingepackt. Darüber kommt der Abend heran, nach dem Essen schreibe ich dieß Tagebuch; das Wetter ist noch nicht sicher, es donnert v Zeit zu Zeit in d Ferne d d Himmel sieht noch gefährlich aus. -
Dienstag d 6ten Dec 1842. Am Morgen begebe ich mich nach dem schönen neu aufgefundenen Grabe d messe dasselbe auf, während Frey d Bonomi dort zeichnen, nach 10 Uhr kommt Leps hin, d ich besuche mit ihm wieder die Gräber d die Stellen, wo Ausgrabungen gemacht werden, in dem Winkel neben dem Grabe des Sheik gebe ich einen neuen Ort für d Ausgrabung an, d am Abend haben sich schon 2 Wände voll Hieroglyphen gezeigt. Gegen 2 Uhr kehre ich mit Leps zurück, d dann zeichne ich am Nachmittag noch etwas an dem heut vermessenen Grabe. Der Tag ist leidlich; der Morgen d Abend sehr kühl, ja, kalt, d am Abend wieder heftige Windstöße, in d Ferne Wetterleuchten, so daß wir wieder vor einer Katastrophe nicht sicher sind; es ist dieß ein höchst unangenehmer Zustand d ich sehne mich nach südlicheren Gegenden, wo dergl fortfällt. Heut ist unser Diener Mohammet nach Cairo, um Mancherlei einzukaufen, d ich denke, er bringt Nachrichten v Abeken d durch den vielleicht v Hause mit. -
Mittwoch d 7ten Dec 1842. Vaters Todestag, dessen ich in stiller Abendstunde ernst gedenke. Die Nacht, obgl nicht frei von Windstößen, ging doch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML.
(2013-04-11T11:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals.
(2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-04-11T11:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |