Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des II. Buchs IV. Cap. gen mit den gemeinen Elbertrauben/ welche von Camerario auch Vitis agygartos ge-nennet wird/ weil jede beer nur ein korn hat. 45. Jucca Gloriosa. Yuca folijs Aloes, C. B. Yuca, Gerard. nova gloriose elata, Lob. adv. part. Das IV. Cap. Zwiebel- und Knolien- Gewächse. NAchdem wir im vorhergehendem Capitel das Pome- I. Vom erdreich der Zwiebel-gewächse. 1. Jns gemein erfodern alle Blumen-zwiebeln ein lucker/ jedoch nicht mager/ sondern trägtich erdreich: daß auch weder zu sandig/ noch zu leimlich/ aber wol von beyden etwas vermischet. 2. Mist dienet ihnen nicht/ sondern machet sie faulen: es sey dann/ daß man gar schlecht land vor sich hätte/ welches man damit zu bessern genöhtiget würde. Solche verbesserung geschiehet auff diese weise. Vermischet ewer schlechtes land mit verfaulten kurtzen kühmist/ und lasset es also zwey jahr ohn gebrauch liegen/ oder brauchet es indessen anfangs zu Zasergewächs und küchenwerck: so wird der mist in wehrender zeit sich zertheilet und in solch erdreich verändert haben/ welches zum Zwiebelwerck ohn gefahr zu brauchen. 3. Auch ist zu verbesserung solches geringen bodens bequem/ daß man auff ei- nen
Des II. Buchs IV. Cap. gen mit den gemeinen Elbertrauben/ welche von Camerario auch Vitis agygartos ge-nennet wird/ weil jede beer nur ein korn hat. 45. Jucca Glorioſa. Yuca folijs Aloes, C. B. Yuca, Gerard. nova glorioſe elata, Lob. adv. part. Das IV. Cap. Zwiebel- und Knolien- Gewächſe. NAchdem wir im vorhergehendem Capitel das Pome- I. Vom erdreich der Zwiebel-gewächſe. 1. Jns gemein erfodern alle Blumen-zwiebeln ein lucker/ jedoch nicht mager/ ſondern traͤgtich erdreich: daß auch weder zu ſandig/ noch zu leimlich/ aber wol von beyden etwas vermiſchet. 2. Miſt dienet ihnen nicht/ ſondern machet ſie faulen: es ſey dann/ daß man gar ſchlecht land vor ſich haͤtte/ welches man damit zu beſſern genoͤhtiget wuͤrde. Solche verbeſſerung geſchiehet auff dieſe weiſe. Vermiſchet ewer ſchlechtes land mit verfaulten kurtzen kuͤhmiſt/ und laſſet es alſo zwey jahr ohn gebrauch liegen/ oder brauchet es indeſſen anfangs zu Zaſergewaͤchs und kuͤchenwerck: ſo wird der miſt in wehrender zeit ſich zertheilet und in ſolch erdreich veraͤndert haben/ welches zum Zwiebelwerck ohn gefahr zu brauchen. 3. Auch iſt zu verbeſſerung ſolches geringen bodens bequem/ daß man auff ei- nen
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Des II. Buchs IV. Cap.
gen mit den gemeinen Elbertrauben/ welche von Camerario auch Vitis agygartos ge-
nennet wird/ weil jede beer nur ein korn hat.
45. Jucca Glorioſa.
Yuca folijs Aloes, C. B. Yuca, Gerard. nova glorioſe elata, Lob. adv. part.
alt. Jucca Indiæ occidentalis planta, Hort. Pariſ. Hiucca, Vieſcheri. Sie ward
vor wenig jahren noch ſehr hoch im preiß gehalten: anitzo aber/ da ſie ſo gemein wor-
den/ iſt ſie gutes kauffs. Sie kommet zur bluͤht wo nicht jaͤhrlich/ jedennoch ein jahr
uͤmbs ander. Sie ſetzet viel junge an nahe bey der erden/ eben wie die Americaniſche
Aloe/ dadurch ihre vermehrung geſchiehet. Sie fodert auch uͤmbs ander jahr friſche
orde/ und kommet alſo ihre gantze wartung mit jezgemelter Aloe faſt uͤberein.
Das IV. Cap.
Zwiebel- und Knolien-
Gewächſe.
NAchdem wir im vorhergehendem Capitel das Pome-
ranzen-hauß mit allerhand kreuter und blumen gegen den
winter ſtaffieret: ſo wenden wir uns nun zu den andern
gewaͤchſen/ welche den froſt ſo ſehr nicht ſchewen/ daß ſie
nohtwendig beygeſetzet werden muͤſten. Unter ſotanen
haben die Bulboſa oder Zwiebel-gewaͤchſe nicht unbillig
den vorzug/ weil ihre anmuhtige blumen die blumen der
Zaſer-gewaͤchſe/ ins gemein davon zu reden/ weit uͤbertref-
fen. Jhren teutſchen namen haben ſie daher erlanget/
weil ihre wurzeln den wurzeln der bekanten kuͤchen-zwiebel der euſſerlichen geſtalt nach
etwas gleichen: an etlichen orten werden ihre bulbi kiel/ und die bulboſa kielwerck
genennet. Ehe wir aber dieſelben inſonderheit namkuͤndig machen/ wollen wir alles
das jenige/ was von ihrer wartung und vermehrung ins gemein zu wiſſen/ erſt in vier
puncten fuͤrtragen: und alsdann eine erzehlung der Knollen-gewaͤchſe mit anhaͤngen.
I. Vom erdreich der Zwiebel-gewächſe.
1. Jns gemein erfodern alle Blumen-zwiebeln ein lucker/ jedoch nicht mager/
ſondern traͤgtich erdreich: daß auch weder zu ſandig/ noch zu leimlich/ aber wol von
beyden etwas vermiſchet.
2. Miſt dienet ihnen nicht/ ſondern machet ſie faulen: es ſey dann/ daß man
gar ſchlecht land vor ſich haͤtte/ welches man damit zu beſſern genoͤhtiget wuͤrde.
Solche verbeſſerung geſchiehet auff dieſe weiſe. Vermiſchet ewer ſchlechtes land mit
verfaulten kurtzen kuͤhmiſt/ und laſſet es alſo zwey jahr ohn gebrauch liegen/
oder brauchet es indeſſen anfangs zu Zaſergewaͤchs und kuͤchenwerck: ſo wird der miſt
in wehrender zeit ſich zertheilet und in ſolch erdreich veraͤndert haben/ welches zum
Zwiebelwerck ohn gefahr zu brauchen.
3. Auch iſt zu verbeſſerung ſolches geringen bodens bequem/ daß man auff ei-
nen
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