Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des II. Buchs V. Cap. II. Was Zaserich Winter-gewächs sey. Fibratae perennes oder Zaserich Winter-gewächse sind die jenige kräuter und Es findet sich aber also fort bey diesen Perennibus ein mercklicher unterscheid/ III. Begatung der Zaserichen Wintergewächse. Beyderley erfodern geringe arbeit/ und bestehet ihre cultur ins gemein davon IV. Erzehlung derselben. Aconitum caeruleum seu Napellus primus, C. B. Eisenhütlein mit blawen Aconitum lycoctonum luteum, C. B. & Eyst. Eisenhütlein mit gelben blu- Alcea cannabina, C. B. Alcea mit Hanff-blättern. Alcea fruticans, Eyst. Androsaemen maximum frutescens, C. B. Manusblut. Androsaemum, Androsaemon foetidum, c. b. Stinckend Mausblut. Androsaemon tra- Angelica Americana baccifera. Americanische Angelicke. Unter diesem An-
Des II. Buchs V. Cap. II. Was Zaſerich Winter-gewächs ſey. Fibratæ perennes oder Zaſerich Winter-gewaͤchſe ſind die jenige kraͤuter und Es findet ſich aber alſo fort bey dieſen Perennibus ein mercklicher unterſcheid/ III. Begatung der Zaſerichen Wintergewaͤchſe. Beyderley erfodern geringe arbeit/ und beſtehet ihre cultur ins gemein davon IV. Erzehlung derſelben. Aconitum cæruleum ſeu Napellus primus, C. B. Eiſenhuͤtlein mit blawen Aconitum lycoctonum luteum, C. B. & Eyſt. Eiſenhuͤtlein mit gelben blu- Alcea cannabina, C. B. Alcea mit Hanff-blaͤttern. Alcea fruticans, Eyſt. Androſæmen maximum fruteſcens, C. B. Manusblut. Androſæmum, Androſæmon fœtidum, c. b. Stinckend Mausblut. Androſæmon tra- Angelica Americana baccifera. Americaniſche Angelicke. Unter dieſem An-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0120" n="88"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des <hi rendition="#aq">II.</hi> Buchs <hi rendition="#aq">V.</hi> Cap.</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Was Zaſerich Winter-gewächs ſey.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Fibratæ perennes</hi> oder Zaſerich Winter-gewaͤchſe ſind die jenige kraͤuter und<lb/> blumen/ welche den winter ausdawren/ und alſo nicht alle jahr von newen doͤrffen ge-<lb/> ſaͤet werden: wovon wir dieſes orts meldung thun wollen.</p><lb/> <p>Es findet ſich aber alſo fort bey dieſen <hi rendition="#aq">Perennibus</hi> ein mercklicher unterſcheid/<lb/> in dem ſie zwar alle dawrhafftig ſind/ jedoch nicht alle auff einerley weiſe. Denn/<lb/> ſintemahl alle vollkommene kraͤuter nach <hi rendition="#aq">Joan. Coſtæi</hi> meinung <hi rendition="#aq">l. De univerſ. ſtirp.<lb/> natur.</hi> aus zwey theilen beſtehen/ <hi rendition="#aq">ex radice & ſuperficie,</hi> aus der Wurzel und aus der<lb/> Flaͤche/ durch welches wort er ſtengel/ blaͤtter/ blumen/ und was uͤber der erden ſicht-<lb/> bar iſt/ verſtehet: ſo zeiget die erfahrung/ daß bey etlichen zu winterszeit die Flaͤche<lb/> gantz vergehet/ und nur die wurzel lebendig bleibet/ welche man dannenhero nennet<lb/><hi rendition="#aq">Perennes radice reſtibili,</hi> als da iſt <hi rendition="#aq">Pœonia, Aquilegia, Digitalis, Thalictrum:</hi> bey<lb/> andern aber bleibet nicht allein die Wurzel/ ſondern auch die Flaͤche/ zufoͤderſt aber die<lb/> ſtengel mit den blaͤttern/ und dieſe werden deswegen geheiſſen <hi rendition="#aq">Perennes ſemperviren-<lb/> tes,</hi> als da ſind <hi rendition="#aq">Ruta, Salvia, Pervinca, Barbarea.</hi> Jedoch traͤget es ſich wol zu/<lb/> daß etliche Stetsgruͤnende bey ſehr harten wintern auch zuweilen ihre Flaͤche einbuͤſ-<lb/> ſen/ und nur die wurzel erhalten.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Begatung der Zaſerichen Wintergewaͤchſe.</hi> </head><lb/> <p>Beyderley erfodern geringe arbeit/ und beſtehet ihre cultur ins gemein davon<lb/> zu reden in dem/ daß ſie anfangs in wol durchmiſtetes erdreich entweder geſaͤet oder<lb/> gepflantzet/ nachmahls gebuͤhrlich begoſſen/ und zu zeiten vom unkraut durch wieden<lb/> gereiniget werden. Jhre vermehrung geſchiehet nachmahls durch zertheilung der<lb/> wurzeln/ daraus im Herbſt oder Fruͤhling nach gelegenheit newe pflaͤntzlein formiret<lb/> werden. Was aber inſonderheit bey eines oder des andern Begattung anzumercken/<lb/> daſſelbe ſol in der jetzo folgenden Erzehlung angefuͤhret werden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Erzehlung derſelben.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Aconitum cæruleum ſeu Napellus primus, C. B.</hi> Eiſenhuͤtlein mit blawen<lb/> blumen. <hi rendition="#aq">Napellus, Matth. Dod. arboreus, Eyſt. major latifolius & anguſtifolius,<lb/> Tab. verus cæruleus, Lob.</hi> Dieſer iſt auch vorhanden mit geſcheckten blumen/ nem-<lb/> lich blaw und weiß untereinander.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Aconitum lycoctonum luteum, C. B. & Eyſt.</hi> Eiſenhuͤtlein mit gelben blu-<lb/> men. <hi rendition="#aq">Aconitum ſecundum, Matth. Tab. lycoctonum majus, Dod. luteum pon-<lb/> ticum, Lob.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Alcea cannabina, C. B.</hi> Alcea mit Hanff-blaͤttern. <hi rendition="#aq">Alcea fruticans, Eyſt.<lb/> fruticoſior, Lob. fruticoſa cannabino folio, Cluſ.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Androſæmen maximum fruteſcens, C. B.</hi> Manusblut. <hi rendition="#aq">Androſæmum,<lb/> Dod. Clymenum Italorum, Lob. Siciliana, Eyſt Herba Siciliana, Tab.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Androſæmon fœtidum, <hi rendition="#k">c. b.</hi></hi> Stinckend Mausblut. <hi rendition="#aq">Androſæmon tra-<lb/> godes, Eyſt. minus, Cam. Tragium, Ponæ. Creticum, Bellon.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Angelica Americana baccifera.</hi> Americaniſche Angelicke. Unter dieſem<lb/> namen iſt ſie in der Academie Garten zu Leyden ſchon lang bekand geweſen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">An-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [88/0120]
Des II. Buchs V. Cap.
II. Was Zaſerich Winter-gewächs ſey.
Fibratæ perennes oder Zaſerich Winter-gewaͤchſe ſind die jenige kraͤuter und
blumen/ welche den winter ausdawren/ und alſo nicht alle jahr von newen doͤrffen ge-
ſaͤet werden: wovon wir dieſes orts meldung thun wollen.
Es findet ſich aber alſo fort bey dieſen Perennibus ein mercklicher unterſcheid/
in dem ſie zwar alle dawrhafftig ſind/ jedoch nicht alle auff einerley weiſe. Denn/
ſintemahl alle vollkommene kraͤuter nach Joan. Coſtæi meinung l. De univerſ. ſtirp.
natur. aus zwey theilen beſtehen/ ex radice & ſuperficie, aus der Wurzel und aus der
Flaͤche/ durch welches wort er ſtengel/ blaͤtter/ blumen/ und was uͤber der erden ſicht-
bar iſt/ verſtehet: ſo zeiget die erfahrung/ daß bey etlichen zu winterszeit die Flaͤche
gantz vergehet/ und nur die wurzel lebendig bleibet/ welche man dannenhero nennet
Perennes radice reſtibili, als da iſt Pœonia, Aquilegia, Digitalis, Thalictrum: bey
andern aber bleibet nicht allein die Wurzel/ ſondern auch die Flaͤche/ zufoͤderſt aber die
ſtengel mit den blaͤttern/ und dieſe werden deswegen geheiſſen Perennes ſemperviren-
tes, als da ſind Ruta, Salvia, Pervinca, Barbarea. Jedoch traͤget es ſich wol zu/
daß etliche Stetsgruͤnende bey ſehr harten wintern auch zuweilen ihre Flaͤche einbuͤſ-
ſen/ und nur die wurzel erhalten.
III. Begatung der Zaſerichen Wintergewaͤchſe.
Beyderley erfodern geringe arbeit/ und beſtehet ihre cultur ins gemein davon
zu reden in dem/ daß ſie anfangs in wol durchmiſtetes erdreich entweder geſaͤet oder
gepflantzet/ nachmahls gebuͤhrlich begoſſen/ und zu zeiten vom unkraut durch wieden
gereiniget werden. Jhre vermehrung geſchiehet nachmahls durch zertheilung der
wurzeln/ daraus im Herbſt oder Fruͤhling nach gelegenheit newe pflaͤntzlein formiret
werden. Was aber inſonderheit bey eines oder des andern Begattung anzumercken/
daſſelbe ſol in der jetzo folgenden Erzehlung angefuͤhret werden.
IV. Erzehlung derſelben.
Aconitum cæruleum ſeu Napellus primus, C. B. Eiſenhuͤtlein mit blawen
blumen. Napellus, Matth. Dod. arboreus, Eyſt. major latifolius & anguſtifolius,
Tab. verus cæruleus, Lob. Dieſer iſt auch vorhanden mit geſcheckten blumen/ nem-
lich blaw und weiß untereinander.
Aconitum lycoctonum luteum, C. B. & Eyſt. Eiſenhuͤtlein mit gelben blu-
men. Aconitum ſecundum, Matth. Tab. lycoctonum majus, Dod. luteum pon-
ticum, Lob.
Alcea cannabina, C. B. Alcea mit Hanff-blaͤttern. Alcea fruticans, Eyſt.
fruticoſior, Lob. fruticoſa cannabino folio, Cluſ.
Androſæmen maximum fruteſcens, C. B. Manusblut. Androſæmum,
Dod. Clymenum Italorum, Lob. Siciliana, Eyſt Herba Siciliana, Tab.
Androſæmon fœtidum, c. b. Stinckend Mausblut. Androſæmon tra-
godes, Eyſt. minus, Cam. Tragium, Ponæ. Creticum, Bellon.
Angelica Americana baccifera. Americaniſche Angelicke. Unter dieſem
namen iſt ſie in der Academie Garten zu Leyden ſchon lang bekand geweſen.
An-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |