Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des IV. Buchs VII. Cap. derseits zwar bleiben sie Winter und Sommer grün/ jedoch fallen im Frühling die al-ten blätter ab/ und wachsen so fort newe. Sonst sind die blätter an sich dick und glat/ am rande etwas scharff/ unordentlich gesetzet/ also daß klein und groß durch ein- ander stehen. Jn Spanien und Portugal wachsen sie wild: bey uns blühen sie/ doch mehrentheils ohn frucht. Die vermehrung muß durch einlegen der schößlinge/ welche unten ümb den stamm auslauffen/ geschehen. XXXII. Pinien-baum. Pinus sativa, C. B. Pinus, Trag. Dod. Lon. domestica, Matth. Tab. vulga- XXXIII. Pistacien-baum. Pistacia peregrina fructu racemoso, C. B. Pistacia, Matth. Dod. Lob. Tab. XXXIV. Judendorn. Rhamnus folio subrotundo fructu compresso, C. B. Rhamnus tertius, Matth. XXXV. Gerberbaum von Mompelier. Rhus myrtifolia Monspeliaca, C. B. Rhus myrtifolius, Tab. sylvestris Pli- es
Des IV. Buchs VII. Cap. derſeits zwar bleiben ſie Winter und Sommer gruͤn/ jedoch fallen im Fruͤhling die al-ten blaͤtter ab/ und wachſen ſo fort newe. Sonſt ſind die blaͤtter an ſich dick und glat/ am rande etwas ſcharff/ unordentlich geſetzet/ alſo daß klein und groß durch ein- ander ſtehen. Jn Spanien und Portugal wachſen ſie wild: bey uns bluͤhen ſie/ doch mehrentheils ohn frucht. Die vermehrung muß durch einlegen der ſchoͤßlinge/ welche unten uͤmb den ſtamm auslauffen/ geſchehen. XXXII. Pinien-baum. Pinus ſativa, C. B. Pinus, Trag. Dod. Lon. domeſtica, Matth. Tab. vulga- XXXIII. Piſtacien-baum. Piſtacia peregrina fructu racemoſo, C. B. Piſtacia, Matth. Dod. Lob. Tab. XXXIV. Judendorn. Rhamnus folio ſubrotundo fructu compreſſo, C. B. Rhamnus tertius, Matth. XXXV. Gerberbaum von Mompelier. Rhus myrtifolia Monſpeliaca, C. B. Rhus myrtifolius, Tab. ſylveſtris Pli- es
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Des IV. Buchs VII. Cap.
derſeits zwar bleiben ſie Winter und Sommer gruͤn/ jedoch fallen im Fruͤhling die al-
ten blaͤtter ab/ und wachſen ſo fort newe. Sonſt ſind die blaͤtter an ſich dick und
glat/ am rande etwas ſcharff/ unordentlich geſetzet/ alſo daß klein und groß durch ein-
ander ſtehen. Jn Spanien und Portugal wachſen ſie wild: bey uns bluͤhen ſie/
doch mehrentheils ohn frucht. Die vermehrung muß durch einlegen der ſchoͤßlinge/
welche unten uͤmb den ſtamm auslauffen/ geſchehen.
XXXII. Pinien-baum.
Pinus ſativa, C. B. Pinus, Trag. Dod. Lon. domeſtica, Matth. Tab. vulga-
tiſſima, Lob. Italica, Cam. Er traͤget die bekante Pinien/ und kan dadurch fortge-
pflantzet werden: auch pflegen davon junge baͤumlein ellen hoch aus Welſchland zu
uns anhero gebracht werden/ wiewol ſie kaum eine rechte groͤſſe erlangen/ oder frucht
bringen.
XXXIII. Piſtacien-baum.
Piſtacia peregrina fructu racemoſo, C. B. Piſtacia, Matth. Dod. Lob. Tab.
Eyſt. Terebinthus Indica, Theoph. Jn Syrien/ Arabien/ Aegypten und Africa
wachſen gantze Piſtacienwaͤlder/ und werden die geſamlete fruͤchte guts theils nach
Tripoli gebracht/ wie Rauwolffius in ſeiner Reiſe bezeuget/ und allda den ſeefahren-
den Engel- und Hollaͤndern verkaufft. Bey uns kommet der baum zwar fort/ jedoch
mit groſſer muͤhe/ und ohn fruͤchte. Wenn man rechte friſche Piſtacien in gut erd-
reich leget/ wachſen leicht junge baͤumlein draus/ welche aber groß zu ziehen/ viel fleiß
erfodern. Dis gantze gewaͤchs gleichet dem Terebinthin-baum ſehr/ gleichwol ſind
ſeine blaͤtter etwas groͤſſer/ theils rundlich/ theils ſpitzig: und ob zwar je zwey und
zwey zuſammen ſtehen/ ſo fehlet doch dieſe ordnung zu weilen. Sie fallen den win-
ter ab/ und ſchlagen dan auffs Fruͤhjahr newe herfuͤr.
XXXIV. Judendorn.
Rhamnus folio ſubrotundo fructu compreſſo, C. B. Rhamnus tertius, Matth.
Paliurus, Dod. Lob. Eyſt. Spina Judaica, Creſcentio. Er wird auch wol Spina
Chriſti, Chriſt-dorn von etlichen genennet/ weil ſie meinen/ daß die Juden aus die-
ſem gewaͤchs die dornene Krone unſerm Seligmacher bey ſeinem Leyden geflochten ha-
ben: wiewol Cæſalpinus dem Geniſtaſpartio ſpinoſo minori dieſen namen zuleget.
Es wird aber unter die Rhamnos wegen ſeiner dornen/ derer ein theil gerade/ die an-
dern krumm wie ein hacke formieret/ billig mit gerechnet. Die Nerven in den blaͤt-
tern lauffen nicht ſeitwerts/ ſondern nach der ſpitze zu/ wie an den Jujubis und am
Malabathro: den Winter fallen ſie ab/ im April bekommet er newe. Die bluͤht
erſcheinet im Junio/ die frucht iſt platrund wie ein Wirbel. Die vermehrung kan
durch die ſchoͤßlein/ ſo unten am ſtamm auslauffen/ verrichtet werden.
XXXV. Gerberbaum von Mompelier.
Rhus myrtifolia Monſpeliaca, C. B. Rhus myrtifolius, Tab. ſylveſtris Pli-
nij, Lob. Von dem bekanten Gerberbaum wird drunten im folgenden Cap. bericht
gethan: dieſer aber/ als welcher die Winterkaͤlte im offnen garten nicht ertragen
kan/ gehoͤret hieher. Er waͤchſet von ſich ſelbſt an den acker-zeunen uͤmb Mompelier
mannshoch/ und wird daſelbſt zu bereitung des leders gebrauchet: bey uns bleibet
es
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