Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des VI. Buchs VI. Cap Garten-Memorial/ Jm Küchengarten. Anjetzo ist nicht vielmehr aus dem garten zu holen/ aus- Jm Baumgarten. Vor allen dingen nehmet die beygesetzte Bäumlein in Jm Weingarten. Nach verrichteter Weinlese ziehet die Pfäle aus/ und Jm Artzneygarten. Wegen strenge des Winters unter unserm Clinate XII. Der December. Jm Blumengarten. Was im vorigen Monat zu thun befohlen/ sol alles Jm Küchengarten. Auch ist jetzund nichts aus dem garten zu nutzen/ als die Jm Baumgarten. Wartet der beygesetzten bäumlein mit einheitzen/ und Jm Weingarten. Bey offnem Wetter mistet und sencket: bey Frost-wet- Jm Artzneygarten. Was im November zu verrichten befohlen ward/ findet ENDE. Des VI. Buchs VI. Cap Garten-Memorial/ Jm Kuͤchengarten. Anjetzo iſt nicht vielmehr aus dem garten zu holen/ auſ- Jm Baumgarten. Vor allen dingen nehmet die beygeſetzte Baͤumlein in Jm Weingarten. Nach verrichteter Weinleſe ziehet die Pfaͤle aus/ und Jm Artzneygarten. Wegen ſtrenge des Winters unter unſerm Clinate XII. Der December. Jm Blumengarten. Was im vorigen Monat zu thun befohlen/ ſol alles Jm Kuͤchengarten. Auch iſt jetzund nichts aus dem garten zu nutzen/ als die Jm Baumgarten. Wartet der beygeſetzten baͤumlein mit einheitzen/ und Jm Weingarten. Bey offnem Wetter miſtet und ſencket: bey Froſt-wet- Jm Artzneygarten. Was im November zu verrichten befohlen ward/ findet ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0358" n="320"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des <hi rendition="#aq">VI.</hi> Buchs <hi rendition="#aq">VI.</hi> Cap Garten-Memorial/</hi> </fw><lb/> <p>Jm Kuͤchengarten. Anjetzo iſt nicht vielmehr aus dem garten zu holen/ auſ-<lb/> ſer dem Bladekohl/ Winterkreſſe/ Winterbeiſſe/ Winter-rapuͤntzel/ Spinat und<lb/> Kerffel: derentwegen muͤſſet ihr zu denen in die keller gebrachte Gewaͤchß zngreiffen.</p><lb/> <p>Jm Baumgarten. Vor allen dingen nehmet die beygeſetzte Baͤumlein in<lb/> acht. Drauſſen aber/ weil nunmehr das meiſte laub abgefallen/ ſo verſetzet kurtz fuͤr<lb/> dem Vollmond Aepffel/ Birnen/ Quitten und dergleichen Obſt-baͤume: laſſet Wild-<lb/> faͤnge graben/ verſetzet allerhand bruht: ſtutzet die Pfropffreiſer/ welche zu viel oder<lb/> gar zu hohe aͤſte haben/ und verſtreichts mit Pfropffwachs. Umb die alten baͤume<lb/> koͤnnet ihr den waſen wegnehmen und ſie tuͤnchen/ wie im October gemeldet. Wenn<lb/> ihr den Sommer uͤber vermercket/ daß einige alte baͤume wegen geringen oder ſalpet-<lb/> riſchen grund abgenommen und an den blaͤttern gelb worden/ ſo iſt es zeit zu den wur-<lb/> tzeln zu raͤumen/ Teich- und bach-ſchleim oder kuͤhle Walderde hinan zu ſchuͤtten/ damit<lb/> durch ſolche vermiſchung die geringheit des grundes verbeſſert/ oder deſſen hitze tempe-<lb/> riret werde. Es iſt auch bequeme zeit die baͤume von unnuͤtzen und uͤberfluͤßigen Zwei-<lb/> gen zu ſeubern/ die beſchaͤdigte und loͤchrige baͤume zu verſtreichen/ einige zarte junge<lb/> baͤume aber wieder den froſt mit ſtroh zu verbinden.</p><lb/> <p>Jm Weingarten. Nach verrichteter Weinleſe ziehet die Pfaͤle aus/ und<lb/> bringet ſie zuſammen.</p><lb/> <p>Jm Artzneygarten. Wegen ſtrenge des Winters unter unſerm Clinate<lb/> kommen vor jetzo ferner keine newe Artzneykraͤuter herfuͤr/ biß auff den Fruͤhling: deß-<lb/> wegen man jetzo vielmehr bedacht ſeyn muß auff den nuͤtzlichen gebrauch der jenigen/<lb/> die das jahr uͤber eingeſamlet worden. Auch habet ihr nun uͤbrige zeit/ die abgenom-<lb/> mene Samen außzumachen/ und in eine ordnung zu bringen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XII.</hi> Der December.</hi> </head><lb/> <p>Jm Blumengarten. Was im vorigen Monat zu thun befohlen/ ſol alles<lb/> von dem December auch verſtanden werden.</p><lb/> <p>Jm Kuͤchengarten. Auch iſt jetzund nichts aus dem garten zu nutzen/ als die<lb/> jenigen wenige Gewaͤchſe/ ſo im November benennet worden: deßwegen muß man<lb/> gleichfalls allhier die in den Keller eingebrachte dinge zu huͤlffe nehmen. Machet aber<lb/> indeſſen ewere Kuͤchen-ſamen aus.</p><lb/> <p>Jm Baumgarten. Wartet der beygeſetzten baͤumlein <hi rendition="#aq">m</hi>it einheitzen/ und<lb/> begieſſen nach erfoderender nohturfft ferner ab: fahret fort mit ſamlung der Kernen:<lb/> nehmet die Raupen-neſter ab: verhuͤtet/ daß das Wild den gepfropfften baͤumlein<lb/> nicht ſchaden thue: laſſet ewer Pfcopffzeug verbeſſern. Jm Pomerantzen-hauſe<lb/> findet ihr die Pomerantzen/ Citronen/ und Myrten zum theil bluͤhend: gleichfalls<lb/> pflegen an dem Jaſmin annoch einige ſpaͤte blumen zu erſcheinen.</p><lb/> <p>Jm Weingarten. Bey offnem Wetter miſtet und ſencket: bey Froſt-wet-<lb/> ter ſchaͤrffet die Pfaͤle.</p><lb/> <p>Jm Artzneygarten. Was im November zu verrichten befohlen ward/ findet<lb/> auch hier ſtat: und wird alſo hiemit dieſes Monat-regiſter/ und zugleich das gantze<lb/> Werck vom Gartenbaw/ GOtt ſey Danck/ beſchloſſen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p> </div> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [320/0358]
Des VI. Buchs VI. Cap Garten-Memorial/
Jm Kuͤchengarten. Anjetzo iſt nicht vielmehr aus dem garten zu holen/ auſ-
ſer dem Bladekohl/ Winterkreſſe/ Winterbeiſſe/ Winter-rapuͤntzel/ Spinat und
Kerffel: derentwegen muͤſſet ihr zu denen in die keller gebrachte Gewaͤchß zngreiffen.
Jm Baumgarten. Vor allen dingen nehmet die beygeſetzte Baͤumlein in
acht. Drauſſen aber/ weil nunmehr das meiſte laub abgefallen/ ſo verſetzet kurtz fuͤr
dem Vollmond Aepffel/ Birnen/ Quitten und dergleichen Obſt-baͤume: laſſet Wild-
faͤnge graben/ verſetzet allerhand bruht: ſtutzet die Pfropffreiſer/ welche zu viel oder
gar zu hohe aͤſte haben/ und verſtreichts mit Pfropffwachs. Umb die alten baͤume
koͤnnet ihr den waſen wegnehmen und ſie tuͤnchen/ wie im October gemeldet. Wenn
ihr den Sommer uͤber vermercket/ daß einige alte baͤume wegen geringen oder ſalpet-
riſchen grund abgenommen und an den blaͤttern gelb worden/ ſo iſt es zeit zu den wur-
tzeln zu raͤumen/ Teich- und bach-ſchleim oder kuͤhle Walderde hinan zu ſchuͤtten/ damit
durch ſolche vermiſchung die geringheit des grundes verbeſſert/ oder deſſen hitze tempe-
riret werde. Es iſt auch bequeme zeit die baͤume von unnuͤtzen und uͤberfluͤßigen Zwei-
gen zu ſeubern/ die beſchaͤdigte und loͤchrige baͤume zu verſtreichen/ einige zarte junge
baͤume aber wieder den froſt mit ſtroh zu verbinden.
Jm Weingarten. Nach verrichteter Weinleſe ziehet die Pfaͤle aus/ und
bringet ſie zuſammen.
Jm Artzneygarten. Wegen ſtrenge des Winters unter unſerm Clinate
kommen vor jetzo ferner keine newe Artzneykraͤuter herfuͤr/ biß auff den Fruͤhling: deß-
wegen man jetzo vielmehr bedacht ſeyn muß auff den nuͤtzlichen gebrauch der jenigen/
die das jahr uͤber eingeſamlet worden. Auch habet ihr nun uͤbrige zeit/ die abgenom-
mene Samen außzumachen/ und in eine ordnung zu bringen.
XII. Der December.
Jm Blumengarten. Was im vorigen Monat zu thun befohlen/ ſol alles
von dem December auch verſtanden werden.
Jm Kuͤchengarten. Auch iſt jetzund nichts aus dem garten zu nutzen/ als die
jenigen wenige Gewaͤchſe/ ſo im November benennet worden: deßwegen muß man
gleichfalls allhier die in den Keller eingebrachte dinge zu huͤlffe nehmen. Machet aber
indeſſen ewere Kuͤchen-ſamen aus.
Jm Baumgarten. Wartet der beygeſetzten baͤumlein mit einheitzen/ und
begieſſen nach erfoderender nohturfft ferner ab: fahret fort mit ſamlung der Kernen:
nehmet die Raupen-neſter ab: verhuͤtet/ daß das Wild den gepfropfften baͤumlein
nicht ſchaden thue: laſſet ewer Pfcopffzeug verbeſſern. Jm Pomerantzen-hauſe
findet ihr die Pomerantzen/ Citronen/ und Myrten zum theil bluͤhend: gleichfalls
pflegen an dem Jaſmin annoch einige ſpaͤte blumen zu erſcheinen.
Jm Weingarten. Bey offnem Wetter miſtet und ſencket: bey Froſt-wet-
ter ſchaͤrffet die Pfaͤle.
Jm Artzneygarten. Was im November zu verrichten befohlen ward/ findet
auch hier ſtat: und wird alſo hiemit dieſes Monat-regiſter/ und zugleich das gantze
Werck vom Gartenbaw/ GOtt ſey Danck/ beſchloſſen.
ENDE.
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Zitationshilfe: | Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/358>, abgerufen am 16.07.2024. |