Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des IV. Buchs VII. Cap. auch die beyde folgende arten/ gehöret unter die stetsgrünende bäume/ und kan ausfrischen reiffen Lorbeern/ geschwinder aber aus der brut oder bewurtzelten Schößlin- gen vermehret werden. Laurus sylvestris folijs subhirsutis, C. B. Wilder Lorbeerbaum oder Lau- Laurus Americana. Americanischer Lorbeerbaum. Laurus Mexicana, XXII. Mastix-baum. Lentiscus vulgaris, C. B. Lentiscus, Matth. Dod. Clus. Lob. Lon. Dieser XXIII. Guajacum. Lotus Africana latifolia, C. B. Lotus-baum/ Frantzosenholtz vulgo. Lotus kranck-
Des IV. Buchs VII. Cap. auch die beyde folgende arten/ gehoͤret unter die ſtetsgruͤnende baͤume/ und kan ausfriſchen reiffen Lorbeern/ geſchwinder aber aus der brut oder bewurtzelten Schoͤßlin- gen vermehret werden. Laurus ſylveſtris folijs ſubhirſutis, C. B. Wilder Lorbeerbaum oder Lau- Laurus Americana. Americaniſcher Lorbeerbaum. Laurus Mexicana, XXII. Maſtix-baum. Lentiſcus vulgaris, C. B. Lentiſcus, Matth. Dod. Cluſ. Lob. Lon. Dieſer XXIII. Guajacum. Lotus Africana latifolia, C. B. Lotus-baum/ Frantzoſenholtz vulgo. Lotus kranck-
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Des IV. Buchs VII. Cap.
auch die beyde folgende arten/ gehoͤret unter die ſtetsgruͤnende baͤume/ und kan aus
friſchen reiffen Lorbeern/ geſchwinder aber aus der brut oder bewurtzelten Schoͤßlin-
gen vermehret werden.
Laurus ſylveſtris folijs ſubhirſutis, C. B. Wilder Lorbeerbaum oder Lau-
rus Tinus. Laurus Tinus cærulea bacca, Adv. Lob. ic. Tinus primus, Tab. Cluſ.
An dieſem iſt merckwuͤrdig/ daß er in der jugend breite rundliche blaͤtter traͤget/ wel-
che mit dem alter ſchmaͤler werden und ſich mehr und mehr zuſpitzen. Sonſt ſind ſie
auff der rechten ſeiten alle glatt/ auff der verkehrten aber haben ſie gemeinlich etwas
rauhes bey dem anfang der adern. Zur vermehrung treibet dieſer baum viel Brut
aus der wurzel.
Laurus Americana. Americaniſcher Lorbeerbaum. Laurus Mexicana,
Hort. Patav. Dieſer kam aus Braband im jahr 1658. anhero nach Berlin in den
Churfuͤrſtl. Schloßgarten unter dem namen/ Caneelbaum: ſonſt iſt bekand/ daß die
Landſchafft Mexico ein theil ſey des mitternaͤchtigen Americæ. Gewiß iſt dieſe art
die anſehnlichſte unter allen Lorbeerbaͤumen/ indem ſie nicht allein ſtarck und hoch von
ſtamme/ ſondern auch mit aͤſten uͤmb und uͤmb zierlich verſehen. Hiebeneben ſind
die blaͤtter noch eins ſo groß als an den gemeinen Lauriern/ und iſt ihre foliatur hierin-
nen ſonderbar/ daß die aͤſte nach dem ſtamm-werts bloß/ hergegen nach dem gipffel
gantz dicht mit blaͤttern bekleidet ſind. Er koͤmmet bey uns zur bluͤht: die wurzel
aber treibet keine Brut/ muß alſo die vermehrung durch Spalt-toͤpffe geſuchet werden.
XXII. Maſtix-baum.
Lentiſcus vulgaris, C. B. Lentiſcus, Matth. Dod. Cluſ. Lob. Lon. Dieſer
iſt gleichfals ein ſtets-gruͤnender baum/ deſſen blaͤtter immer acht und acht an einem
ſtengel ſtehen/ alſo daß das Spitzblad vorn allezeit mangelt. Seine bluͤht beſtehet
aus rohten beerlein/ wie eine traube zuſammen geſetzet/ erſcheinet bey uns im May:
ſonſt iſt dieſer baum voll hartz/ welches aus ihm flieſſet/ wenn er geritzet wird/ und
bekommet alsdan ſolch hartz den namen Maſtix. Auff der Jnſel Chio im Aegeiſchen
Meer wird der beſte Maſtix gefunden/ und iſt daher ſotaner baum bey den Juwoh-
nern in ſolchem wehrt/ daß dem die hand abgeſchlagen wird/ der einen nutzbaren Ma-
ſtixbaum auff ſeinem eignen oder eines fremden acker uͤmbhawet. Jn Jtalien geuſſet
er zwar auch etwas Maſtix aus/ aber ſehr wenig: wir vergnuͤgen uns hier mit ſei-
ner beſitzung/ und bemuͤhen uns durch einlegung der Schoͤßling unten uͤmb den ſtamm/
wie auch durch abgebrochene Zweiglein junge zu zielen.
XXIII. Guajacum.
Lotus Africana latifolia, C. B. Lotus-baum/ Frantzoſenholtz vulgo. Lotus
Africana altera, Matth. Pſeudolotus Matthioli, Tab. Guajacana, Eyſt. Guajacum
Patavimum Fallopij, Lob. Der rechte Lotus wird im teutſchen Zurgelbaum genen-
net/ und iſt bey uns nicht vorhanden: ein baͤumlein aber dieſes geſchlechts mit brei-
ten unzerkerbeten blaͤttern hat nun etliche jahr her im Churfuͤrſtl. Schloßgarten zu
Berlin guten wachſtum gehabet. Jn Welſchland findet man hievon groſſe baͤume/
welche ſchwartzblawe runde beerlein tragen: und iſt der fuͤrtreffliche Wundartzt
Gabriel Fallopius anfangs der meinung geweſen/ daß es ſey ein geſchlecht Ligni Gua-
jaci oder des Frantzoſenholtzes/ und koͤnte alſo im mangel des rechten wieder ſelbige
kranck-
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