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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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kühl. Merkwürdiger Anblick der aufsteigenden Nebel an den Pyramiden beim Aufgang der Sonne, wie dampfende Riesen sehen sie aus; der in der Nacht stark gefallene Thau verdampft und vorzüglich da, wo er auf Steinflächen fällt, wie die Pyramiden sind. Ich rekogniscire zuerst noch einmal die Gegend vor der großen Pyramide nach dem Flusse zu. Dann besehe ich die Ausgrabung eines sehr interressanten Grabes in der Nähe der 2ten Pyramide, und begebe mich dann nach Hause, wo ich bis zum Abend meine Karte weiter zeichne. - Am Abend ambulire ich wie gestern mit Frey. -

Donnerstag, den 1ten December 1842. Heut früh war ein erster Berliner Herbsttag; kalt, und dichter Nebel lag über der ganzen Gegend; die Pyramiden waren gänzlich verschwunden, ich machte mich auf zur Recognoscirung des Terrains, in der Hoffnung, daß die Sonne alsbald die Nebel verscheuchen würde; erst brachte ich Ernst zu dem Grabe, wo er zu zeichnen hat, dann aber fand ich, daß es für mich unmöglich war, draußten etwas zu thun und kehrte wieder in mein Zelt zurück, wo ich den ganzen Tag an meinem Plane arbeitete, der allmählig seiner Vollendung zuschreitet. Am Abend hatten wir Besuch von 2 Engländern, Herrn Bell und noch einem, die auf einige Tage sich von Cairo hieher übergesiedelt haben und der Jagd obliegen. Nach dem Essen um 1/2 8 Uhr im Finstern ward beschlossen, das Innere der 2ten Pyramide zu besichtigen. Lampen und Lichter werden vertheilt und nun geht es in der Finsterniß[...] auf, für mich wohlbekannten, Pfaden nach dem Plateau. Mit Mühe wird der Schutthaufen erklommen und der Eingang ist erreicht; meine Schuhe (ich gehe jetzt immer ohne Strümpfe) lasse ich draußten und gebückt geht es nun den abschüssigen mit Granit (röthlichen) sauber ausgelegten Gang hinab; die Fugen sind mit Kalk oder Gips gemauert.

kühl. Merkwürdiger Anblick der aufsteigenden Nebel an den Pyramiden beim Aufgang der Sonne, wie dampfende Riesen sehen sie aus; der in der Nacht stark gefallene Thau verdampft und vorzüglich da, wo er auf Steinflächen fällt, wie die Pyramiden sind. Ich rekogniscire zuerst noch einmal die Gegend vor der großen Pyramide nach dem Flusse zu. Dann besehe ich die Ausgrabung eines sehr interressanten Grabes in der Nähe der 2ten Pyramide, und begebe mich dann nach Hause, wo ich bis zum Abend meine Karte weiter zeichne. - Am Abend ambulire ich wie gestern mit Frey. -

Donnerstag, den 1ten December 1842. Heut früh war ein erster Berliner Herbsttag; kalt, und dichter Nebel lag über der ganzen Gegend; die Pyramiden waren gänzlich verschwunden, ich machte mich auf zur Recognoscirung des Terrains, in der Hoffnung, daß die Sonne alsbald die Nebel verscheuchen würde; erst brachte ich Ernst zu dem Grabe, wo er zu zeichnen hat, dann aber fand ich, daß es für mich unmöglich war, draußten etwas zu thun und kehrte wieder in mein Zelt zurück, wo ich den ganzen Tag an meinem Plane arbeitete, der allmählig seiner Vollendung zuschreitet. Am Abend hatten wir Besuch von 2 Engländern, Herrn Bell und noch einem, die auf einige Tage sich von Cairo hieher übergesiedelt haben und der Jagd obliegen. Nach dem Essen um ½ 8 Uhr im Finstern ward beschlossen, das Innere der 2ten Pyramide zu besichtigen. Lampen und Lichter werden vertheilt und nun geht es in der Finsterniß[…] auf, für mich wohlbekannten, Pfaden nach dem Plateau. Mit Mühe wird der Schutthaufen erklommen und der Eingang ist erreicht; meine Schuhe (ich gehe jetzt immer ohne Strümpfe) lasse ich draußten und gebückt geht es nun den abschüssigen mit Granit (röthlichen) sauber ausgelegten Gang hinab; die Fugen sind mit Kalk oder Gips gemauert.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/101>, abgerufen am 21.11.2024.