Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Schirmgewächs an Bäumen und Stauden. kranckheit nützlich gebrauchet werden: dannenhero es auch von ihm Guajacum Pata-vinum genennet worden/ wie Gesnerus in Hort. und Lobelius in Advers. bezeugen/ und wird sotaner name von den Gärtnern noch bey behalten. Jm Winter lässet die- ser Lotusbaum seine blätter fallen: im April stösset er wieder newe herfür/ und die blüht im May. Seine vermehrung kan durch den Samen aus der fremde/ auch wol durch Spalt-töpffe geschehen. XXIV. Citronen und Limonen-baum. Von allerley geschlecht Citronen und Pomerantzen hat niemand weitläuffti- Malus medica, C. B. Matth. Lob. Dod. seu citria, Eyst. Citrus, Tab. Malus Limonia acida, C. B. Malus Limonia, Matth. Dod. Tab. Limones, XXV. Pomeranzen und Adams-Aepffel. Pomeranzen-bäume behalten ebenfalls die pracht ihrer grünenden blätter/ un- C c 3
Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden. kranckheit nuͤtzlich gebrauchet werden: dannenhero es auch von ihm Guajacum Pata-vinum genennet worden/ wie Geſnerus in Hort. und Lobelius in Adverſ. bezeugen/ und wird ſotaner name von den Gaͤrtnern noch bey behalten. Jm Winter laͤſſet die- ſer Lotusbaum ſeine blaͤtter fallen: im April ſtoͤſſet er wieder newe herfuͤr/ und die bluͤht im May. Seine vermehrung kan durch den Samen aus der fremde/ auch wol durch Spalt-toͤpffe geſchehen. XXIV. Citronen und Limonen-baum. Von allerley geſchlecht Citronen und Pomerantzen hat niemand weitlaͤuffti- Malus medica, C. B. Matth. Lob. Dod. ſeu citria, Eyſt. Citrus, Tab. Malus Limonia acida, C. B. Malus Limonia, Matth. Dod. Tab. Limones, XXV. Pomeranzen und Adams-Aepffel. Pomeranzen-baͤume behalten ebenfalls die pracht ihrer gruͤnenden blaͤtter/ un- C c 3
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Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden.
kranckheit nuͤtzlich gebrauchet werden: dannenhero es auch von ihm Guajacum Pata-
vinum genennet worden/ wie Geſnerus in Hort. und Lobelius in Adverſ. bezeugen/
und wird ſotaner name von den Gaͤrtnern noch bey behalten. Jm Winter laͤſſet die-
ſer Lotusbaum ſeine blaͤtter fallen: im April ſtoͤſſet er wieder newe herfuͤr/ und die
bluͤht im May. Seine vermehrung kan durch den Samen aus der fremde/ auch
wol durch Spalt-toͤpffe geſchehen.
XXIV. Citronen und Limonen-baum.
Von allerley geſchlecht Citronen und Pomerantzen hat niemand weitlaͤuffti-
ger und zierlicher geſchrieben/ als Jo. Bapt. Ferrarius in einem Tractat/ welchen er
nennet Heſperides ſive De malorum aureorum cultura, gedruckt und mit figuren ge-
zieret in Rom zum erſten mahl 1646. in folio: wohin der jenige billich gewieſen
wird/ welcher in dieſer materie ausfuͤhrlichen unterricht zu erlangen begehret: wir
aber wollen nur hievon/ ſo viel zu unſerm vorhaben dienlich/ anfuͤhren.
Malus medica, C. B. Matth. Lob. Dod. ſeu citria, Eyſt. Citrus, Tab.
Citronenbaum/ auff welchem nemlich die ordinare Citronen wachſen: welche wenn
ſie ſehr groß/ Citronaten genennet werden. Dieſer baum iſt einer mittelmaͤßigen laͤn-
ge/ gruͤnet ſtetig/ und traͤget das gantze jahr fruͤchte/ welche theils zeitig/ theils unreiff
ſind: ja er zeiget neben den fruͤchten zu behoͤriger zeit ſeine wolriechende dicke purpur-
rohte blumen. An den Zweigen iſt er mit ſubtilen ſtacheln hin und her beſetzet: die
blaͤtter ſind am rande heruͤmb nicht gantz glat/ ſondern etwas gekerbet: die fruͤchte
ſind lieblich von geruch/ von farben weißgelb/ an der ſchale bucklich/ von fleiſch dicke/
an der form ins gemein laͤnglicht/ wiewol die Natur und die Pfropffkunſt in dieſem
ſtuͤck und im geſchmack viel verenderung machen.
Malus Limonia acida, C. B. Malus Limonia, Matth. Dod. Tab. Limones,
Lob. Saure Limonien. Allhier iſt zu mercken/ daß der gemeine mann bey uns
durch das wort Limonien nur die eingemachte Limonen auff der Apothecken verſtehet:
alle friſche fruͤchte aber beydes an Citronen und Limonen/ nennen ſie ohn unterſcheid
Citronen. Hergegen genawer davon zu reden/ ob wol dieſe beyderley baͤume und
fruͤchte eine groſſe verwandniß haben/ ſo bleibet doch dieſer unterſcheid/ daß der rechte
Limonen-baum nicht am rand gekerbete/ ſondern glatte blaͤtter: nicht purpur/ ſon-
dern weiſſe blumen bringet: die fruͤchte ſind kleiner/ nicht ſo bucklicht/ ſondern glaͤt-
ter: duͤnner von fleiſch/ und hergegen voller ſafft. Der ſafft aber ob er wol ins
gemein ſawr iſt/ jedoch hat man auch ſuͤſſe arten/ als da iſt Malus Limonia dulcis ma-
jor, & minor, C. B. imgleichen die nicht laͤnglicht/ ſondern kugelrund ſind/ als Ma-
lus Limonia fructu rotundo orbiculato, C. B. oder Zwerck-Limonien/ die nicht groͤſſer
als ein Tauben-ey/ Limones ſylveſtres, C. B. oder da eine frucht in der andern waͤch-
ſet/ Limones prægnantes, C. B. und dergleichen verenderungen mehr/ wie bey obge-
meltem Ferrario zu ſehen.
XXV. Pomeranzen und Adams-Aepffel.
Pomeranzen-baͤume behalten ebenfalls die pracht ihrer gruͤnenden blaͤtter/
neben reiffen und unreiffen fruͤchten das gantze jahr: und wenn uͤber dem die bluͤht zu
ihrer zeit ſich gleichmaͤßig zeiget/ ſo werden dadurch die augen erluſtiget/ und das hertz
durch angenehmen geruch trefflich erquicket. Die blaͤtter ſind dick/ glat/ am rande
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